Hardcover
Ab
10 Jahren
416
Seiten
ISBN:
978-3-522-18540-0
Erschienen:
16.07.2020
Klappentext:
Als
Cedrik mit seinem Vater nach Schottland zieht, weiß er noch nicht,
welche Kräfte in ihm schlummern. Erst als ihn der magische Wächter
von Mistle End eines Nachts zur Greifenprüfung herausfordert,
offenbart sich seine Gabe. Cedrik ist einer der letzten Druiden auf
dieser Welt. Von nun an muss er seine Fähigkeiten trainieren, denn
das Gleichgewicht zwischen Mensch, Magie und Natur ist in Gefahr. Ein
Kampf steht an, für den der junge, unerfahrene Druide eigentlich
noch nicht bereit ist. Zum Glück stehen ihm Emily, eine
Gestaltwandlerin, und Elliot, ein angehender Hexenmeister, zur Seite.
Quelle:
Thienemann Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „Die
Chroniken von Mistle End“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme.
Von dem umwerfenden Cover war ich augenblicklich ganz hin und weg.
Sieht es nicht wunderschön aus? Der Maximilian Meinzold ist für mich mittlerweile ein richtiger Covergott. Die Bücher, die er gestaltet, sind einfach immer die
reinsten Hingucker.
Da auch der Klappentext einfach nur genial
klang, stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich unbedingt
lesen!
Der
12-jährige Cedrik ist zunächst alles andere als begeistert, als er mit
seinem Vater in das abgelegene kleine Dorf Misle End hoch oben in den
schottischen Highlands zieht. Mistle End – der Name „End of the
World“ wäre deutlich passender. Während er mit seinem Vater im
Zug in Richtung Nirgendwo sitzt, ahnt Cedrik noch nicht, was für
unglaubliche Dinge ihn in seinem neuen Heimatort erwarten werden. Er
merkt allerdings schon bei seiner Ankunft, dass Mistle End irgendwie
anders ist. Das verschlafene Dörfchen entpuppt sich als ein
magischer Ort, in dem Hexen, Gestaltwandler, Werwölfe und lauter
andere außergewöhnliche Geschöpfe mit übernartürlichen Fähigkeiten leben.
Als eines Nachts ein weißer Greif erscheint und ihn zu einer Prüfung
herausfordert, erkennt Cedrik, dass nicht nur die Bewohner Mistle
Ends magische Kräfte haben, sondern dass auch in ihm selbst
eine besondere Gabe schlummert. Ein unvergessliches Abenteuer
beginnt...
Dies
war mein erstes Werk aus der Feder von Benedict Mirow und es wird zweifellos nicht mein letztes gewesen sein – mir hat das, was mich
zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, wahnsinnig gut gefallen! In
meinen Augen ist Benedict Mirow mit „Die Chroniken von Mistle End:
Der Greif erwacht“ ein großartiger Fantasyschmöker geglückt, der
voller Spannung, Mysterien und Magie steckt und vor allem die Herzen
aller Harry Potter-Fans höher schlagen lässt. So ein paar leichte
Parallelen zu der bekannten Zauberer-Buchreihe sind meiner Ansicht
nach durchaus vorhanden, aber keine Sorge, die Geschichte wirkt an keiner
Stelle abgekupfert oder so. Das Buch erzählt eine völlig andere Story und besitzt seinen eigenen ganz besonderen
Zauber. Irgendwie kam für mich beim Lesen aber dennoch so ein
bisschen Harry Potter-Feeling auf, was mich, als riesiger Potterhead,
mega gefreut hat. :)
Wovon
ich euch endlos etwas vorschwärmen, ist das Setting. Schon als ich
im Klappentext las, dass uns Benedict Mirow in „Die Chroniken von
Mistle End“ in die schottischen Highlands mitnehmen wird, wusste
ich sofort, dass ich die Kulisse lieben werde. Mit Schottland kann
man bei mir in der Regel einfach immer punkten. So auch hier.
Benedict Mirow beschreibt die Orte allesamt unfassbar bildhaft und
stimmungsvoll. Ich war von Beginn an vollkommen verzaubert von dieser
magischen und geheimnisvollen Atmosphäre, die von den ersten Seiten
geschaffen wird und von dem kleinen altertümlichen Dorf Mistle End
hoch oben in den Bergen hatte ich die fantastischsten Bilder im Kopf. Ein bisschen schade fand ich nur,
dass es keine Karte vorne oder hinten im Buch gibt, die die
wichtigsten Schauplätze zeigt. Zur Orientierung hätte ich zwar
nicht gebraucht, aber so eine coole Karte von Mistle End hätte ich
dennoch nicht schlecht gefunden. Bin einfach eine absolute
Buchkartenliebhaberin.
