Donnerstag, 19. August 2021

[Rezension] Verliebt in ein Tagebuch von Marliese Arold

Hardcover
 
Ab 10 Jahren
240 Seiten
ISBN: 978-3-96129-213-4
Erschienen: 06.08.2021

Klappentext:

Ein sprechendes Tagebuch? Aleen traut ihren Augen nicht, als ihr neues Notizbuch, das sie von ihrer Großtante zum dreizehnten Geburtstag geschenkt bekommen hat, plötzlich auf ihre Eintragungen antwortet. David, der Junge im Tagebuch, mischt sich auf so aufregende Weise in ihr Leben ein, dass sie sich Hals über Kopf verliebt. Doch der Junge braucht ihre Hilfe und ehe sich Aleen versieht, ist sie mitten in einem magischen Abenteuer, wie es eigentlich nur Bücher schreiben können. Ohne zu zögern reist sie nach Schottland – wo alles seinen Anfang genommen hat – und setzt alles daran, David zu retten.

Quelle: Edel Kids Books

Rezension:

Die Bücher von der Marliese Arold lese ich immer total gerne. Meine Neugierde war daher sofort geweckt als ich das erste Mal von ihrem neuen Jugendbuch „Verliebt in ein Tagebuch“ hörte. Das Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut – ich finde diese originelle Tagebuchaufmachung mit dem coolen Guckloch, aus dem uns ein Auge anschaut, absolut gelungen. Da mich auch der Klappentext direkt ansprach, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Als die 13-jährige Aleen von ihrer Großtante aus Schottland ein Tagebuch zum Geburtstag geschenkt bekommt, hält sich ihre Begeisterung zunächst etwas in Grenzen. Doch dann macht sie durch Zufall eine unglaubliche Entdeckung: Das Tagebuch ist verzaubert! Ein Junge namens David befindet sich zwischen den Seiten und antwortet auf ihre Einträge. Aleen beginnt ihm fortan regelmäßig zu schreiben und erfährt, dass David in dem Tagebuch gefangen gehalten wird. Aleen möchte ihm unbedingt helfen, nur wie? Ob ihr ihre Großtante Caitlin wohl weiterhelfen kann? Weiß sie eigentlich von dem Geheimnis des Tagebuchs? Als Aleen und ihr Vater Cailtin in Edinburgh besuchen, hofft sie, Antworten auf ihre vielen Fragen zu erhalten. Zudem versucht sie alles daranzusetzen David zu retten. David, in den sie sich, wie ihr inzwischen klar geworden ist, hoffnungslos verliebt hat...

Ein verzaubertes Tagebuch, das auf die Einträge antwortet; ein magisches Abenteuer; Liebe; Schottland – all das klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Ich war daher ausgesprochen guter Dinge, dass mir das neue Werk von Marliese Arold unheimlich gut gefallen wird. Und wisst ihr was? Ich habe damit goldrichtig gelegen!

Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht. Einmal mit dem Schmökern begonnen, habe ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören können. Die Story konnte mich einfach sofort in ihren Bann ziehen und durchgehend an die Seiten fesseln. Und da sich der Schreibstil von Marliese Arold mal wieder locker-leicht für mich hat lesen lassen, die Kapitel schön kurz und die Tagebucheinträge ganz besonders aufgemacht sind, kam für mich ein superangenehmer Lesefluss zustande. Tja, und so kam es schließlich, dass ich, ehe ich mich‘s versah, das Buch auch schon wieder beendet hatte.

Als Leser*in wird man gleich zu Beginn mit lauter rätselhaften Fragen konfrontiert. Was hat es mit dem mysteriösen Tagebuch auf sich, das unsere Romanheldin Aleen von ihrer Großtante Caitlin zum 13. Geburtstag geschenkt bekommen hat? Wieso drückt sich die Tante in ihrem Brief so geheimnisvoll aus? Wie kann es sein, dass das Tagebuch auf Aleens Einträge antworten kann und, was noch viel unglaublicher ist, das ein Junge zwischen den Seiten steckt? Wusste die Tante davon?

