Mittwoch, 26. August 2020

[Rezension] Die Wunderfabrik - Nehmt euch in Acht! (Bd. 2) von Stefanie Gerstenberger

Hardcover
Ab 10 Jahren
336 Seiten
ISBN: 978-3-7373-4191-2
Erschienen: 26.08.2020

Klappentext:
Jetzt ist es raus: Winnie hat die Gabe, magische Lakritzbonbons herzustellen. Was es dabei alles zu beachten gibt und was sie »Auf keinen Fall!« machen darf, wollen ihr die Großeltern endlich beibringen. Oder doch nicht? Denn – »Vorsicht!« – es muss immer noch alles streng geheim bleiben. Vor allem das magische Rezeptbuch! Während Winnie und ihre Geschwister neue fabelhafte Rezepte ausprobieren und in der Villa die Vorbereitungen für eine große Geheimversammlung laufen, gerät ausgerechnet der kleine Henry ins Visier ihres mysteriösen Verfolgers …



Rezension:

Da mir der erste Band von „Die Wunderfabrik“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung unheimlich gefreut. Als ich das Buch das erste Mal sah, war es sofort um mich geschehen. Sieht das Cover nicht wunderwunderhübsch aus? Also ich liebe es! Die Cover der Wunderfabrik-Reihe sind einfach nur der reinste Augenschmaus. Ich kann mich an diesen herrlich schimmernden Büchern gar nicht sattsehen.
Kurz nachdem mein Exemplar von „Nehmt euch in Acht!“ bei mir eingetroffen ist, habe ich es mir damit gemütlich gemacht und ganz gespannt mit dem Schmökern losgelegt.

Seit Winnie herausgefunden hat, dass sie die GABE besitzt und magische Lakritzbonbons herstellen kann, möchte sie am liebsten nur noch Zeit in der Wunderfabrik verbringen und neue famose Rezepte ausprobieren. Eigentlich wollten die Großeltern ihrer Enkelin nun alles Wichtige erklären, aber auf einmal geben sie sich wieder äußerst rätselhaft und merkwürdig. Es muss alles streng geheim bleiben, sagen sie, vor allem das magische Rezeptbuch. ER darf es auf gar keinen Fall in die Finger bekommen. ER? Wer ist dieser mysteriöse ER? Winnie und Cecilia werden aus dem Ganzen einfach nicht schlau. Als sie schließlich herausfinden, dass es dieser Unbekannte auf Henry abgesehen hat, setzen die Schwestern alles daran ihren kleinen Bruder zu beschützen. Ihr Gegenspieler schreckt allerdings vor nichts zurück, um sein hinterhältiges Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ob es den Mädchen wohl gelingen wird, seine fiesen Pläne zu durchkreuzen?

Mit dem Reihenauftakt hatte ich Anfang des Jahres richtig tolle Lesestunden verbracht, allerdings hatte er meine (recht hohen) Erwartungen leider nicht komplett erfüllen können. Mich konnte die Story rund um die magischen Lakritze nicht so verzaubern wie von mir erhofft und irgendwie hatte mir insgesamt einfach etwas gefehlt.
Auch beim zweiten Band muss ich sagen, dass es mir für die volle Sternenzahl leider wieder nicht gereicht hat, aber im Vergleich zum Vorgänger hat mir persönlich die Fortsetzung besser gefallen. Ich habe die Story als etwas magischer und packender empfunden und obwohl da nach wie vor diese fehlende gewisse Etwas ist, das ich leider nicht genauer benennen kann, bin ich hellauf begeistert von dem Buch.

An die Geschehnisse aus dem Serienstart konnte ich mich noch ziemlich gut erinnern, ich habe daher völlig mühelos in die Welt der Wunderfabrik zurückgefunden. Da der zweite Teil sehr auf den ersten aufbaut und quasi nahtlos an ihn anknüpft, rate ich bei dieser Reihe dringend, die Bände chronologisch zu lesen. In meinen Augen braucht man die Kenntnisse aus „Aus keiner darf es wissen!“, um der Handlung in der Fortsetzung ohne Probleme folgen zu können.

