Hardcover
Mit
Illustrationen des Autors
Übersetzt
von Dietmar Schmidt
Ab
10 Jahren
224
Seiten
ISBN:
978-3-8339-0637-4
Erschienen:
10.08.2020
Klappentext:
Rupert
Jefferson ist zurück. Doch sein neuestes Buch ist nichts für
schwache Nerven. Denn diesmal hat Rupert eine fantastische
Abenteuergeschichte geschrieben, die es in sich hat. Nehmt also all
euren Mut zusammen und begleitet Roland und seinen besten Freund
Garg, den Barbaren, auf eine wahre Heldenreise. Werden die beiden es
schaffen, Rolands Mom aus den Fängen des Weißen Zauberers zu
befreien? Und was noch viel wichtiger ist: Werden sie am Ende
überleben?
Quelle:
Baumhaus Verlag
Rezension:
Da ich ein großer Gregs
Tagebuch-Fan bin und mir auch der erste Band der Rupert-Reihe total
gut gefallen, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es diesen
Sommer neues Rupert-Lesefutter geben wird. Da stand für mich
selbstverständlich sofort fest: „Rupert präsentiert: Ein echt
wildes Abenteuer“ muss ich unbedingt lesen!
Rupert
Jefferson hat erneut zu Stift und Papier gegriffen und beschert uns
ein neues tolles Leseerlebnis. Sein neues Buch ist allerdings nur was
für echte Abenteurer. In seiner spannenden Fantasygeschichte geht es
um den mutigen Jungen Roland, dessen ödes Dorfleben auf einen Schlag
vorbei sein soll, als seine Mutter entführt wird. Sie wurde von dem
Weißen Zauberer gekidnappt und wird nun in seiner Eisfestung
gefangen halten. Zusammen mit seinem besten Freund Garg, den
Barbaren, begibt sich Rupert auf eine abenteuerliche Reise, um seine
Mutter zu befreien. Ob die Rettungsmission gelingen wird? Und was
wird wohl Greg zu Ruperts Geschichte sagen?
Da ich bisher wirklich jeden
Band der Gregs Tagebuch-Serie so richtig gefeiert habe und mich, wie
oben bereits erwähnt, auch der Auftakt von Ruperts Reihe hellauf
begeistern konnte, hatte ich natürlich ziemlich hohe Erwartungen an
das zweite Rupert-Leseabenteuer. Ich muss leider sagen, dass diese
nicht komplett erfüllt wurden. Mir hat die Fortsetzung gefallen,
sehr sogar, aber von allen Büchern aus dem Gregs Tagebuch-Universum
ist „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ für
mich persönlich das bisher schwächste Buch. Mir hat es stellenweise
etwas an Tempo gefehlt, vor allem der Beginn war mir persönlich ein
kleines bisschen zu langweilig. Ein wenig habe ich auch den Humor
vermisst. Das Buch ist natürlich unheimlich witzig, ich hatte auf
jeden Fall eine Menge zum Schmunzeln und Grinsen, aber den ersten
Rupert-Band habe ich irgendwie als etwas lustiger in Erinnerung.
So, das
war‘s dann aber auch schon mit dem Meckern. Ehe ihr noch den
Eindruck gewinnt, dass ich doch enttäuscht von dem Buch bin, komme
ich nun mal ganz fix zu den positiven Aspekten. :D
Was
mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Aufbau der Handlung. Das
Buch besteht sozusagen aus zwei Ebenen: Da hätten wir zum einem die
Kapitel von Ruperts (sehr fantasievollen) Geschichte, die er gerade
am schreiben ist. Am Ende jedes Kapitels folgt eine Passage, in der
sich Greg und Rupert über Ruperts Einfälle austauschen. Ich fand diese
zwei Erzählstränge echt klasse. Ich musste mich zwar erst daran
gewöhnen, dass dieser Band nicht im gewohnten Tagebuchstil erzählt
wird, aber nachdem mir dies gelungen ist (was sehr schnell ging), war
ich wirklich begeistert von dieser Idee.
Sehr
gefreut hat mich, dass Greg in diesem Band ein wenig besser wegkommt
als im Vorgänger. Greg macht zwar nach wie vor keinen sympathischen
Eindruck (als guten Freund kann man in meinen Augen nicht
bezeichnen), aber als etwas angenehmer habe ich ihn dieses Mal schon empfunden. In erstem Rupert-Band fand ich Greg
stellenweise richtig gemein. Und Rupert checkt irgendwie einfach
nicht, wie sehr sein Freund ihn immer ausnutzt.