Neben diesen Dingen gibt auch das sonderbare Verschwinden von Aleens Mutter und ihrem Bruder vor vielen Jahren Rätsel auf. Relativ am Anfang erfahren wir, dass die beiden damals in Schottland spurlos verschwunden sind und seitdem als vermisst gelten. Was ist nur mit ihnen geschehen? Sind sie noch am Leben?
Fragen über Fragen und da wir die Antworten darauf erst so nach und nach erhalten, entwickelt die Handlung von den ersten Zeilen an einen fesselnden Lesesog, den man sich kaum mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so.
Zusätzlich zu der konstanten Spannung sorgen auch jede Menge witzige Momente für ein mitreißendes und spaßiges Lesevergnügen. So hat mich vor allem die Konversation zwischen Aleen und David über das Tagebuch bestens unterhalten und später, in Schottland, gab es aber auch so einige Szenen, die mir ein breites Schmunzeln entlockt haben.

Die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen Aleen und David entwickelt, fand ich zunächst irgendwie ein bisschen komisch, wenn ich ehrlich bin, aber da sie sehr schön beschrieben wird und ich schließlich doch noch mit ihr warmgeworden bin, hat es mich letztendlich nicht gestört, dass sie mich anfangs nicht so ganz erreichen konnte.

Was die Charaktere angeht, kann ich mich nur positiv äußern. In meinen Augen wurden sie allesamt glaubhaft und prima ausgearbeitet.

Da hätten wir zum einen die 13-jährige Aleen, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Aleen war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihr hat die Autorin eine tolle Hauptprotagonistin und großartige Identifikationsfigur für die Zielgruppe erschaffen. Aleen wirkt jederzeit vollkommen authentisch und da man als Leser*in stets ganz nah dran ist an ihren Empfindungen und Gedanken, gelingt es einem spielend leicht sich in sie hineinzuversetzen.
David ist eine längere Zeit eine ziemlich unnahbare Figur, die etwas sehr Geheimnisvolles umgibt. Das meine ich jetzt aber nicht negativ, im Gegenteil, mir hat David überaus gut gefallen. Zudem erfahren wir im Verlauf des Buches auch noch etwas mehr über ihn, sodass man sich ein immer besseres Bild von ihm machen kann.
Die Nebenfiguren mochte ich ebenfalls richtig gerne, vor allem Aleens Vater, der ein absoluter Buchliebhaber ist, und ihre Großtante Caitlin habe ich sehr liebgewonnen.

Mit Caitlin leite ich dann auch mal zum Setting über. Da ich wahnsinnig gerne Bücher lese, die in Schottland spielen, hat es mich riesig gefreut, dass uns Marliese Arold in ihrem neuen Roman in dieses faszinierende Land mitnimmt. Anfangs halten wir uns noch in Deutschland auf, was ich auch nicht schlecht fand, aber der Teil, der in Schottland spielt, hat mir persönlich besser gefallen. Leider war ich im echten Leben bisher noch nicht da, aber da die Autorin die Schauplätze, sprich Edinburgh und die schottischen Highlands, sehr bildhaft und magisch beschreibt, habe ich mir alles ganz genau vorstellen können und beim Lesen ein richtiges Fernweh bekommen.

Apropos magisch: Der Fantasy-Anteil kommt bei dem Ganzen natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Fantasy-Fans kann ich das Buch daher ganz besonders ans Herz legen. In erster Linie natürlich Mädchen ab 10 Jahren, diese würde ich als die Hauptzielgruppe bezeichnen, aber auch Jungen und deutlich älteren Leser*innen kann ich „Verliebt in ein Tagebuch“ wärmstens empfehlen.

Das Ende lässt so einige Fragen offen, sodass man sehr davon ausgehen kann, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre der Schluss sonst wenig zufriedenstellend. Da aber auf dem Buchrücken eine 1 steht, rechne ich wirklich fest damit, dass wir uns über mindestens einen Folgeband freuen dürfen. Hoffentlich müssen wir uns auf diesen nicht allzu lange gedulden!

Fazit: Eine magisch schöne Geschichte, die große Lust auf mehr macht!

Marliese Arold ist mit „Verliebt in ein Tagebuch“ ein wunderbarer Reihenauftakt geglückt, der voller Spannung, Spaß, Gefühlschaos, Magie und Geheimnisse steckt, durchweg mitreißt und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt. Ich kann das Buch nur empfehlen, mir hat es ein herrliches Leseerlebnis beschert. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
 
 
 







Vielen lieben Dank an den Edel Kids Books Verlag für das Rezensionsexemplar!

 


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