Freitag, 17. April 2020

[Rezension] Die Mitternachtsschule - Lektion zwei: Sirenenschrei (Bd. 2) von Hendrik Lambertus

Hardcover
Mit farbigen Illustrationen von Alexandra Helm
Ab 8 Jahren
160 Seiten
ISBN: 978-3-7641-5186-7
Erschienen: 09.03.2020

Klappentext:

Die Mitternachtsschule wird nur von Nachtwesen besucht. Und von Milan! Er ist der einzige Mensch zwischen den Monstern. Zum Glück sind die aber sehr nett – so nett, dass Milan seine neuen Freunde auf gar keinen Fall wieder verlieren will. Sein Vater sollte also besser nichts von den Eigenarten seiner Schule erfahren. Doch gerade jetzt wird an der Schule ein Mitternachtskonzert geplant, zu dem alle Eltern eingeladen sind…



Rezension:

Der erste Band von „Die Mitternachtsschule“ konnte mich hellauf begeistern, daher war ich richtig happy, als ich hörte, dass dieses Jahr endlich eine Fortsetzung erscheinen wird. Auf meine Rückkehr in die einzigartige Mitternachtsschule im Friedhofswinkel Nummer 1 habe ich mich riesig gefreut!

Milan ist überglücklich, dass er auf eine so coole Schule wie die Mitternachtsschule gehen darf. Unter den Spukgestalten, die gemeinsam mit ihm die Schulbank drücken, hat er mittlerweile richtig gute Freunde gefunden und dass der Unterricht nachts stattfindet, ist für ihn gar kein Problem. Daran hat er sich im Nu gewöhnt. Sein Vater weiß bisher allerdings noch gar nicht, auf was für eine ungewöhnliche Schule sein Sohn seit kurzem geht. Milan wäre es auch lieber, wenn das so bleiben würde. Bestimmt würde Papa Jürgen ihn sofort von der Mitternachtsschule nehmen, wenn er von ihren Eigenarten wüsste. Sein Entsetzen ist daher groß, als er hört, dass demnächst ein Elternmorgen stattfinden wird. Auch Milans Vater wird natürlich eingeladen. Oje, ob das gut gehen wird?

Bei mir ist es nun tatsächlich schon wieder über ein Jahr her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Ich hatte daher leichte Sorgen, dass ich Einstiegsprobleme haben werde. Als große Vielleserin vergesse ich leider viel zu schnell wieder Dinge aus Büchern. Obwohl der zweite Band ziemlich direkt an seinen Vorgänger anschließt, hatte ich aber erstaunlicherweise überhaupt keine Startschwierigkeiten. Man kann die Bände vermutlich sogar recht gut unabhängig voneinander lesen, allerdings rate ich dennoch ganz dringend mit dem ersten Band zu beginnen! Das Leseerlebnis ist so einfach viel, viel schöner.
Mein Lesevergnügen war jedenfalls rundum perfekt. In meinen Augen ist Hendrik Lambertus mit dem zweiten Band seiner bezaubernden Reihe eine fabelhafte Fortsetzung geglückt. Im Vergleich zum Auftakt habe ich den zweiten Teil zwar als ein kleines bisschen schwächer empfunden, aber große Klasse finde ich das Buch selbstverständlich dennoch. Von den vielen originellen Ideen und humorvollen Szenen bin erneut ganz hin und weg. Hendrik Lambertus hat seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelaufen und eine total lustige und super mitreißende Schulgeschichte aufs Papier gezaubert, welche einfach nur monsterhaft gute Laune macht.

Bei mir trat das ein, was schon bei Band 1 der Fall war: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Das Buch liest sich irre gut und unheimlich schnell, sodass die Seiten bei mir nur so dahin flogen. Eine aufregende Handlung, ein toller Schreibstil, eine schön große Schrift, angenehm kurze Kapitel, eine grandiose Aufmachung – na, kein Wunder, dass man das Buch so richtig wegsuchtet. Ich, als Erwachsene, habe ich es tatsächlich in einem Rutsch durchgeschmökert.
Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten bei „Die Mitternachtsschule“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Fürs Vorlesen sind die Bücher meiner Meinung nach durchaus auch schon für jüngere Kids geeignet. Und deutlich älteren Lesern kann ich die Reihe ebenfalls sehr ans Herz legen. Ich finde, für „Die Mitternachtsschule“ ist man nie zu alt. Bei den Geschichten haben auch Jugendliche und Erwachsene die reinste Freude beim Lesen.

