Gebundene
Ausgabe
Ab
14 Jahren
320
Seiten
ISBN:
978-3-473-40166-6
Erschienen:
21.08.2018
Nebelige Wälder, einsame Pazifikstrände – und kein Kontakt zur Außenwelt: So stellt sich Jana das Paradies vor, seit sie am eigenen Leib erfahren hat, wozu Menschen fähig sind. Bei ihrem Onkel, der in der kanadischen Wildnis Wölfe und Bären erforscht, will sie den Vorfall endlich vergessen. Doch dann verschwindet ihr Onkel spurlos und vor ihrer Blockhütte steht plötzlich ein verletzter junger Mann namens Luke …
Ein
Blick aufs Cover, schnell den Klappentext gelesen und ich wusste
sofort: Dieses schöne Buch MUSS ich unbedingt lesen. Kanada als
Setting liebe ich über alles und da mich die bisherigen Bücher von
Julie Leuze, die ich bereits gelesen habe, richtig begeistern
konnten, war ich mir hier sicher, dass ihr neues Jugendbuch ganz
genau das Richtige für mich sein wird.
Bei
ihrem Onkel und ihrer Tante in Kanada, weit weg von ihrem Zuhause in
Deutschland, versucht Jana ihrer schweren Vergangenheit zu
entfliehen. An diesem einsam gelegenen Ort, mitten in der wilden
Natur British Columbias, hofft Jana, dass sie die Geschehnisse aus
dem vergangenen Frühjahr vergessen kann. Zusammen mit ihrem Onkel
begibt sie sich auf eine Insel, die, bis auf ein Ehepaar, nur von
wilden Tieren bevölkert wird. Hier besteht keinerlei Kontakt zur
Außenwelt. Genau so stellt sich Jana das Paradies vor. Doch dies
soll sich sehr schnell ändern. Als ihr Onkel eines Tages nicht von
einer Tagesexpedition zurückkehrt, ist Jana plötzlich ganz alleine
auf sich gestellt. Verängstigt harrt sie in der Blockhütte aus. Was
soll sie nur tun? Ihren Onkel suchen gehen? Hilfe holen? Aber wie?
Das Ehepaar auf der Insel lebt gute 20 Kilometer weit entfernt, soll
sie sich etwa alleine durch die Natur durchschlagen, in der lauter
Gefahren lauern wie wilde Tiere oder verhängnisvolle Moore? Vermisst
werden wird sie erst mal nicht, ihre Tante erwartet sie erst in gut
14 Tagen zurück.
Dann
taucht plötzlich Luke auf. Durch einen Kanuunfall landet er verletzt
auf der Insel und Jana beschließt sofort ihm zu helfen. Gemeinsam
nehmen sie schließlich die lange Wanderung auf sich, um der Wildnis
zu entkommen. Während ihres Abenteuers kommen sich die beiden immer
näher und Jana muss schließlich feststellen, dass nicht nur sie
etwas zu verbergen hat...
Was
soll ich sagen? Mal wieder hat mich mein Gefühl nicht im Stich
gelassen; mich konnte „Das Glück an meinen Fingerspitzen“
hellauf begeistern, mehr noch, es konnte meine Erwartungen sogar noch
übertreffen. Viel zu schnell habe ich diesen schönen Roman
durchgelesen, weniger als zwei Tage habe ich gebraucht. Das spricht
doch eindeutig für das Buch, oder? :D
Mich
konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen.
Was in mir sofort pure Begeisterung ausgelöst hat, sind die
Beschreibungen des Schauplatzes. Das wunderschöne Cover und der
Klappentext versprechen da also eindeutig nicht zu viel. Die Autorin
beschreibt die wilde Natur Kanadas großartig: das in der Sonne
funkelnde Wasser, die Wälder, die Strände - am liebsten hätte ich
sofort meine Koffer gepackt, um selbst an diesen wundervollen Ort zu
reisen.
Ungefährlich
ist so ein Leben fernab der Zivilisation, mitten in den Wäldern
Kanadas, allerdings nicht. Unsere Protagonistin Jana muss am eigenen
Leib erfahren, dass dieser Ort, den sie anfangs für das Paradies
gehalten hat, nicht nur schöne Seiten an sich hat.
Jana
lebt eigentlich in Deutschland und wurde von ihren Eltern für eine
Weile zu ihrem Onkel und ihrer Tante nach Kanada geschickt. Die
beiden sind Wissenschaftler und wollen auf einer einsam gelegenen
Insel die unberührte Natur British Columbias erforschen.