Rupert
ist einfach viel zu nett für diese Welt. Auch in der Fortsetzung
wird deutlich, was für ein lieber und gutgläubiger Kerl Rupert ist
und dass er sich von Greg viel zu viel gefallen lässt. Greg äußert
sich meist nicht nett über Ruperts Geschichte und ist die ganze Zeit
nur am überlegen, wie man mit ihr ordentlich Kohle verdienen kann.
Mir tat Rupert manchmal voll leid. Er hat immer so viele tolle Ideen,
wie er seine Geschichte mit wunderbaren und wichtigen Messages und
Themen versehen kann wie Ungerechtigkeit, Zusammenhalt oder
Umweltschutz. Und der sehr profitorientierte Greg findet Ruperts
Einfälle meist total doof und langweilig. Bevor ihr jetzt aber denkt,
dass ich mich das gestört hat: Nein, hat es nicht. Ganz im
Gegenteil. Natürlich ist es sehr schade für Rupert, dass sein
Kumpel seine Geschichte nur als Geldeinnahmequelle ansieht und sehr
mit den Komplimenten geizt, aber ich fand gerade Gregs
Herumkritisieren so amüsant in diesem Buch und musste ständig breit
schmunzeln. Rupert und Greg sind einfach so herrlich verschieden
und sorgen gemeinsam stets für die beste Unterhaltung.
Ruperts
heldenstarke Geschichte fand ich ebenfalls richtig spitze. Rupert hat
seiner Fantasie ihren freien Lauf gelassen und ein Abenteuer aufs
Papier gebracht, in welchem es vor verrückten und schrägen Ideen
nur so wimmelt, das zugleich aber auch lehrreich ist. Da ich nur auf
gar keinen Fall zu viel verraten möchte, werde ich euch über die echt wilde Heldenreise, die Rupert sich ausgedacht
hat, nun einfach mal nichts weiter erzählen. Stellt euch einfach mal
darauf, dass ihr es mit einer ziemlich abgedrehten Story zu tun
bekommen werdet. :D
Wovon
ich euch aber unbedingt noch berichten muss, ist die brillante
Aufmachung des Buches. Auch dieser Band ist im typischen Gregs
Tagebuch-Design gestaltet, allerdings wurde natürlich auch dieses
Mal der Zeichenstil etwas verändert. Wer den ersten Rupert-Band
kennt, der weiß, dass Rupert diese komische Angewohnheit hat, seine
Menschen nasenlos zu zeichnen. Sieht zwar merkwürdig aus, aber
dieses leicht dümmliche (und zugleich supersüße) Aussehen, dass
die Figuren dadurch erhalten, passt wahrlich einfach nur perfekt zu
Rupert. Rupert ist einfach ein total knuffiger Kerl. Dumm ist er
eigentlich nicht, im Gegenteil, er ist sogar sehr intelligent, aber
in so manchen Dingen steht er dann eben doch gerne mal auf der langen
Leitung. ;)
Durch die einzigartige
Bild-Text-Kombi ist selbstverständlich auch dieser Band das optimale
Buch für Lesemuffel. Da zudem der Schreibstil von Jeff Kinney
gewohnt einfach und mitreißend ist, sollten Kinder ab etwa 9 Jahren
bei „Rupert präsentiert: Ein echt wildes Abenteuer“ keinerlei
Probleme mit dem Selberlesen haben.
Ich
hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Über
weitere Bände von Gregs Tagebuch würde ich mich zwar mehr freuen
(Gregs Reihe gefällt mir einfach besser), aber auch Ruperts Serie
mag ich wahnsinnig gerne.
Fazit:
Lustig, originell und einfach typisch Rupert – so ist dieses echte
wilde Abenteuer, das uns Rupert präsentiert. Jeff Kinney ist mit dem
zweiten Rupert-Band ein erneuter richtig cooler und witziger
Comicroman gelungen, der einfach nur mega gute Laune macht und für
Greg-Fans ein absolutes Muss ist. Im Vergleich zum Vorgänger und zu
den Gregs Tagebüchern habe ich diesen Band leider als etwas
schwächer empfunden. Begeistert bin ich aber dennoch und hoffe sehr,
dass es noch weitere Rupert-Bände geben wird. Von mir gibt es 4 von
5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Baumhaus Verlag für das Rezensionsexemplar!
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