Hardcover
Übersetzt
von Nadine Mannchen
Ab
12 Jahren
192
Seiten
ISBN:
978-3-95728-263-7
Erschienen:
23.07.2020
Klappentext:
Lady
Cecily wendet sich mit einer verzweifelten verschlüsselten Botschaft
an Enola. Sherlock Holmes‘ kleine Schwester begreift sofort, dass
sie ihrer Freundin helfen muss, bevor es zu spät ist – aber wie?
In ihrem bisher kompliziertester Fall geht Enola in ganz London auf
Spurensuche, bis sie die abscheuliche Wahrheit entdeckt: Lady Cecily
wird gefangen gehalten und soll gegen ihren Willen verheiratet
werden! Enola muss ihre eigene Freiheit riskieren und sich mit ihrem
Bruder Sherlock zusammentun, um ihre Freundin zu retten. Kann Enola
ihrem Bruder vertrauen? Und können sie Cecily rechtzeitig befreien?
Quelle:
Knesebeck Verlag
Rezension:
Als leidenschaftliche
Kinderkrimileserin und großer Sherlock Holmes-Fan stand für mich
damals sofort fest, dass ich die gewiefte kleine Schwester des
berühmten Meisterdetektivs kennenlernen möchte. Da ich von Enola
Holmes‘ ersten drei Fällen hellauf begeistert war, musste ich
natürlich auch den vierten Band unbedingt bei mir einziehen lassen.
Als
Lady Cecily der kleinen Schwester von Sherlock Holmes mithilfe ihres
pinken Fächers signalisiert, dass sie in großen Schwierigkeiten
steckt, fasst Enola sofort den Entschluss, dass sie ihrer Freundin
erneut helfen muss. Ihr neuer Fall erweist sich nur als höchst
kompliziert, da Enola zunächst kaum Ansatzpunkte hat. Sie findet
aber schließlich noch heraus, dass Lady Cecily gefangen gehalten
wird und gegen ihre Willen verheiratet werden soll. Was Enola
ebenfalls in Erfahrung bringt: Ihr Bruder Sherlock wurde auf den Fall
angesetzt. Enola muss sich nun entscheiden, ob sie sich mit ihrem
Bruder zusammentun soll, damit sie Lady Cecily rechtzeitig retten
kann. Kann sie ihrem Bruder aber vertrauen?
An
die Handlung aus dem dritten Band konnte ich mich noch ziemlich gut
erinnern, ich habe daher völlig mühelos in Enolas Welt
zurückgefunden. Obwohl die eigentlichen Fälle größtenteils in
sich abgeschlossen sind, rate ich bei der Enola Holmes-Serie sehr,
die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Man kann den
Geschehnissen in den Fortsetzungen meiner Ansicht nach zwar auch ohne
Vorkenntnisse recht gut folgen, allerdings ist das Lesevergnügen zweifellos deutlich höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.
Enolas
dritter Fall hatte mir ja besonders gut gefallen. Ihren vierten habe
ich im Vergleich leider wieder als eine Idee schwächer empfunden.
Mir persönlich hat dieses Mal irgendwie etwas gefehlt. Begeistert
von dem Buch bin aber dennoch. In meinen Augen ist Nancy Springer mit
„Der Fall des geheimnisvollen Fächers“ eine erneute, wunderbare
Kriminalgeschichte geglückt, die durchweg zum miträtseln einlädt
und die Herzen aller Detektiv – und Sherlock Holmes - Liebhaber
höher schlagen lässt.
Erfahren
tun wir erneut alles aus der Sicht der 14-jährigen Enola Holmes in
der Ich-Perspektive. Mit Enola hat Nancy Springer wahrhaftig eine
außergewöhnliche Buchheldin erschaffen. Ich liebe Enolas pfiffige
Art sowie ihren wundervollen Sinn für Gerechtigkeit und bewundere
sie jedes Mal zutiefst für ihre gewandte Kombinationsgabe, ihren
messerscharfen Verstand und ihren großen Mut.
