Softcover
Ab 14 Jahren
288 Seiten
ISBN:
978-3-423-74063-0
Erschienen: 21.08.2020
Klappentext:
Immer in Top Shape?
Insiderblick eines Models
10
Jahre lang war Anne-Sophie Monrad auf den Laufstegen der Welt zu Haus
und lief für Givenchy, Gaultier, Karl Lagerfeld u.v.m. Bis sie im
Herbst 2018 mit einem Instagram Post und einem FAZ-Artikel gegen die
unmenschlichen Zustände hinter den Kulissen des Model-Business
protestierte und ihrem Leben eine neue Richtung gab.
In
›Fashion Victim – Licht und Schatten des Modelbusiness‹
schildert sie ihren Weg von der normalen Schülerin zu einem der
gefragtesten Laufstegmodels und setzt sich mit den Problemen
auseinander, die der Traumberuf vieler Teenager bei allem Glamour und
Glitzer mit sich bringt: Magerwahn, finanzielle Ausbeutung,
Konkurrenzdruck und sexuelle Belästigung.
Quelle: dtv
Rezension:
Da ich erst vor kurzem mit großer Begeisterung ein
Buch gelesen hatte, das einen sehr authentischen und unverblümten Blick
hinter die Kulissen der Mode- und Modelwelt wirft, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das
erste Mal von „Fashion Victim“ hörte. Ich finde die Thematik
wirklich äußerst interessant, auch wenn ich selbst noch nie den
Wunsch verspürt habe, ein Model zu werden. Das Modelbusiness habe
ich mir einfach schon immer ziemlich schrecklich
vorgestellt und Anne-Sophie Monrad hat mir mit ihrer Geschichte nur
noch mal gezeigt, dass ich ein äußerst richtiges Bild von dieser
harten Branche im Kopf hatte.
10
Jahre lang war Anne-Sophie Monrad auf den Laufstegen der Welt zu
Hause, war in berühmten Kampagnen zu sehen und arbeitete mit
zahlreichen großen Designern zusammen. Sie führte das Leben, von
welchem viele junge Mädchen und Frauen träumen: Sie war eines der
international gefragtesten Models. Ihr Traum hatte aber auch seinen
Preis. Der ständige Kampf gegen den eigenen Körper, der hohe
Konkurrenzdruck, Einsamkeit, Stress...Ende 2018 beendete Anne-Sophie
Monrad ihre Modellkarriere und beschloss ein Buch zu schreiben, in
welchem sie von ihrem Leben als Topmodel berichtet. Zusammen mit Katrin Blum erzählt sie in „Fashion Victim“ davon, wie es wirklich hinter den
Kulissen der Modebranche aussieht und was es in der Realität
bedeutet, ein Model zu sein.
Dies
war nun mein zweites Werk, das mich hinter die Kulissen des
Modelbusiness genommen hat und wie schon bei meinem ersten Titel über
diese Thematik, so hat mich auch „Fashion Victim“ zutiefst
erschütternd und entsetzt. Anne-Sophie Monrad berichtet in ihrem
Buch wirklich schonungslos ehrlich und bewundernswert offen über ihr
Leben als Model und führt uns vor Augen, wie skrupellos es in der
Modebranche zugeht. Da sich diese Welt bestens darin versteht, sich
als glamourös, erstrebenswert, perfekt und wunderschön zu
verkaufen, haben viele von uns ein völlig falsches Bild von ihr im
Kopf. Natürlich hat das Modelleben auch seine Lichtseiten –
Anne-Sophie Monrad betont öfters, dass sie viele tolle Momente
während ihrer Karriere hatte und dankbar für diese Zeit ist. In
erster Linie geht sie in ihrem Buch aber auf die Schattenseiten
dieser harten Branche ein und erzählt uns davon, wie rücksichtslos,
ungesund und gefährlich sie ist.
Ich
habe mich beim Lesen ständig gefragt: Warum? Warum ist Anne-Sophie
Monrad eine so lange Zeit in der Modeindustrie geblieben und hat ihr
nicht schon viel früher den Rücken gekehrt? Warum hat sie zehn
Jahre lang gehungert, um in
shape zu sein, hat sich diesem großen Konkurrenzdruck und
psychischen Stress ausgesetzt und sich so sehr manipulieren und
ausnutzen lassen? Oder allgemein gefragt: Wieso lassen sich so viele
Models so unmenschlich behandeln? Wiegen die wenigen hellen Seiten
des Modelbusisness die vielen dunklen wirklich auf? Rückblickend
stellt sich auch Anne-Sophie Monrad öfters die Frage, warum sie
diesen Job so lange gemacht hat. Die Modebranche lässt sich wohl
sehr treffend mit einer Art Droge vergleichen, von der es nur sehr
schwer ist wieder wegzukommen.