Neben
dem Setting konnte mich der Autor auch mit den Figuren vollends
überzeugen. Als Leser hat man das große Vergnügen, im Verlauf des
Buches die Bekannt mit lauter wundervollen Gestalten machen zu dürfen,
die teilweise so herrlich schräg drauf sind und einen mit ihren
außergewöhnlichen Eigenarten komplett verzaubern.
Wer
mir ganz besonders ans Herz erwachen ist, ist unser 12-jähriger
Hauptprotagonist Cedrik, aus dessen Sicht wir alles in der dritten
Person erfahren. Cedrik war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte
seine liebenswürdige, humorvolle und mutige Art total gerne und
konnte mich dank der einfühlsamem Erzählweise jederzeit spielend
leicht in ihn hineinversetzen.
Cedrik
war bisher immer davon ausgegangen, dass er ein ganz normaler Junge
sei, wird kurz nach seiner Ankunft in Mistle End aber feststellen,
dass er damit ziemlich falsch lag. Nicht nur die Bewohner dieses
kleinen mysteriösen Dörfchens haben magische Fähigkeiten – auch
in ihm selbst schlummern erstaunliche Kräfte. Cedrik besitzt die
seltene Gabe der Druiden und muss nun schleunigst lernen, sein Talent
richtig einzusetzen. Zum Glück ist er dabei nicht auf sich alleine
gestellt.
Cedrik
wird sich mit Emily und Elliot anfreunden und wie unseren Buchhelden,
so habe ich auch dieses witzig-liebenswerte Geschwisterpaar sofort in
mein Herz geschlossen. Vor allem Elliot fand ich einsame Spitze. Über
ihn musste ich ständig breit schmunzeln.
Gemeinsam
mit Cedrik, Emily und Elliot, die sehr schnell ein richtig gutes (und
sehr lustiges) Team ergeben werden, stürzt man sich als Leser in ein
rasantes Abenteuer, das definitiv nicht nur Kinder ab 10 Jahren
begeistert wird, sondern auch für deutlich ältere Bücherwürmer
absolut lesenswert ist.
Ich
war von Anfang an ganz gebannt von der Handlung, muss allerdings
sagen, dass es für mich stellenweise dann doch ein paar kleine
Längen gab. Dank des mitreißenden und ganz famosen Schreibstils von Benedict Mirow haben sich für mich aber auch die etwas
ruhigeren Passagen fabelhaft lesen lassen. Ich wollte das Buch gar
nicht mehr aus der Hand legen und bin förmlich nur so durch die
Seiten geflogen.
Sehr
gefreut hat mich, dass die Story nicht nur mit unterhaltsamen und
spannenden Szenen aufwarten kann, sondern auch wichtige Themen und
Werte enthält wie Freundschaft, Zusammenhalt, Gerechtigkeit, Familie
und Vertrauen. Grandios verpackt in einer fesselnden und faszinierend
einfallsreichen Geschichte kommen diese Dinge zur Sprache, sodass die
Handlung einiges an Tiefe gewinnt.
Große
Klasse fand ich auch, dass das Buch ohne einen fiesen Cliffhanger am
Ende auskommt. Allerdings bleiben natürlich schon so einige
Fragen offen, sodass man am liebsten sofort in den nächsten Band
abtauchen möchte. Hoffentlich müssen wir auf die Fortsetzung nicht
allzu lange gedulden. Mir hat es super viel Spaß gemacht, Cedrik und
seine Freunde auf ihrem ersten Abenteuer zu begleiten und ich freue
mich schon sehr auf ihr nächstes!
Fazit:
Fesselnd, atmosphärisch, wunderbar magisch - ein zauberhafter
Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Benedict Mirow hat mit
dem ersten Band von „Die Chroniken von Mistle End“ eine
unglaublich fantasievolle und packende Abenteuergeschichte aufs
Papier gezaubert, die von Anfang bis Ende zum mitfiebern einlädt und
für Fantasyliebhaber ein ganz großes Muss ist. Ein bildgewaltiger
Schreibstil, eine atemberaubende Welt, in der lauter übernatürliche Wesen und
einzigartige Figuren ihr Unwesen treiben, eine Geschichte voller
Geheimnisse, Gefahren und Magie – klingt gut? Nun, das ist es auch!
Ich bin begeistert und freue mich schon unheimlich auf mein nächstes
Abenteuer in Mistle End. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5
von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
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