Hardcover
Ab
14 Jahren
464
Seiten
ISBN:
978-3-03880-038-5
Erschienen:
13.03.2020
Klappentext:
Manchmal
stellt Mia sich vor, ihre Krankheit wäre eine beneidenswerte
Superkraft. Tatsächlich ist es im Alltag aber ganz schön
problematisch, wenn man keine Schmerzen empfinden kann und blindlings
in alle Gefahren läuft. Das weiß Mia spätestens seit jenem Abend,
an dem sie ihre Mutter verlor. Die quälende Erinnerung daran ist
gleichzeitig ihr größtes Geheimnis. Zumindest bis sie Jake
kennenlernt, der seinen eigenen Kummer im Fitnessstudio von Mias
Vater bekämpft. Ihm kann sie sich anvertrauen, und auch er erzählt
ihr von den dunklen Seiten in seinem Leben. Obwohl die beiden so
verdammt unterschiedlich sind, haben sie zum ersten Mal das Gefühl,
dass Sicherheit vielleicht mehr sein könnte als eine fiese Illusion.
Quelle:
Arctis Verlag
Rezension:
Bei einem Blick ins neue
Programm des Arctis Verlags ist mir „Sicherheit ist eine verdammt
fiese Illusion“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefiel mit
auf den ersten Blick unheimlich gut und der äußerst viel
versprechend klingende Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf
Anhieb. Für mich stand daher sehr schnell fest: Das erste Jugendbuch
von Kyra Groh möchte ich unbedingt lesen!
Die
17-jährige Mia kann keine Schmerzen empfinden. In ihrem Alltag hat
sie daher immerzu mit gewaltigen Hürden und Problemen zu kämpfen.
Wenn man nicht spüren kann, dass man sich ein Bein gebrochen oder
tief in den Finger geschnitten hat, ist das Leben wirklich die
reinste Gefahrenzone. Diese Erfahrung musste Mia leider schon machen.
Sie hat ihre Mutter verloren und gibt sich und ihrer Krankheit dafür
die Schuld. Seit diesem furchtbaren Tag trägt Mia eine enorme Menge
an Ballast mit sich herum. Jemanden davon zu erzählen, traut sie
sich jedoch nicht. Dann aber lernt sie Jake kennen. Auch er macht
gerade eine ziemlich harte Zeit durch und versucht seinen Frust und
Kummer im Fitnessstudio von Mias Vater zu bekämpfen. Als er Mia das
erste Mal sieht, ist er sofort ganz fasziniert von diesem Mädchen
mit den riesengroßen Augen. Sportskerl Jake und Grunge-Elfe Mia
werden sich ineinander verlieben und sich alles voneinander erzählen.
Endlich haben sie das Gefühl, dass sie sich jemanden anvertrauen
können und das, wo die beiden doch so verdammt verschiedenen sind.
Dies
war mein erstes Werk von Kyra Groh und es wird definitiv nicht mein
letztes gewesen sein. Ihre bisher erschienenen Bücher fallen zwar
nicht so ganz in mein Beuteschema, aber auf meine Wunschliste sind
sie jetzt dennoch gewandert. „Sicherheit ist eine verdammt fiese
Illusion“ konnte mich einfach so dermaßen umhauen – ich muss nun
unbedingt auch noch die anderen Romane von Kyra Groh lesen.
Ich
wusste irgendwie schon nach den ersten paar Seiten, dass ich mit
„Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ ein absolutes Highlight in Händen halte. Kyra Groh hat eine umwerfend
tolle Art zu schreiben! Ihr mitreißender Erzählstil ist so herrlich
humorvoll und fluffig-leicht, zugleich ist er aber auch
unbeschreiblich einfühlsam und bewegend. Für mich hat sich das Buch
fantastisch lesen lassen. Ich habe mich beim Durchschmökern
pudelwohl gefühlt und eine wunderschöne Zeit mit Mia, Jake und all
den weiteren zauberhaften Charakteren verbracht.
Erfahren
tun wir alles im Wechsel von Mia und Jake, jeweils in der Ich-Form.
Da ich total auf wechselnde Sichtweisen abfahre, hat es mich riesig
gefreut, dass Kyra Groh diesen Erzählstil gewählt hat. Meiner
Meinung nach passt er auch einfach nur perfekt zur Geschichte.
Mir hätte garantiert gewaltig was gefehlt, wenn die Geschehnisse nur
aus Mias oder Jakes Perspektive erzählt worden wären.
Ich
habe sowohl Mia als auch Jake ganz, ganz fest in mein Herz
geschlossen. An Mia hat mir so gut gefallen, dass sie so wunderbar
sarkastisch und tough ist. Ihre schlagfertige Art habe ich beim Lesen
richtig gefeiert!
