Hardcover
Mit
Illustrationen von Lotta Geffenblad
Ab
11 Jahren
384
Seiten
ISBN:
978-3-95854-153-5
Erschienen:
12.02.2020
Klappentext:
Es
geht um die Zukunft!
Es geht um alles … Leben und Tod!
Es geht um alles … Leben und Tod!
Ein
Brief aus der Vergangenheit mit mysteriösen Codes, ein
Internet-Zwischenfall und ein Rutenkind mit Hippiemuytter: Malin und
Orestes haben alle Hände voll zu tun, das Geheimnis um einen
Wissenschaftler aus dem vorigen Jahrhundert zu lösen, und stoßen
dabei auf Fragen, die sich mit Logik nicht erklären lassen.
Geheimnisvoll
und atemlos – was kann Wissenschaft? Und sind bei allem, was
passiert, nicht vielleicht auch andere Kräfte beteiligt?
Quelle:
Mixtvision Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von
„Code Orestes“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich lese
super gerne Bücher, die in Schweden spielen und Geschichten, die voller Rätsel und
Codes stecken, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Für
mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt der Code Orestes
Trilogie möchte ich unbedingt lesen!
An
einem kalten Wintertag wird die 12-jährige Malin abends von einem
äußerst merkwürdigen Mann aufgehalten. Hastig drückt er ihr einen
Brief in die Hände und nimmt ihr das Versprechen ab, ihn an ein
Rutenkind zu übergeben, welches in genau 100 Tagen in das
Nachbarhaus einziehen wird. Niemand anderem darf sie den Brief geben,
niemand darf von ihm erfahren. Es sei wichtig, dass sie diesen
Auftrag ausführe. Es gehe angeblich um die Zukunft, um Leben und
Tod! Völlig verdattert nimmt Malin den Umschlag an sich. Wenige
Monate nach dieser bizarren Begegnung zieht der seltsame Junge
Orestes mit seiner Hippiemutter und seiner kleinen Schwester Elektra nebenan
ein. Malin ist sofort klar, dass er dieses geheimnisvolle Rutenkind
sein muss. Orestes aber zeigt sich wenig begeistert von dem Ganzen.
Er zerreißt den Brief sogar! Malin kann es nicht fassen. Umsichtig
wie sie ist, hat sie zum Glück aber gleich drei Kopien von dem Brief
gemacht. Sie kann Orestes schließlich noch davon überzeugen, mit
ihr gemeinsam den verschlüsselten Brief zu entziffern. Eine
abenteuerliche Schnitzeljagd beginnt...
Was
für ein cooles Buch! Ich habe eindeutig mal wieder den richtigen
Riecher gehabt – mir hat das, was mich im ersten Band von Code
Orestes erwartet hat, unheimlich gut gefallen! Hätte ich nicht mal
wieder drei Bücher parallel gelesen, hätte ich das Buch garantiert
nahezu in einem Rutsch durchgeschmökert. Der Auftakt der Code
Orestes Trilogie hat mir einfach genau das beschert, was ich mir
erhofft hatte: Ein abenteuerlicher Kinderkrimi, der durchweg zum
Mitfiebern einlädt und uns Leser mit lauter mysteriösen
Ereignissen, jeder Menge Rätsel und zahlreichen Überraschungen
konfrontiert. Wer beim Lesen gerne mitknobelt und ein
leidenschaftlicher Codeknacker ist, wird bei Code Orestes garantiert
ganz auf seine Kosten kommen!
Ich
hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Eigentlich wollte ich
abends vor dem Schlafengehen nur mal ein bisschen das Buch reinlesen,
habe dann aber, ehe ich es mich versah, gute 100 Seiten am Stück
weggesuchtet. Bis auf die Briefe aus dem 19. Jahrhundert, die mir
persönlich etwas zu lang waren, habe ich die Story als unfassbar
packend empfunden. Die Briefe des Ingenieurs Axel Åström,
welche unsere Protagonisten gemeinsam entschlüsseln, haben
sich für mich, muss ich gestehen, ein bisschen langatmig lesen
lassen. Da habe ich mich öfters dabei ertappt, dass ich diese
Passagen irgendwann nur noch überflogen habe. Klasse fand ich daher,
dass es im Anschluss an Axels Erzählungen kurze stichpunktartige
Zusammenfassungen von unserer Buchheldin Malin gibt.
Bis
auf die Briefe hat sich das Buch für mich aber wirklich hervorragend
lesen lassen. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön
kurz und der mitreißende Schreibstil konnte mich von Beginn an
begeistern. Da wir alles aus der Sicht von Malin in der Ich-Form
erfahren, ist der Erzählton recht kindlich gehalten, was mir
unglaublich gut gefallen hat! Ich liebe solche Erzählweisen einfach
über alles. In meinen Augen ist es der Autorin erstklassig geglückt,
aus der Perspektive eines 12-jährigen Mädchens zu schreiben. Ich,
als Erwachsene, konnte mich jederzeit mühelos in unsere
Hauptprotagonistin hineinfühlen.
Malin
war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein total liebes,
aufgewecktes und cleveres junges Mädel. Man kann gar nicht anders,
als Malin sofort ins Herz zu schließen.