Erzählt wird die Handlung auch dieses Mal zum größten Teil aus der Sicht der 12-jährigen Winnie in der dritten Person. Die aufgeweckte Winnie habe ich erneut sofort mein Herz geschlossen und dank der authentischen Darstellungsweise ihrer Gefühls – und Gedankenwelt ist es mir abermals spielend leicht gelungen, mich in sie hineinzuversetzen.
Winnies Geschwister mochte ich ebenfalls auf Anhieb wieder wahnsinnig gerne. Den knuffigen fünfjährigen Henry hätte ich auch in diesem Band zu gerne als meinen kleinen Bruder adoptiert und die 14-jährige Cecilia hat mich mit ihrem recht hitzigen Temperament erneut bestens unterhalten.
Die drei Kinder könnten unterschiedlicher wohl nicht sein, ergeben gemeinsam aber ein starkes Team und können sich stets aufeinander verlassen. Vor allem den Schwesternzusammenhalt fand ich wieder großartig. Als die beiden pfiffigen Mädchen erfahren, dass jemand unbedingt Henry in die Finger bekommen möchte, setzen Winnie und Cecilia alles daran, ihren kleinen Bruder zu beschützen. Ob es gelingen wird? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)
Ihr Gegenspieler ist jedenfalls alles andere ungefährlich, so viel sei schon mal verraten. Und verrückt ist er, das auch. Wir bekommen erneut Passagen aus seinem Blickwinkel zu lesen und dabei wird mehr als deutlich, dass dieser Typ total abgedreht ist.

Mir hat es abermals mega gut gefallen, dass auch im zweiten Band der Bösewicht zu Wort kommt. Als Leser weiß man zwar von Anfang an, wer dieser Unbekannte ist, aber als super aufregend und interessant habe ich diese Abschnitte dennoch empfunden.

Womit Stefanie Gerstenberger ebenfalls wieder bei mir punkten konnte, sind die weiteren Charaktere. Da sich die Geschwister nach wie vor bei ihren Großeltern in Wales aufhalten, haben wir natürlich das große Vergnügen, Grandma Ruth und Grandpa Herb wieder zu begegnen und auch das „Tragische Team“ hat erneut seinen Auftritt. Im ersten Band mussten wir ja erst hinter die ganzen Geheimnisse der Großeltern und deren Hausangestellten kommen, daher hatten die Fünf zunächst einen recht suspekten Eindruck auf einen gemacht. Im zweiten Wunderfabrik-Abenteuer sind sie längst nicht mehr so strange und mysteriös drauf und viel freundlicher.
Natürlich wurden im Auftakt aber bei weitem nicht alle Rätsel gelüftet. Da man endlich Antworten auf die offen gebliebenen Fragen haben möchte und selbstverständlich im Verlauf des Folgebandes so einige neue dazukommen, ist man von Beginn an am mitfiebern und mitraten und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Bei mir zumindest war es so. Besonders zum Ende hin war ich ganz gebannt von den Geschehnissen.
Die Magie, fantasievollen Ideen und witzigen Szenen kommen dieses Mal natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Winnie macht sich weiter mit ihrer außergewöhnlichen Gabe vertraut und probiert lauter wundersame Rezepte aus. Auch ihr Gegner experimentiert mit magischen Süßigkeiten herum, was für wenig schöne Nebenwirkungen sorgen wird. Blöd und unangenehm für die Opfer, aber höchst amüsant für uns Leser, hehe. So haben mir zum Beispiel die Großeltern der Geschwister mit ihrem verpeilten Verhalten öfters ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Enden tut das Buch ohne einen fiesen Cliffhanger, allerdings bleiben dennoch so einige Dinge ungeklärt, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Leider werden wir uns da aber noch ein bisschen gedulden müssen, denn der dritte Teil wird erst im Frühjahr 2021 erscheinen. Auf „Jetzt erst recht!“ freue ich mich schon sehr! Bin schon total gespannt wie es weitergehen wird.

Fazit: Eine spannende Fortsetzung voller Geheimnisse und Magie! Stefanie Gerstenberger ist mit „Nehmt euch in Acht!“ ein erneutes wunderbares Kinderbuch geglückt, das voller Überraschungen und Fantasie steckt, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und große Lust auf mehr macht. Mich konnte der zweite Band ein bisschen mehr verzaubern als der erste. Ich habe zuckersüße Lesestunden mit dem Buch verbracht und hätte mich nach dem Beenden am liebsten sofort in das nächste Wunderfabrik-Abenteuer gestürzt. Wer gerne in magisch schöne Kinderbücher im Stil von „Die Glücksbäckerei“ oder „Die Duftapotheke“ abtaucht, sollte sich die Wunderfabrik-Serie unbedingt zulegen. Ich kann die Bücher wirklich nur empfehlen, sowohl Kindern ab 10 Jahren als auch deutlich älteren Lesern. Der zweite Band erhält von mir 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!







Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!

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