Samstag, 18. April 2020

[Rezension] Vier Schwestern gegen den Rest der Welt von Jenny Dietrich

Hardcover
Mit Illustrationen von Francesca Resta
Ab 9 Jahren
192 Seiten
ISBN: 978-3-7641-5149-2
Erschienen: 09.03.2020

Klappentext:
Die Familie hatte geschworen, das Geheimnis nie nie nie zu verraten. Und daran hielten sich auch alle.“
Die Schwestern Georgie, Lu, Annie und Pups lieben den Sommer. Endlich gibt es wieder Zitronen-Rosmarin-Eis, Übernachtungen in der Scheune und Feldpicknicks nach der Heuernte.
Aber in diesem Jahr hat Papa Mitch eine Aushilfe eingestellt: Alfred. Und der stellt so verdächtig komische Fragen, dass sie ihn genauestens beobachten müssen. Besonders, als das geheime Familienrezept in Gefahr gerät …



Rezension:

Als ich das erste Mal von „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. In das verträumte Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen. Das Buch klang einfach nur wahnsinnig schön. Für mich stand daher umgehend fest: Die vier Schwestern Annie, Georgie, Lu und Pups möchte ich unbedingt kennenlernen!

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön wie auf der Wahoola-Ranch! Die vier Schwestern Georgie, Lu, Annie und Billy, von allen immer nur Pups genannt, lieben ihr Zuhause über alles. Vor allem im Sommer, wenn man endlich wieder in der Scheune übernachten kann, tolle Feldpicknicks nach der anstrengenden Heuernte gemacht werden und jeder Tag draußen in der Natur das reinste Abenteuer ist. Dieses Jahr ist aber alles anders. Da die Mutter der Mädchen nach Amerika musste, um sich um die kranke Tante Maggy zu kümmern, wird dringend eine Aushilfe auf dem Hof benötigt. Georgie ist überhaupt nicht begeistert, als Papa Mitch Alfred einstellt. Mit diesem Typen, der angeblich Landwirtschaft studiert und selbst mal einen Bauernhof haben möchte, stimmt etwas gewaltig nicht. Irgendwie scheint aber nur Georgie zu merken, dass an diesem Alfred etwas faul ist. Warum stellt er immer so verdächtige Fragen nach dem geheimen Familienrezept? Ha, da kann er aber lange auf Antwort warten, denn die Familie Wagenknecht hat sich geschworen, ihr Geheimnis niemals zu verraten! Und daran halten sich auch alle...oder?

Ach Leute, was für ein wundervolles Buch! Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ herangehen – ich bin bin total verliebt in das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. Die Geschichte, die Charaktere, das Setting, die Atmosphäre, die Aufmachung...hach, seufz, so, so schön, sag ich euch! In meinen Augen ist Jenny Dietrich mit „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ ein ganz, ganz tolles Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens ans Herz legen kann. Bei diesem Schätzchen hoffe ich wirklich sehr, dass es die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es den meisten so ergehen wird wie mir und sie von dem Buch genauso verzaubert sein werden wie ich.