Mir
war Enola erneut auf Anhieb sympathisch und dank der einfühlsamen
Erzählweise ist es mir abermals problemlos gelungen, mich in unsere
Hauptprotagonistin hineinzuversetzen. So habe ich zum Beispiel sehr
mit ihr mitgelitten, als sie sich mal wieder ziemlich einsam und
verloren fühlt. Enola ist in London nach wie vor ganz auf sich
alleine gestellt und hat ihre verschwundene Mutter immer noch nicht
gefunden. Mir hat es außerordentlich gut gefallen, dass Enola nicht
immer die tapfere Heldin gibt, sondern auch mal Angst und
Unsicherheit zeigt.
Was
ich an Enola auch immer wieder grandios und äußerst faszinierend
finde, sind ihre genialen Verkleidungen sowie ihr bemerkenswertes
Talent fürs Schauspielern. Enola ist definitiv eine Holmes durch
und durch, was sie auch in diesem Band wieder unter Beweis stellt.
Neben
Enola haben natürlich auch ihre beiden Brüder Mycroft und Sherlock
wieder ihren Auftritt. Die zwei machen mit einem Prolog sogar gleich
den Anfang und auch enden tut das Buch mit den beiden. Mir hat es
richtig gut gefallen, dass wir durch die Einleitung und den Epilog
kurze und höchst interessante Einblicke in das Leben der beiden
Holmes-Brüder erhalten und erfahren, was sie über ihre kleine
Schwester denken.
Wer
in diesem Band ebenfalls wieder auf der Bildfläche erscheinen wird,
ist Lady Cecliy, die wir bereits in zweiten Teil kennenlernen durften
(Der Fall der linkshändigen Lady). Enola wird ihr nun ein weiteres
Mal versuchen zu helfen und sich damit an ihren bisher schwierigsten
Fall wagen.
Obwohl
mir dieses Mal das gewisse Etwas gefehlt hat, konnte mich die
Handlung dennoch durchweg fesseln und mitfiebern lassen. Langeweile
kam für mich beim Lesen an keiner Stelle auf. So hat mich unter
anderem das Aufeinandertreffen von Enola und Sherlock bestens
unterhalten. Die Beziehung der beiden nimmt in diesem Band eine
wichtige Rolle ein, so viel kann ich euch schon mal verraten.
Wovon
ich auch wieder ganz begeistert bin, sind die verschlüsselten
Nachrichten von Enola an ihre Mutter. Die Codes sind allerdings
äußerst knifflig. Also ich muss gestehen, dass ich sie alleine
niemals knacken könnte und sie mir meistens nur ein großes
Fragezeichen in den Kopf zaubern. Tja, in mir schlummert wohl
eindeutig keine Holmes. ;D
Mit
dem Schreibstil konnte die Autorin ebenfalls wieder vollends bei mir
punkten. Ich mag diese altertümliche und gehobene Sprache
unglaublich gerne. Sie passt absolut perfekt zur Kulisse und
verstärkt nur noch dieses besondere viktorianische Flair, das in den
Enola Holmes-Büchern herrscht. Jedermanns Sache wird der Erzählstil
wohl aber nicht sein, da er etwas anspruchsvoller ist. Für mich
jedenfalls hat er sich auch in diesem Band fabelhaft lesen lassen.
Fazit:
Eine weitere spannende Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!
Nancy Springer hat auch mit Enola Holmes‘ vierten Fall ein tolles Krimiabenteuer aufs Papier gebracht, das durchweg zum
mitraten einlädt und für Fans der Enola Holmes – Serie ganz klar
ein absolutes Muss ist. Mir hat das Buch ein herrliches Leseerlebnis
beschert. Ich liebe einfach diese einzigartige viktorianische
Atmosphäre in der Enola Holmes – Serie sowie den humorvollen
Charme und beeindruckenden Scharfsinn unserer gewitzten Buchheldin.
Ich habe Enola nur zu gerne auf ihre aufregende Spurensuche durch
London begleitet und auch wenn mich dieser Fall nicht ganz so
verzaubern konnte wie die Ermittlungsfälle davor, bin ich richtig begeistert und kann
das Buch nur empfehlen. Auf die weiteren Bände freue ich mich schon
sehr und auf die Netflix-Verfilmung, die im September starten soll,
bin ich ebenfalls schon unheimlich gespannt! „Der Fall des
geheimnisvollen Fächers“ erhält von mir 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionexemplar!
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