Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „Sanctuary – Flucht in die Freiheit“ hörte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Es klang einfach so gut und von dem Cover habe ich auf den ersten Blick wie magisch angezogen gefühlt. Ich zögerte daher keine Sekunde lang und ließ das Gemeinschaftswerk von Paola Mendoza und Abby Sher bei mir einziehen.
USA, 2032: Nachdem Vali und ihre Eltern aus Kolumbien geflohen sind, lebt die Familie in Vermont. Ein Leben in Sicherheit ist ihnen jedoch nicht vergönnt. Alle Bürger*innen werden durch einen Identitätschip überwacht, doch anders als der Chip von Valis kleinem Bruder Ernie sind die von Vali und ihrer Mutter gefälscht. Als die Regierung anordnet, das Land nach illegalen Migrant*innen zu durchsuchen, bleibt der kleinen Familien nichts anderes übrig als zu flüchten. Ihr Ziel: Kalifornien, der einzige Bundesstaat, in der undokumentierte Einwanderer nicht verfolgt werden. Als bei einem Kontrollscan der Chip der Mutter nicht mehr funktioniert und sie daraufhin festgenommen wird, muss Vali mit ihrem Bruder alleine weiterreisen, einmal quer durchs Land. Ob sie es bis nach Kalifornien schaffen werden? Werden sie ihre Mutter jemals wiedersehen? Ein gefährlicher Kampf ums Überleben beginnt...
Es ist nun schon ein paar Tage her, dass ich das Buch beendet habe, gedanklich stecke ich aber immer noch tief in der Geschichte drin. „Sanctuary – Flucht in die Freiheit“ ist definitiv so ein Werk, das einem sehr lange Gedächtnis bleibt. Bei mir zumindest wird das garantiert der Fall sein. Mich hat die Story einfach so beeindruckt, mitgerissen, berührt, nachdenklich gestimmt und aufgewühlt – dieses Leseerlebnis werde ich so schnell ganz bestimmt nicht wieder vergessen.
Mich haben Paola Mendoza und Abby Sher mit ihrem gemeinsamen Werk komplett überzeugen können. Ich muss zwar sagen, dass ich eine etwas andere Geschichte zu lesen bekommen habe als erwartet, aber es war gerade dieses überraschende Anders, das mir so gut gefallen hat.
Ich hatte mit einer recht klassischen Dystopie gerechnet, sprich viel futuristische Technologie und eine zukünftige Welt, die zwar sehr wirklichkeitsnah wirkt, die aber trotzdem noch einen ziemlich fiktiven Eindruck macht – und das, obwohl wir in eine Zeit mitgenommen werden, die unserer Gegenwart gar nicht so fern ist.
Ich hatte einen tollen Einstieg in das Buch. Die Handlung und der packende Schreibstil konnten mich sofort mitreißen und unsere 16-jährige Hauptprotagonistin Vali, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, mochte ich auf Anhieb. Mit ihr haben die Autorinnen eine wundervolle Romanheldin erschaffen. Vali ist sympathisch, authentisch und bemerkenswert tapfer und wird während ihrer Reise eine Stärke und Entschlossenheit zur Tage legen, für die man sie nur bewundern kann. Ich fand Vali einfach klasse und habe mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.
Die weiteren Charaktere sind sehr vielfältig gestaltet und wurden in meinen Augen ebenfalls vollkommen glaubhaft skizziert. Mir haben sie allesamt ausgesprochen gut gefallen. Da hätten wir zum Beispiel Valis kleinen Bruder Ernie, der für seine gerade mal sieben Jahre ebenfalls bewundernswert stark ist. Wie sich Vali um ihn während ihrer Flucht kümmert und wie die Beziehung der beiden dargestellt wird, hat mich tief gerührt.
Ich sollte vielleicht besser mal vorwarnen: „Sanctuary – Flucht in die Freiheit“ ist nichts für zarter besaiteter Leser*innen. Menschen sterben, es gibt eine Menge traurige und herzzerreißende und teils auch sehr brutale Szenen und die Atmosphäre ist durchgehend eine ziemlich düstere und beklemmende. Ich kann aber dennoch jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen! Es ist einfach ein so wichtiges und relevantes Werk! Es stimmt extrem nachdenklich und führt einem so richtig vor Augen wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man ein sicheres und behütetes Leben in Freiheit führen kann.
Ich habe das Buch in weniger als zwei Tagen verschlungen. Einmal danach gegriffen, habe ich es kaum mehr aus der Hand legen können. Die Handlung kann durchweg mit einer hohen Spannung aufwarten und hält einen von Anfang bis Ende in Atem. Ich war immerzu am mitfiebern, habe an vielen Stellen entsetzlich mit den Figuren mitgelitten und bei jedem Kontrollscan der ID-Chips habe ich richtig mitgezittert und so gehofft, dass sie funktionieren. Die Flucht der Geschwister wird wirklich ungeheuer mitreißend und ergreifend beschrieben. Sie geht unter die Haut und lässt einen einfach nicht mehr los.
Eine Sache, die ich persönlich ein kleines bisschen vermisst habe: Eine Karte, auf der die Reiseroute von Vali und Ernie eingezeichnet ist. Man kann ihre Flucht dank der ausführlichen und detailreichen Beschreibungen zwar auch so völlig problemlos mitverfolgen, aber irgendwie hätte ich es dennoch gar nicht so schlecht geworden, wenn es eine Karte gegeben hätte. Ich werde deswegen aber natürlich keinen Stern abziehen.
Das Ende konnte mich ebenfalls gänzlich überzeugen. Es bleiben zwar einige Fragen offen und von einem rundum glücklichen Happy End kann man nicht sprechen, aber gerade das macht es zu so einem guten und glaubwürdigen Schluss. Es macht Hoffnung und schließt die Geschichte in meinen Augen absolut gelungen und würdig ab.
Fazit: Fesselnd, aufwühlend, emotional. Ein großartiges und ungemein wichtiges Buch, das aufrüttelt und nachhallt!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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