Hauptprotagonist ist erneut der Junge Milan Finstermann. Er besucht als einziger Mensch die abgefahrene Mitternachtsschule, in welcher die fantasievollsten Kreaturen unterrichtet werden – und das nachts! Vampire, Kobolde, Werwölfe, Skelette, Mumien und noch viele weitere Spukgestalten mehr – alle finden sie sich um Mitternacht im Friedhofswinkel Nummer 1 ein, um in den genialsten Fächern unterrichtet zu werden wie Geisterkunde oder Zaubertrankmischen. Ein wenig schade fand ich nur, dass der Unterricht in diesem Band etwas kürzer kam als im Vorgänger. War zumindest mein Eindruck. Groß gestört hat es mich aber eigentlich nicht, da die Story mit vielen anderen coolen Dingen aufwarten kann. So wird zum Beispiel Milans Vater der neuen Schule seines Sohnes einen Besuch abstatten. Puh, ob das gut gehen wird? Papa Jürgen weiß schließlich nicht, auf was für eine ungewöhnliche Schule Milan geht. Wie das Ganze ablaufen und enden wird, werde ich euch nur natürlich nicht verraten. Nur so viel: Papa Jürgen ist mega verpeilt. Wer den ersten Band kennt, weiß, wovon ich spreche. ;)
Ein weiterer wichtiger Handlungsstrang ist das Mitternachtskonzert. Auch dieses wird für ordentlich Aufregung und Trubel sorgen, so viel sei schon mal verraten.

Für mich kam an keiner einzigen Stelle Langeweile beim Lesen auf. Die Geschichte lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und zaubert einem immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen.
Neben dem erstklassigen Humor und den kreativen Einfällen enthält auch dieser Band wichtige Themen und Botschaften, was ich großartig fand. Freundschaft, Zusammenhalt, Integration und Toleranz – all das wurde erneut hervorragend verpackt in einer schaurig-schönen Schulgeschichte.

Neben der Story bin ich auch von den Charakteren wieder hellauf begeistert. Milan habe ich bereits in Band 1 unsagbar liebgewonnen. Er ist einfach so jemand, den man sofort ins Herz schließen muss. Die weiteren Figuren, egal ob freundlich oder unsympathisch, sind dem Autor ebenfalls wieder ausgezeichnet gelungen. Wir treffen auf lauter bekannte Gesichter, dürfen aber auch so einige neue Personen kennenlernen. Die Sphinx Andromeda Mysterion zum Beispiel, oder eine waschechte Sirene. Echt Wahnsinn, auf was für skurrile Gestalten wir in dieser Reihe so treffen. Milans Mitschüler, seine Lehrer...hach, herrlich, sag ich euch. Viele haben so wunderbar schräge Eigenarten, die einfach nur urkomisch und zum Schmunzeln schön sind. Besonders klasse finde ich zum Beispiel die beiden Vampirmädchen Clarissa und Samantha, die nichts lieber tun als sich zu zanken. Wen ich auch total ulkig finde, ist der Lehrer Herr Blubberbauch. Bei ihm handelt es sich um einen Wassermann, den man stets nur in seiner Badewanne antrifft. Einer Badewanne, die sich auf kleinen Füßen fortbewegen kann, hihi. :D

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Aufmachung des Buches. Die Innengestaltung ist einfach nur wieder traumhaft! Meine persönlichen Highlights sind die doppelseitigen Illustrationen auf dem vorderen und hinteren Vorsatzblättern, die die wichtigsten Charaktere mit kleinen Bildchen und Namen zeigen. Dieses brillante Personenregister hat mir den Einstieg in das Buch auf jeden Fall enorm erleichtert. Ich schwächle leider immer sehr bei Figurennamen. Die sind bei mir in der Regel im Nu wieder weg, räusper.
Vollkommen verzaubert bin ich aber selbstverständlich auch von den vielen farbigen Bildern, die den Text begleiten. Die Seiten wurden erneut fantastisch von Alexandra Helm aufgemacht. Seien es die entzückenden Verzierungen an den Seitenrändern, die hinreißende Gestaltung an den Kapitelanfängen oder die zahlreichen farbenfrohen Illustrationen – allesamt sind sie zum Träumen und Gruseln schön und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, die einfach nur perfekt zur Geschichte passt.

Fazit: Eine monstermäßig starke Fortsetzung, die riesengroße Lust auf mehr macht! Auf meine Rückkehr in die einmalige Mitternachtsschule habe ich mich definitiv zurecht so sehr gefreut. Mir hat der zweite Band wahnsinnig gut gefallen. Die Geschichte steckt voller spannender und unglaublich witziger Szenen, dem Einfallsreichtum sind erneut keine Grenzen gesetzt, die vielen skurrilen Figuren sind einfach nur mal wieder einsame Spitze und in die zahlreichen farbigen Illustrationen von Alexandra Helm bin ich total verliebt.
Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Teil geben wird. Sollte es einen geben, wäre ich ganz bestimmt eine der Ersten, die sich darauf stürzen würde. :D
Die Mitternachtsschule – Lektion zwei: Sirenenschrei“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!








Ein großes Dankeschön an den lieben Ueberreuter Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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