Neben
ihrem enorm kessen und selbstbewussten Auftreten besitzt unsere
Buchheldin allerdings auch eine sehr ängstliche und unsichere Seite.
Mia leidet an der seltenen Krankheit Analgesie, was bedeutet, dass
sie keine Schmerzen empfinden kann. Ein tiefer Schnitt in den Finger,
ein gebrochener Knochen, eine Brandblase? All das spürt Mia nicht.
Heftig, oder? Verständlich, dass man sich durch diese schlimme
Erkrankung zu einem äußerst übervorsichtigen Menschen entwickelt.
So auch Mia, allerdings gelingt es ihr stets sehr geschickt, ihre
große Verletzlichkeit hinter ihrer rotzfrechen Fassade zu
verstecken. Mia war eindeutig mein Lieblingscharakter in dem Buch.
Sie ist eine ungemein interessante und vielschichtige Figur, bei
welcher man gar nicht anders als sie zu lieben und zu bewundern.
Jake
fand ich aber selbstverständlich auch große Klasse und wundervoll.
Auch ihn muss man einfach gernhaben. Jake ist ein total lieber Kerl,
der es leider ebenfalls gerade nicht einfach im Leben hat. Bei ihm
sind es die derzeitigen Familienzustände, die ihm sehr zu schaffen
machen. Um runterzukommen und seinen Problemen für eine Weile zu
entkommen, flüchtet Jake daher regelmäßig in das Sportstudio von
Mias Vater.
Mia
und Jake haben eigentlich keine großen Gemeinsamkeiten, bis auf die
Tatsache, dass sie beide ihr Päckchen zu tragen haben, aber trotz
ihrer Gegensätze, oder vielleicht auch gerade deswegen, passen die
beiden so fabelhaft zusammen. Da wir bei beiden einen sehr tiefen
Einblick in ihre jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt erhalten,
lernen wir beide ganz genau kennen und können uns erstklassig in sie
hineinversetzen. Mir zumindest ist das hervorragend geglückt.
Neben
unseren beiden Protagonisten konnte mich Kyra Groh auch mit den
Nebenfiguren vollends überzeugen. Egal ob Sympathieträger oder
Vollidiot – alle Charaktere tragen mit ihren unterschiedlichen und
einmaligen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Zeit
mit dem Buch verbringt. Allesamt sind so schön authentisch und
wirken wie aus dem Leben gegriffen. Dieser Punkt konnte mich
besonders begeistern: Diese Echtheit.
Kyra
Groh beschreibt alles so unglaublich realistisch und lebensnah. Es
gibt kein albernes Teeniegedöns, bei dem man genervt mit den Augen
rollen muss und auch die Liebesgeschichte kommt ohne jeglichen Kitsch
und übertriebenes Drama aus. An ein paar Klischees hat sich die
Autorin natürlich schon bedient, aber diese mussten irgendwie auch
sein. Für mich jedenfalls haben sie perfekt reingepasst. In
„Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ stimmt einfach
alles! Der
Mix aus Liebe, Freundschaft, Musik und schweren Themen wie Krankheit,
Verlust, Schmerz, Trauer und Schuldgefühle ist brillant und vor
allem die Gratwanderung zwischen Ernst und Humor ist der Autorin in
meinen Augen vortrefflich gelungen. Die Geschichte lässt einen so
richtig mitfühlen und mitleiden und berührt einen zutiefst.
Zugleich zaubert sie einem aber auch immerzu ein fettes Grinsen auf
Lippen und macht einfach nur mega gute Laune.
Mich
hat „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ auf eine
emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen und ich kann euch
wirklich nur wärmstens empfehlen, euch ebenfalls auf diesen einzigartigen
Trip der Emotionen zu begeben. Glaubt mir, ihr werdet es nicht
bereuen.
Fazit:
Was für ein verdammt geniales Buch – ich liebe es! Kyra Groh hat
mit „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ ein großartiges
Jugendbuchdebüt aufs Papier gezaubert, welches sich für mich zu
einem absoluten Highlight entwickelt hat. Ich bin hellauf begeistert
von der Geschichte, die unfassbar authentisch, witzig, mitreißend,
berührend und gefühlvoll ist; in die vielen außergewöhnlichen
Charaktere habe ich mich komplett verliebt, allen voran natürlich in Mia
und Jake (an die zwei habe ich mein Herz total verloren); ich habe
den grandiosen Humor der Autorin beim Lesen richtig gefeiert, musste
zugleich aber auch öfters schwer schlucken, weil mir vieles so sehr
unter die Haut gegangen ist. Ich habe insgesamt einfach eine verdammt
famose Zeit mit dem Buch verbracht und kann es jedem echt nur ans
Herz legen. Von mir erhält „Sicherheit ist eine verdammt fiese
Illusion“ volle 5 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den Arctis Verlag und die Netzwerk Agentur Bookmark für das Rezensionsexemplar!
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