Ich wusste schon nach den ersten wenigen Seiten, dass ich „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ lieben werde. Von der kindlichen Erzählweise war ich von Anfang an ganz hin und weg und die vier Wagenknecht-Schwestern, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten, haben sich sofort in mein Herz geschlichen. Vor allem die neunjährige Georgie, die ein richtiger Wildfang ist, fand ich einsame Spitze! Sie war definitiv mein persönlicher Star in dem Buch. Ihre vorlaute und temperamentvolle Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert! Zu meiner großen Freude erfahren wir die Handlung aus ihrer Sicht in der dritten Person, sodass wir mit Georgie am meisten Zeit verbringen.
Ihre drei Schwestern mochte ich aber selbstverständlich ebenfalls unbeschreiblich gerne. Georgies Zwillingsschwester Lu, die um einiges ruhiger ist als ihr Zwilling, die pflichtbewusste 13-jährige Annie und die zuckersüße zweijährige Pups, die ihrem Spitznamen wahrhaftig alle Ehre macht, grins – man kann als Leser gar nicht anders, als die vier Schwestern vom schönsten Hof der Welt sofort ins Herz zu schließen.
Auch Papa Mitch und Opa Joe habe ich super liebgewonnen. Die beiden sind ebenfalls mega sympathisch, genauso wie Mama Rita, die sich gerade in Amerika aufhält. Mama Rita lernen wir zwar nur über Telefonate kennen, aber schon bei diesen wird mehr als deutlich, was für ein herzlicher Mensch die Mutter der vier Schwestern ist.
Wen ich überhaupt nicht leiden konnte, was von der Autorin aber natürlich auch so beabsichtigt war, ist Alfred. Boah ey, was habe ich mich über diesen Blödmann aufgeregt! Als Leser ahnt man sehr schnell, dass mit Alfred etwas ganz und gar nicht stimmt. Seine vielen komischen Fragen nach dem Familiengeheimnis sind schon äußerst verdächtig. Auch Georgie, gewitzt und clever wie sie ist, traut diesem unfreundlichen neuen Mitarbeiter nicht...Hm, oder ist Alfred vielleicht doch völlig okay und stellt diese vielen Fragen einfach nur aus reiner Neugier? Tja, wer weiß. Was es mit diesem komischen Typen auf sich hat, werde ich euch selbstverständlich nicht verraten. Und auch über das geheime Familienrezept werde ich schweigen. Wenn ihr gerne mehr darüber erfahren möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die paradiesische Kulisse. Der Bauernhof der Familie Wagenknecht wird so unglaublich cool beschrieben! Die Farm wurde im Stil einer amerikanischen Ranch gebaut, sodass irgendwie so ein richtiges Cowboy-Feeling geschaffen wird. Genial, oder? Was ich aber noch fantastischer fand, ist diese herrliche Wohlfühlatmosphäre. Ich wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um die Wahoola-Ranch selbst mal zu erkunden, durch den Wald zu streifen, über die Felder zu wandern und einen Sommer voller Unbeschwertheit und Abenteuer zu erleben.
Für die warme Jahreszeit kann ich „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ ganz besonders empfehlen. Die sommerliche Stimmung, die von Beginn an geschaffen wird, ist einfach nur zauberhaft.

Neben den Feel-Good-Momenten kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet, dass die Story einen so sehr mitfiebern lässt. Ich, als Erwachsene, habe zwar recht schnell gecheckt, was Sache ist, aber das hat mir in keinster Weise meinen Lesespaß geraubt. Mich haben die Geschehnisse dennoch durchweg gefesselt und im Atem gehalten, sodass ich gar nicht anders konnte als das Buch zu verschlingen. Echt schade, dass ich es so ratzfatz durch hatte. Ich war am Ende richtig traurig, als ich mich von den einmaligen Bewohnern der Wahoola-Ranch wieder verabschieden musste. Hoffentlich wird es noch einen zweiten Band geben. Ich mag mich von dieser liebenswerten Familie einfach noch nicht verabschieden. Über ein zweites turbulentes Schwesternabenteuer auf dem Land würde ich mich riesig freuen!

Was dann auf gar keinen unerwähnt bleiben darf ist, ist die liebevolle Gestaltung des Buches. Nicht nur das Cover ist ein Träumchen – auch der Innenteil kann sich sehen lassen Das vordere und hintere Vorsatzblatt ist wunderhübsch illustriert, die Seitenzahlen werden von niedlichen kleinen Heuhaufen plus Mistgabel geziert und auch die Kapitelanfänge sind entzückend aufgemacht. Mir haben die schwarz-weiß Zeichnungen von Francesca Resta unheimlich gut gefallen. Sie schaffen eine wunderbar idyllische Stimmung, die perfekt zur Geschichte passt. 

Fazit: Zum Träumen schön und einfach nur bezaubernd – ein wundervoller Wohlfühlschmöker voller Abenteuer, Fantasie und Harmonie! Ich bin total begeistert von „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“! Die Geschichte ist so herrlich sommerlich und warmherzig und macht einfach nur unfassbar gute Laune, das Setting ist traumhaft, die Charaktere sind großartig und von der hinreißenden Gestaltung des Buches bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Ich kann euch diese humorvolle Familiengeschichte echt nur ans Herz legen! Egal ob Groß oder Klein – ich gehe sehr davon aus, dass so gut wie jeder genauso verzückt von dem Buch sein wird wie ich und sich sehnlichst eine Fortsetzung wünscht. „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ erhält von mir nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!







Ein großes Dankeschön an den lieben Ueberreuter Verlag für das Rezensionsexemplar!

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