Taschenbuch
Ab
13 Jahren
400
Seiten
ISBN:
978-3-570-31075-5
Erschienen:
13.08.2018
Klappentext:
Wäre
ihr Exfreund Kyle noch am Leben, wenn sie nicht mit ihm Schluss
gemacht hätte? Von Schuldgefühlen getrieben, bereitet sich Annie
auf den Marathon vor, den eigentlich er laufen wollte. Das Training
ist hart und wird nur durch Annies attraktiven und draufgängerischen
Laufpartner Jeremiah versüßt. Die Anziehungskraft zwischen den
beiden ist nicht zu leugnen, doch Jeremiahs dunkle Vergangenheit
scheint ihn immer wieder einzuholen und Annies Herz ist noch immer
gebrochen ...
Quelle:
cbt Verlag
Rezension:
„You
make my heart race“ konnte meine Neugier in erster Linie aufgrund
des Covers wecken. Ich bin ja der totale Cover-Käufer und bei diesem
schönen Buch gefiel mir die Aufmachung auf Anhieb. Allerdings
überzeugte mich auch der Klappentext sehr schnell. Von Miranda
Kenneally hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, ihr zweiter Roman
im cbt Verlag sollte also mein erstes Werk von ihr sein.
Annie
hat ein schweres Jahr hinter sich. Seitdem ihr Exfreund Kyle
gestorben ist, wird die 18-jährige von Trauer und Schuldgefühlen
geplagt. Immer wieder stellt sie sich die Frage: Wäre Kyle noch am
Leben, wäre er noch an ihrer Seite, wenn sie ihn
nicht
abgewiesen hätte? Annie fasst schließlich einen Entschluss: Sie
möchte Kyles Traum verwirklichen und den Marathon laufen, für den
er
vor seinem plötzlichen Tod so hart trainiert hat. So beginnt Annie
also mit ihrem Lauftraining. Immer wieder stößt sie an ihre
Grenzen, aber aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Schmerzen,
Übelkeit, Erschöpfung – all dies nimmt Annie für Kyle in Kauf.
Ein
Lichtblick während ihre Trainings ist der attraktive Junge Jeremiah,
der sie mit seiner quirligen und süßen Art sofort verzaubern kann.
Die beiden fühlen sich immer stärker zueinander hingezogen, aber
Annie scheut zunächst davor zurück, etwas mit ihm anzufangen.
Jeremiah verfolgt eine dunkle Vergangenheit und Annie fürchtet sich
davor, erneut jemanden zu verlieren und mit einem noch größeren
Riss im Herz zurückgelassen zu werden.
Obwohl
ich mit Sport so gar nichts am Hut habe und man mich gerade mit dem
Laufen jagen kann, konnte mich die Handlung von den ersten Seiten an
in ihren Bann ziehen und mich das Buch innerhalb von
zwei
Tagen
durchsuchten
lassen. Ich bin also
das
perfekte Beispiel dafür, dass man überhaupt keine Sportskanone sein
muss, um dieses schöne Buch zu mögen.
Durch
den locker-leichten, flüssigen Schreibstil der Autorin, der sich
super angenehm lesen lässt, und die schön kurzen Kapitel bin ich
hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen.
Mir
hat das Buch richtig gut gefallen, besser als erwartet. Manchen
mag
vielleicht die Spannung fehlen, die Geschichte ist schon eher ruhig.
Da ich aber gerade solche Bücher sehr liebe, hat mich dieser Punkt
also überhaupt nicht gestört.
Bis
auf das Ende, dass ich mir irgendwie ein bisschen weniger offen
gewünscht hätte, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen.
Besonders
gut gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere. Ganz besonders
Annie mochte ich richtig gerne. Dadurch, dass man alles aus ihrer
Sicht in der Ich-Perspektive erfährt, bekommt
man
einen
sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, sodass man
sich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Denken
nachvollziehen kann.
Es
wird einem als Leser sehr rasch klar, wie schwer Annie
der
Tod ihres Exfreundes getroffen hat und wie sehr sich ihr Leben
dadurch verändert hat. Wie Annie durch das Trainieren für den
Marathon versucht, Kyles Tod zu verarbeiten, wurde in meinen Augen
wunderschön und sehr authentisch von der Autorin beschrieben. Durch
die vielen Rückblenden bekommen wir als Leser nur noch deutlicher zu
spüren, wie groß Annies Schmerz sitzt und wie sehr sie Kyles Tod
belastet, für welchen sie sich die Schuld gibt.
