Hardcover
Ab
14 Jahren
352
Seiten
ISBN:
978-3-7641-7098-1
Erschienen:
17.08.2020
Klappentext:
Eine
Nachricht, die dir das Blut in den Adern gefrieren lässt, … denn
der Absender ist seit Wochen tot. Erlebe einen packenden
Jugendthriller über das, was uns bald bevorstehen könnte …
Wie
von selbst erscheinen die Sätze auf Finns Handy: “Du musst Jakob
retten! Er wird sich umbringen.” Es ist Finns verstorbener Lehrer,
der über die App Mindhack mit ihm kommuniziert. Denn in Mindhack
existiert jeder als virtueller Klon, gespeist aus Spuren, die man im
Netz hinterlässt. Doch was in dem einen Fall ein Leben rettet,
entwickelt sich zu einer Bedrohung mit unabsehbaren Folgen. Finn und
Jakob müssen versuchen, Mindhack zu stoppen. Doch können sie
schneller, unberechenbarer und unsichtbarer sein als ihr Gegner?
Quelle:
Ueberreuter Verlag
Rezension:
Da mich Hansjörg Nessensohn
mit seinem Debütroman „Und dieses verdammte Leben geht einfach
weiter“ zutiefst beeindrucken konnte, stand für mich sofort fest,
dass ich sein zweites Jugendbuch unbedingt lesen muss. Es wanderte
sogar auf meine Want-to-read-Liste ehe ich mir überhaupt den
Klappentext durchgelesen hatte. Nachdem ich erfahren hatte, worum es
in „Delete Me - Deine Geheimnisse leben weiter“ geht, war ich nur noch mehr Feuer und Flamme. Kurz
nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und
ganz gespannt mit dem Lesen losgelegt.
Finn
ist gerade mit seiner Klasse auf Klassenreise in Berlin, als sich ein
schlimmer Vorfall ereignet, der alles verändern wird. Als Finn
Wochen später von seinem verstorbenen Lehrer Nachrichten bekommt,
hält er das Ganze zunächst für einen Scherz. Ein Toter kann
schließlich keine Nachrichten schreiben...oder vielleicht doch?
Trotz seiner Zweifel folgt Finn dem Befehl seines Lehrers und kann
gerade noch rechtzeitig verhindern, dass sich sein bester Freund
Jakob das Leben nimmt. Woher aber wusste sein Lehrer davon? Und wie
kann es sein, dass er mit ihm kommunizieren kann? Finn versucht dem
Ganzen auf den Grund zu gehen. Er findet schließlich heraus, dass in
der App Mindhack, über die sein Lehrer ihm geschrieben hat, jeder
Mensch als virtueller Klon existiert, erschaffen durch die Spuren,
die man im Netz hinterlässt. Die App muss unbedingt gestoppt werden!
Gemeinsam mit Jakob und seinem Stiefbruder begibt sich Finn auf eine
gefährliche Reise. Ob es ihnen gelingen wird, die Programmierer von
Mindhack aufzuhalten?
Da
mich Hansjörg Nessensohn mit seinem ersten Werk letztes Jahr so
richtig umhauen konnte und „Delete Me“ einfach so, so gut klang,
muss ich gestehen, dass ich mir ziemlich viel von seinem neuen Titel
erhofft hatte. Um es kurz zu machen: Meine (sehr hohen) Erwartungen
wurden komplett erfüllt. Hansjörg Nessensohn ist es zum zweiten Mal
mit Bravour gelungen, mir ein absolutes Lesehighlight zu bescheren.
Ich habe unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und hätte
ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es garantiert nahezu in einem Rutsch durchgesuchtet. Ich sollte vielleicht besser mal vorwarnen: Die Story,
die einen zwischen diesen recht unscheinbaren (und brillant
gestalteten) Buchdeckeln erwartet, hat es wahrhaftig in sich. Das
Buch übt von Beginn an eine unbeschreibliche Sogwirkung auf einen
aus, der man sich kaum mehr entziehen kann. Einmal begonnen mit dem
Lesen, mag man damit wirklich gar nicht mehr aufhören.
Hansjörg
Nessensohn hat zweifellos ein absolutes Händchen dafür, uns Leser
mit der Kraft seiner Worte sofort zu packen und durchweg in Atem zu
halten. Sein mitreißender und jugendlicher Schreibstil liest sich
einfach nur wahnsinnig gut, sodass man gar nicht anders kann als
durch die Seiten zu fliegen. Für mich jedenfalls hat er sich erneut
hervorragend lesen lassen.
Was
mir ganz besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise wie das
Buch erzählt wird. Wir erfahren die Geschichte aus verschiedenen
Blickwinkeln und wer meinen Lesegeschmack ein bisschen näher kennt,
der wird wissen, dass ich total auf Perspektivwechsel abfahre. Was
ich in Büchern ebenfalls über alles liebe, sind Mails, SMS und Co.
Ich hatte daher großen Grund zur Freude, denn in „Delete Me“
kommen wir in den Genuss von vielen Chatverläufen und Textnachrichten. Ich
fand die ständigen Sichtwechsel und verschiedenen Erzählformen
richtig genial, da sie das Leseerlebnis unheimlich faszinierend und interessant gestalten und die spannungsgeladene Atmosphäre nur noch verstärken.
