Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
In meiner Teeniezeit habe ich die Biss-Bücher regelrecht verschlungen und abgöttisch geliebt. Hach ja, dieser Twilight-Hype damals war schon echt klasse. Ich werde irgendwie immer ganz nostalgisch, wenn ich an diese Zeit zurückdenke.
Ich denke, den meisten dürfte die Story aus „Biss zum Morgengrauen“ bekannt sein. Da das neue Biss-Buch inhaltlich dieselbe Geschichte erzählt, nur eben aus der Sicht von Edward, verzichte ich dieses Mal darauf, den Klappentext in meinen Worten wiederzugeben.
So, nun bin also endlich auch ich dazu gekommen, „Biss zur Mitternachtssonne“ zu lesen. Pünktlich zum Erscheinen durfte das Buch bei mir einziehen, sprich: Anfang August letzten Jahres. Obwohl ich mich wirklich tierisch auf den neuen Biss-Band gefreut habe, bin ich erst Ende Dezember dazu gekommen, ihn zu lesen. Irgendwie habe ich es zeitlich einfach nicht eher geschafft. Und ich muss dazu sagen, dass die Seitenzahl auch ein wenig dazu beigetragen hat, dass das Buch länger als eigentlich von mir geplant auf meinem SuB lag. Ich bin einfach kein Fan von dicken Büchern. Irgendwie schrecken sie mich ab.
Kurz nach Weihnachten war es aber schließlich endlich soweit: Ich habe mir den über 800 Seiten dicken neuen Biss-Band geschnappt und mit dem Lesen begonnen. Da ich inzwischen sowohl sehr viel Positives als auch Negatives über das Buch gehört habe, war ich nun äußerst gespannt, wie es wohl mir gefallen wird. Ich bin mit großer Vorfreude und leichter Skepsis zugleich an „Biss zur Mitternachtssonne“ herangegangen...und ich muss leider sagen, dass ersteres recht schnell einen ordentlichen Dämpfer erhalten hat und letzteres berechtigt war. Ich hätte das Buch so, so gerne geliebt und es tut mir unendlich leid, es sagen zu müssen, aber es ist leider so: Stephenie Meyer hat mich mit dem fünften Biss-Teil nicht überzeugen können. Schlecht fand ich ihn nun nicht – er war definitiv kein Flop. Aber wirklich gut fand ich ihn auch nicht.
Für mich hat sich das Buch an vielen Stellen leider sehr gezogen. Edwards sich ständig wiederholende Gedanken in Bezug auf Bella, sein großes Selbstmitleid, die (in meinen Augen) zu vielen ausschmückenden Details – mich hat das teilweise etwas ermüdet und genervt, sodass ich öfters kurz davor war, das Buch beiseite zu legen. Ich spreche nun natürlich nur für mich, ich jedenfalls finde, dass dem Buch gute 200 Seiten weniger ausgesprochen gut getan hätten. Für mich hatte es leider so einige Längen.
Aber: Ich bin dennoch froh, dass ich das Buch gelesen habe. Und wie oben bereits erwähnt: Es war kein Reinfall für mich. Ich habe schließlich 3 von 5 Sternen vergeben, wie ihr vermutlich schon gesehen habt. Ja, ich habe mich stellenweise durchgequält, aber das lag keineswegs am Schreibstil. Der ist wie gewohnt top! Stephanie Meyer kann schreiben, zweifellos. Für mich hat sich ihr Erzählstil (bzw. dessen deutsche Übersetzung) wieder ganz hervorragend und angenehm flüssig lesen lassen.
Als Twilight-Fan fand ich es zudem natürlich unheimlich interessant, die Story aus dem Auftakt noch mal aus der Perspektive von Edward erleben zu dürfen. Wir lernen den berühmten Vampir besser kennen, können ihn besser verstehen und erhalten viele neue interessante Hintergrundinformationen. So berichtet Edward natürlich auch von den Momenten, die er nicht gemeinsam mit Bella verbringt. Die Passagen haben mir richtig gut gefallen und sie fügen sich meinem Empfinden nach wunderbar in die bekannten Geschehnisse ein.
Zur Frage, ob ich finde, dass dieser Band sein musste: Hm, jein. Ich spreche jetzt natürlich nur für mich, ich jedenfalls denke, dass das Buch einfach zu spät erschienen ist. Ich habe beim Lesen gemerkt, dass für mich persönlich die Bella-und-Edward-Zeit irgendwie doch vorbei ist. Klar, ich war happy, als ich von dem Buch erfuhr und ich habe es, trotz meiner negativen Kritikpunkte, gerne gelesen. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass ich von „Biss zur Mitternachtssonne“ um einiges begeisterter gewesen wäre, wenn es damals, in dieser besonderen Biss-Zeit, herausgekommen wäre.
Fazit: So viele Twilight-Fans lieben dieses Buch und hätte ich mich echt gerne auch dazu gesellt, aber meine Erwartungen konnte „Biss zur Mitternachtssonne“ leider nicht vollends erfüllen. Mir hatte das Buch insgesamt einfach zu viele Längen, was mir stellenweise sehr meine Lesefreude geraubt hat. Als Twilight-Fan hat es mich aber natürlich unheimlich gefreut, lauter liebgewonnene Charaktere wiederzusehen, wieder in eine vertraute Kulisse eintauchen zu dürfen und zudem neue tolle Einblicke aus Edwards Welt zu erhalten. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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