Warum
genau Jana nach Kanada gereist ist, erfahren wir erst so nach und
nach. Schon am Anfang wird aber deutlich, dass Jana im vergangenen
Frühjahr irgendetwas Furchtbares zugestoßen sein muss, weswegen sie
heute unter schlimmen Panikattacken leidet.
Dass
man als Leser nur häppchenweise mit Informationen versorgt wird, hat
mir richtig gut gefallen, da die Handlung so sehr an Spannung gewinnt
und man immerzu unbedingt weiterlesen möchte, um endlich zu
erfahren, was Jana nur damals widerfahren ist.
Jana
mochte ich auf Anhieb richtig gerne. Sie ist trotz ihrer
Angstzustände eine starke Persönlichkeit und ein absoluter
Sympathieträger.
Ebenfalls
sofort in mein Herz geschlossen habe ich Luke. Mit ihm haben wir
unseren zweiten Protagonisten vertreten. Die Geschichte wird
abwechselnd aus der Sicht von Jana und Luke erzählt.
Mir
haben die Perspektivwechsel richtig gut gefallen. Sie gestalten das
Lesen herrlich abwechslungsreich und ermöglichen es einem, sowohl
Jana als auch Luke näher kennenzulernen und das Denken und Handeln
der beiden besser nachzuvollziehen.
Jana
und Luke wurden wunderbar von der Autorin ausgearbeitet. Beide habe
ich als absolut authentisch empfunden. Auch die Liebesgeschichte, die
sich zwischen ihnen entwickelt, ist der Autorin super gelungen. Sehr
gefühlvoll und herrlich romantisch beschreibt Julie Leuze, wie sich
zwei junge Menschen langsam näher kommen und sich gegenseitig Trost
und Halt geben. Denn leider ist nicht nur in Janas Leben etwas
passiert, worunter sie immer noch sehr zu leiden hat, auch Luke hat
sein Päckchen zu tragen.
Durch
Rückblenden erfährt man als Leser so nach und nach, was die beiden
Schlimmes durchmachen mussten. Das Buch hat sich für mich dadurch
als viel ernster und bedrückender herausgestellt, als ich erwartet
habe. Was ich aber nicht schlecht fand, ganz im Gegenteil, diese
Überraschung konnte mich richtig begeistern, da das Buch so sehr
viel an Tiefe gewinnt und viel mehr ist, als nur was Nettes für
zwischendurch.
Ich
habe hier beim Lesen wahrlich eine Achterbahnfahrt der Gefühle
erlebt: Ich habe Trauer und Mitleid empfunden, ich bin ins Mitfiebern
geraten und wurde zum Nachdenken angeregt. Und
keine Sorge, das Buch ist natürlich nicht zu ernst und traurig. Es
gibt auch Momente zum Schmunzeln und welche, die einem das Herz
erwärmen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Durch
die fesselnde, temporeiche Handlung, den großartigen Schreibstil
(den Schreibstil kann ich wirklich nur loben!) und durch die angenehm
kurzen Kapitel bin ich hier nur so durch geflogen und habe das Buch
für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Ein
wundervolles Buch, welches ich jedem, nicht nur Jugendlichen, sondern
auch Erwachsenen, sehr ans Herz legen kann.
Fazit:
Wunderschön! Mir hat „Das Glück an meinen Fingerspitzen“
unheimlich gut gefallen, es konnte meine Erwartungen sogar noch
übertreffen. Die Geschichte ist tiefgründig, emotional und herrlich romantisch. Sie ist spannend und mitreißend und lädt zum
Mitfiebern, Träumen und Nachdenken ein. Die Charaktere sind der
Autorin wunderbar gelungen und das Setting ist einfach nur klasse.
Mir haben die bildhaften Beschreibungen von der Natur Kanadas ein
richtiges Kopfkino beschert und in mir ein großes Fernweh nach
diesem wundervollen Land geweckt. Für mich war hier alles stimmig,
ein wirklich tolles Buch, welches ich wärmstens empfehlen kann. Hier
vergebe ich gerne volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Ravensburger Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hey meine Liebe,
AntwortenLöschenman merkt richtig, dass dir das Buch sehr gut gefallen hat. Du kommst aus dem Schwärmen so gar nicht mehr raus. *g* Es ist immer wieder schön, wenn man sich so für ein Buch begeistern konnte.
Liebe Grüße, Toni
Hey liebe Toni,
Löschendas Buch hat mir echt gut gefallen, super, dass man das meiner Rezi entnehmen kann. :D
Ich kann es dir wirklich sehr ans Herz legen, vielleicht kann es dich ja genauso begeistern wie mich. :)
Viele liebe Grüße
Corinna