Mit
dem Ziel vor Augen, den Marathon für Kyle zu laufen, treibt sich
Annie immer wieder an ihre Grenzen. Wie oben bereits erwähnt, ich
hasse das Laufen, ich würde vermutlich noch nicht einmal eine Meile
schaffen. Ich habe Annie daher zutiefst für ihre Stärke und ihren
eisernen Willen bewundert.
Durch
den Marathon-Trainingsplan, der in Form einer Liste
immer
weiter von Annie ergänzt wird, erfährt man auch, wie sie ihrem
großen Ziel immer näher kommt und was sie schon alles erreicht hat.
Mir hat diese Idee mit dem Trainingsplan richtig gut gefallen,
besonders Annies Anmerkungen fand ich sehr interessant und
stellenweise auch amüsant zu lesen.
Das
Buch befasst sich schon sehr viel mit dem Thema Laufen, da merkt man
beim Lesen auch sehr, dass die Autorin in diesem Bereich ihre eigenen
Erfahrungen in die Handlung hat mit einfließen lassen. Dies wird
auch in ihrer Danksagung deutlich.
Mich
haben die vielen Beschreibungen über Annies Training tatsächlich
überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil, ich fand es richtig
spannend mitzuverfolgen, wie hart Annie für den Marathon trainiert.
Ein
weiterer wichtiger Charakter in der Geschichte ist Jeremiah, genannt
Jere. Er hat mein Herz wirklich im Sturm erobert, ihn fand ich
einfach nur zuckersüß. Er bringt richtig Schwung in die Geschichte
und lockert diese mit seiner humorvollen Art wunderbar auf.
Allerdings
stellt sich heraus, dass auch Jere sein Päckchen zu tragen hat. Jere
ist Extremsportler, so ein richtiger Adrenalinjunkie. Schon die
gefährlichsten Sportarten hat er gemacht, um sich diesen besonderen
Kick zu holen. Verständlich, wie schwer ertragbar das für Jeres
Familie, insbesondere für seine Eltern sein muss.
Jeres
Krankheit, denn davon kann man in meinen Augen schon sprechen, fand
ich sehr interessant. Da ich mich
mit dem Thema Adrenalinsucht noch nie eingehender beschäftigt habe,
kann ich nicht sagen, ob diese
hier
wirklich
realistisch dargestellt wurde. Mir
jedenfalls hat die Ausarbeitung sehr gut gefallen. Das Buch gewinnt
dadurch nur noch mehr an Tiefe, sodass man beim Lesen sehr zum
Nachdenken anregt wird. Hier und da hätte die Tiefgründigkeit
vielleicht ein wenig weiter ausgearbeitet werden können, bei manchen
Szenen haben mir dann doch etwas die Emotionen gefehlt – dennoch
hat mich das Buch sehr berührt. Auch die Liebesgeschichte, die sich
zwischen Annie und Jere langsam entwickelt, hat mir sehr gut
gefallen. Ein bisschen Kitsch und die gängigen Klischees sind dabei
zwar vorhanden, aber diese gehören für mich für einen
schönen
Teenieroman auch einfach dazu.
Fazit:
Ein wunderschöner Jugendroman mit einer tollen Message! Der Klappentext und das hübsche
Cover haben mir hier nicht zu viel versprochen, mir hat das Buch
richtig gut gefallen und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes
Werk von der Autorin gewesen sein. Obwohl sich die Handlung sehr viel
um das Thema Laufsport dreht, haben mich diese ausführlichen
Beschreibungen überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil: ich fand
es richtig spannend Annies Training mitzuverfolgen. Bis auf das Ende, welches
mir etwas zu offen war, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen. Ich
kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 – hier gerundet auf 5
von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den cbt Verlag und das Bloggerportal, die mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!
Guten Morgen,
AntwortenLöschendas klingt nach einer wirklich süßen und gefühlvollen Geschichte. Schön, wenn Autoren auch doch wieder schwierigere Themen immer wieder angehen und in ihren Büchern verarbeiten. :)
Liebe Grüße, Toni
Hey Toni,
Löschenich finde es auch gut, wenn Autoren in ihren Büchern schwierige und ernste Themen aufgreifen. Hier ist dies wirklich sehr gut gelungen, ich kann dir das Buch sehr ans Herz legen. :)
Liebe Grüße
Corinna