Wie
oben bereits erwähnt, berichtet Anne-Sophie Monrad in „Fashion
Victim“ größtenteils von den Kehrseiten, die dieser
vermeintliche Traumberuf mit sich bringt. Das Buch ist keine Anklage
an die Modeindustrie, das nicht, aber es ist gnadenlos ehrlich und
lässt die Branche wahrhaftig in keinem guten Licht erscheinen.
Anne-Sophie Monrad erzählt von ihrer Essstörung und den völlig
absurden Schön- und Schlankheitsidealen der Modelszene, sie
berichtet von sexueller Belästigung, finanzieller Ausbeute und davon, wie
wenig junge Mädchen auf diese heftige Welt vorbereitet werden. Mich
hat vor allem letzteres sehr schockiert. In meinen Augen sollte es
verboten werden, dass Minderjährige Models werden dürfen. Dies wäre
zweifellos schon einmal sein sehr guter und wichtiger Schritt in die
richtige Richtung, damit in dieser verlogenen Welt endlich bessere
und menschlichere Zustände herrschen. Zum Glück gibt es aber schon
Fortschritte. Anne-Sophie Monrad erzählt von anderen Models, die
ebenfalls den Mund aufgemacht haben und von Organisationen, die sich
für die Frauenrechte in der Modeindustrie einsetzen. Die Hoffnung
auf Besserung ist also durchaus da. Ich hoffe wirklich sehr, dass in
dieser Branche noch mehr geschehen wird, sodass Models nicht länger
ihre Gesundheit aufs Spiel setzen müssen und fairer und
respektvoller behandelt werden.
Was
mir an „Fashion Victim“ ganz besonders gut gefallen hat, ist die
authentische und unfassbar offene Weise, mit der es geschrieben
wurde. Ich bewundere Anne-Sophie Monrad echt sehr für ihren Mut, dieses
Buch zu veröffentlichen und ziehe auch meinen Hut vor der
Ehrlichkeit der Prominenten, die für Interviews bereit waren, wie zum Beispiel der Fotograf Kristian Schuller.
Mir
hat „Fashion Victim“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert.
Mich hat das Buch sprachlos gemacht, zutiefst berührt und
erschütternd und hoffnungsvoll zugleich zurückgelassen. Ein Punkt,
der mir allerdings nicht ganz so zugesagt hat, sind der etwas
unstrukturierte Aufbau und die Wiederholungen. Sowohl inhaltlich als
auch zeitlich wird ziemlich oft hin und her gesprungen und viele
Dinge werden meinem Empfinden nach ein wenig zu oft betont.
Ansonsten kann ich mich aber nur positiv und begeistert zu „Fashion
Victim“ äußern. Es liest sich wahnsinnig spannend und mitreißend,
die Fotos, die es im Innenteil gibt, sind ebenfalls unheimlich
interessant und der Brief hinten im Buch, den Anne-Sophie Monrad an
eine Unbekannte geschrieben hat, ist unglaublich berührend. Ich kann
jedem, egal ob man sich für diese Thematik interessiert oder nicht,
nur nahe legen, „Fashion Victim“ zu lesen. Besonders empfehlen
kann ich das Buch aber natürlich denjenigen, die davon träumen, ein
Model zu werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten nach
dem Lesen sehr ins zweifeln geraten und viele sich schließlich umentscheiden
werden.
Fazit:
Bewegend, schockierend, schonungslos ehrlich – ein großartiges
Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann! In meinen Augen haben
Anne-Sophie Monrad und Katrin Blum eine fabelhafte Teamarbeit
geleistet und gemeinsam ein Buch aufs Papier gebracht, bei welchem
ich sehr hoffe, das es von ganz vielen gelesen werden wird. „Fashion
Victim“ liefert einen sehr informativen, unglaublich persönlichen und erschreckend realistischen Einblick hinter die schöne Fassade der Modebranche und geht richtig unter die Haut. Obwohl ich
mich stellenweise ein wenig an dem Aufbau der Handlung gestört habe,
hat „Fashion Victim“ für mich die volle Sternenzahl absolut
verdient. Ich bin zutiefst beeindruckt und begeistert von dem Buch
und kann es wirklich nur empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!
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