Womit
das Buch ebenfalls gänzlich bei mir punkten konnte, sind die Figuren, die allesamt völlig authentisch und sehr
vielschichtig charakterisiert wurden. Vor allem von der Ausarbeitung der Protagonisten bin ich begeistert. Wie der Autor das Gefühlsleben unserer Buchhelden darstellt sowie deren Zusammenspiel und ihre Entwicklungen ist einfach nur grandios.
Mein persönlicher Liebling war Finn, den ich für seinen Mut und seine Stärke stellenweise zutiefst bewundert habe.
Wen ich ebenfalls richtig gerne mochte, ist Finns Freund Jakob. Mit Jakob habe ich unendlich mitgelitten. Der Attentat, der sich während der Klassenfahrt in Berlin ereignen wird, hat für Finns besten Kumpel schreckliche Folgen, die sein Leben radikal verändert haben. Trotz dieses schweren Schicksalsschlags hat es Jakob aber irgendwie geschafft, sich seinen Humor zu bewahren, sodass es tatsächlich er war, der mich am besten unterhalten hat.
Mein persönlicher Liebling war Finn, den ich für seinen Mut und seine Stärke stellenweise zutiefst bewundert habe.
Wen ich ebenfalls richtig gerne mochte, ist Finns Freund Jakob. Mit Jakob habe ich unendlich mitgelitten. Der Attentat, der sich während der Klassenfahrt in Berlin ereignen wird, hat für Finns besten Kumpel schreckliche Folgen, die sein Leben radikal verändert haben. Trotz dieses schweren Schicksalsschlags hat es Jakob aber irgendwie geschafft, sich seinen Humor zu bewahren, sodass es tatsächlich er war, der mich am besten unterhalten hat.
Sehr
liebgewonnen habe ich auch Toni, ein sehr toughes Mädel, die wir als Leser schon recht früh
kennenlernen dürfen und auf die Finn, Jakob und Finns Stiefbruder
Paul während ihrer Mindhack-stoppen-Mission treffen werden.
Bezüglich
der Charaktere erwartet alle, die das Debüt von Hansjörg Nessensohn
kennen, übrigens eine kleine Überraschung: Der Autor lässt eine
Figur, die wir in „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“
kennenlernen durften, in „Delete Me“ wieder auftauchen. Ich muss
jedoch zugeben, dass ich diesen kleinen Gag erst nach dem Beenden des
Buches gecheckt habe. Bin einfach so super schlecht darin, mir die
Namen von Buchcharakteren zu merken.
Mir
hat diese Idee total gut gefallen. Ich liebe das einfach, wenn
Autoren ihre Werke ganz leicht miteinander verknüpfen, sodass sie
ein kleines bisschen zusammenhängen, aber dennoch alleinstehende
Werke sind.
Was
die Handlung angeht, kann ich mich ebenfalls nur rundum positiv und
hellauf begeistert äußern. Jugendthriller zählen seit langem zu
meinen liebsten Genres und Bücher, die die aktuellen Themen
virtuelle Realität und künstliche Intelligenz behandeln, fallen
ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Solltet ihr diese
Leseleidenschaften mit mir teilen, kann ich euch nur ans Herz legen,
in „Delete Me“ abzutauchen. Das Buch ist allerdings nichts für
schwache Nerven und geht echt unter die Haut. Die
Geschichte mag Fiktion sein und Mindhack nur eine Erfindung des
Autors, aber insgesamt ist die Story dennoch schockierend
realistisch. Die Handlung regt extrem Nachdenken an und lässt einen
sehr über sein eigenes Verhalten im Netz nachgrübeln. Man kann
wirklich nur hoffen, dass es niemals so eine App wie Mindhack geben
wird, die die ganzen Spuren, die wir im Internet hinterlassen, für
gruselige Zwecke missbraucht. Also ich will so eine schaurige Story,
wie sie in „Delete Me“ erzählt wird, definitiv nicht in der
Wirklichkeit erleben.
Neben
den Themen KI und Virtual Reality werden in dem Buch noch
so einige weitere wichtige Dinge angesprochen wie Freundschaft,
Liebe, Verlust und Mobbing. Wie schon sein Erstlingswerk, so ist auch
der zweite Roman von Hansjörg Nessensohn unglaublich emotional und tiefgründig, sodass die Handlung einen nicht nur ohne Ende mitfiebern lässt, sondern auch sehr berührt.
Das
Ende lässt so einige Fragen offen, sodass es der Fantasie von uns
Lesern überlassen bleibt zu überlegen, wie es mit den Charakteren
wohl weitergehen könnte. Ich bin ja eigentlich eher Team
#klassischeshappyend bei denen das meiste am Schluss geklärt wird.
Bei „Delete Me“ aber bin ich vollkommen zufriedenen mit dem Ende,
da es optimal zum Geschehen passt und die Handlung nur noch realer
und glaubhafter macht.
Fazit:
Ein echter Pagerturner mit Gänsehaut-Garantie, den man einfach nicht
mehr aus der Hand legen kann! Hansjörg Nessensohn hat auch mit
seinem zweiten Buch unter Beweis gestellt, dass er ein absoluter
Könner darin ist, uns Leser von Anfang an zu packen und bis zum
Schluss an die Seiten zu fesseln. „Delete Me - Deine Geheimnisse leben weiter“ steckt voller
Nervenkitzel und unvorhersehbaren Wendungen und behandelt auf eine hochspannende und erschreckend realistische Weise eine äußerst brisante Thematik. Ich habe großartige Lesestunden mit dem Buch
verbracht und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den lieben Ueberreuter Verlag für das Rezensionsexemplar!
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