Bei
Orestes schaut das etwas anders aus. Er ist anfangs äußerst
unfreundlich und kühl, allerdings zeigt sich noch, dass sich hinter
seiner unnahbaren Fassade ein herzensguter und warmherziger Kerl
verbirgt.
Orestes
und Malin sind ziemliche Gegensätze, aber vermutlich passen
sie gerade deswegen so gut zusammen. Die beiden werden noch sehr gute
Freunde werden und gemeinsam mit diesem außergewöhnlichen
Ermittlerduo werden wir Leser eine enorm abenteuerliche Zeit voller
Geheimnisse und Mysterien erleben.
Mit
den weiteren Figuren konnte mich die schwedische Autorin ebenfalls vollends
überzeugen. Alle haben sie so ihre schrullige Eigenarten und
Probleme, was sie nur noch liebenswerter und authentischer macht. Da
hätten wir zum Beispiel Malins Mama, die grundsätzlich nur logisch
und wissenschaftlich denkt, ihr gutmütiger Vater, der sich von einem
Herzinfarkt erholt und Orestes Hippiemutter, die man mit ihrem
esoterischen Gedöns einfach nur als schräg bezeichnen kann. Ich
fand Orestes Mutter Mona total witzig und musste öfters über sie
schmunzeln, zugleich habe ich aber auch sehr mit Orestes mitgelitten.
Mir wäre es an seiner Stelle garantiert auch ziemlich peinlich
gewesen, so eine verrückte Mutter zu haben.
Womit
mich Maria Engstrand ebenfalls (nahezu) vollkommen abholen konnte, ist
die Handlung. Da habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich die
Story als unbeschreiblich spannend empfunden habe. Okay, mal abgesehen
von den Briefen, aber letztendlich haben mich diese eigentlich gar
nicht groß gestört. Mir hat es unsagbar viel Spaß gemacht, mich
zusammen mit Malin und Orestes auf eine spannende Schnitzeljagd durch
das beschauliche Städtchen Lerum und die Umgebung zu begeben. Die
Codes, die es zu knacken gilt, fand ich richtig genial. Allerdings
habe ich sie als ziemlich tricky empfunden. Hier heißt es definitiv
Köpfchen einschalten und richtig mitdenken, wenn man sich ebenfalls
ans Herumrätseln und Entschlüsseln machen möchte. Außerordentlich
gut gefallen hat mir, wie detailreich und kindgerecht das
Dechiffrieren der Codes mithilfe von Tabellen und Codierscheiben
beschrieben wird. Man lernt in dem Buch wahrlich eine Menge über
Kryptographie, vor allem über die Vigenère-Chiffre, was ich super
interessant fand.
Mit
dem Ende war ich zuerst irgendwie nicht so ganz zufrieden, aber da es
sich bei „Das auserwählte Kind“ um den ersten Band einer
Trilogie handelt, fand ich es dann doch okay, dass so einige Dinge
offen bleiben oder nur angerissen werden. So hoffe ich zum Beispiel,
dass der „Internetzwischenfall“ von Malin im nächsten Band noch
einmal aufgriffen wird. Falls ihr euch jetzt fragt, was es mit diesem
geheimnisvollen Internetzwischenfall auf sich hat und gerne mehr
darüber wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen.
Darüber werde ich euch nämlich nichts erzählen. Spannung muss
schließlich sein, hehe. ;)
Wovon
ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist die grandiose
Aufmachung des Buches. Das Cover finde ich wunderhübsch, von diesem
war ich auf den ersten Blick ganz verzaubert. Der Innenteil kann sich
aber auch sehen lassen. Das erste und hintere Vorsatzblatt ist
traumhaft illustriert und auch die Kapitelanfänge sind hinreißend
gestaltet. Große Klasse sind dann auch die kleinen schwarz-weiß
Illustrationen, die es im Verlaufe der Geschichte gibt. Leider sind
es nur sehr wenige, aber dafür wunderschöne.
Fazit:
Spannend, geheimnisvoll, außergewöhnlich – ein wundervoller
Trilogieauftakt, der große Lust auf mehr macht! In meinen Augen ist der schwedischen Autorin Maria Engstrand
mit dem ersten Band ihrer Code Orestes Trilogie ein großartiges
Debüt gelungen, welches mir herrliche Lesestunden beschert hat. Die
Handlung steckt voller Abenteuer, Geheimnisse, Codes und unvorsehbarer Wendungen - man mag das Buch wirklich gar nicht mehr
aus der Hand legen, da man so sehr am Mitfiebern und Miträsteln ist.
Neben der aufregenden Schnitzeljagd enthält die Geschichte noch
viele weitere tolle Themen wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt,
Mystik, Wissenschaft und Technik. Ich fand diesen einzigartigen Mix
einfach nur einsame Spitze. Auf den zweiten Band, der zu meiner
großen Freude bereits im kommenden Sommer erscheinen wird, freue ich mich
schon riesig!
Egal
ob Jung oder Alt – ich kann „Code Orestes – Das auserwählte
Kind“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 – hier gerundet auf 5
von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den lieben Mixtvision Verlag für das Rezensionsexemplar!
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