Hardcover
Ab
11 Jahren
288
Seiten
ISBN:
978-3-423-64044-2
Erschienen:
31.08.2018
Klappentext:
VIRGIL
ist schüchtern und fühlt sich in seiner lauten Familie komplett
fehl am Platz. VALENCIA ist taub, intelligent und schrecklich einsam.
KAORI ist eine Lebensberaterin mit hellseherischen Fähigkeiten und
ihrer kleinen Schwester GEN im Schlepptau. Und da ist CHET, eine
wahre Plage für die anderen Kinder. Nein, Freunde sind sie nicht,
zumindest nicht bis zu dem Tag, als CHET VIRGIL und sein
Meerschweinchen GULLIVER angreift und die beiden in einem alten
Brunnen feststecken. Was für ein Unglück! Oder was für ein
Glück! Denn das führt zu einer beispiellosen Suchaktion von
VALENCIA, KAORI und GEN. Mit Glück, Köpfchen und Mut – und einer
kleinen Hilfe vom Universum natürlich – werden ein Junge
gerettet, ein Bully in seine Schranken gewiesen und Freundschaften
geschmiedet
Quelle:
dtv
Rezension:
Hier
wusste ich einfach sofort, dass dieses schöne Kinderbuch ganz genau
das Richtige für mich sein wird. Der Klappentext überzeugte mich
auf Anhieb und auch das Cover konnte meine Neugier auf den ersten
Blick wecken. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine
Want-to-read-Liste.
Virgil,
Kaori, Valencia und Chet sind ziemlich verschieden und Freunde sind
sie bisher auch keine. Dies soll sich aber noch ändern. Als Chet
Virgils armes Meerschweinchen Gulliver in einen alten Brunnen mitten
im Wald wirft und Virgil seinen Freund zu retten versucht und
daraufhin im Brunnen feststeckt, soll sich in dem Leben der Kinder
einiges ändern. Neue Freundschaften sollen geknüpft werden und dem
doofen Chet wird mal gezeigt werden, wo der Hammer hängt. Mit von
der Partie bei diesem aufregenden Abenteuer werden eine große Portion
Glück sein, jede Menge Mut und Vertrauen, viel Köpfchen und eine
kleine Hilfe vom Universum.
Auf
meinen Riecher kann ich mich zum Glück meistens verlassen, er lässt
mich bei meiner Bücherauswahl selten im Stich. So auch hier nicht.
Wie ich mir schon gedacht habe, konnte mich „Vier Wünsche ans
Universum“ komplett überzeugen. Dies war ein Kinderbuch ganz nach
meinen Geschmack. Viel zu schnell habe ich diese schöne Geschichte
durchgelesen, die gut 288 Seiten flogen bei mir wirklich nur so
dahin.
Insgesamt
haben wir vier erzählende Personen: Virgil, Valencia, Kaori und
Chet. Die vier Kinder sind sehr verschieden und bis auf Chet habe ich
sie alle sofort in mein Herz geschlossen. Chet konnte ich überhaupt
nicht leiden. Er ist so ein Junge, vor dem sich Schwächere fürchten.
Er schikaniert andere, hält sich für den Coolsten und will in allem
der Beste und Stärkste sein. Nee, Chet ist wirklich alles andere als
ein Sympathieträger. Gerade auf den armen Virgil hat er es ständig
abgesehen.
Virgil
ist ein sehr stiller und schüchterner Junge. Ein total lieber Kerl,
nur stellt er sich mit seiner scheuen Art in vielen Dingen selbst ein
Bein. So möchte er zum Beispiel unheimlich gerne mit dem Mädchen
Valencia befreundet sein, nur traut er sich nicht, diese
anzusprechen. Nicht mal ein Hallo kommt ihm ihr gegenüber über die
Lippen. Er sucht daher Rat bei Kaori, die sich selbst als eine
Hellseherin bezeichnet.
Kaori
ist ein verdammt schräges Mädchen. Sie nimmt ihre hellseherischen
Fähigkeiten sehr ernst und ist überzeugt davon, dass sie eine
wiedergeborene Friedenskämpferin aus Bangladesch ist. Es muss ja
schließlich etwas zu bedeuten haben, dass ihr dieses Land, als sie
es mal im Fernsehen gesehen hat, so bekannt vorkam, obwohl sie in
diesem noch nie war. Zumindest in ihrem jetzigen Leben nicht. Kaori
ist schon ziemlich verrückt, ich musste ständig über sie
schmunzeln. Für ihre elf Jahre kam sie mir aber stellenweise sehr
erwachsen vor. Sie mag ein wenig seltsam sein, zugleich ist sie
aber auch sehr intelligent.
Ebenfalls
ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat mir Kaoris kleine sechsjährige
Schwester Gen. Die Kleine ist so süß. Sie kann zwar, typisch kleine
Schwester eben, auch mal nerven, aber sie ist doch erstaunlich
folgsam und tut meist das, was Kaori ihr sagt. Besonders bei ihren
hellseherischen Beratungen assistiert sie ihr gerne.
Bis
auf Chet, eine ziemliche hohle Nuss, habe ich eigentlich alle Kinder
als sehr erwachsen und vernünftig empfunden. So kam mir besonders
Valencia sehr ernst für ihr Alter vor. Valencia ist taub und kann
nur mithilfe von Hörhilfen und dem Lippenlesen verstehen, was andere
zu ihr zu sagen. Sprechen kann sie zwar, nur hört sich dies sehr
merkwürdig an, da sie sich selbst kaum hören kann. Wie das eben
leider oft der Fall ist, wenn man anders ist als andere, wird man
durch dieses Anderssein ausgegrenzt. Wir erfahren, dass Valencia
früher Freundinnen hatte, nur diese irgendwann nicht mehr mit ihr
zusammen spielen wollten, da es ihnen zu anstrengend mit ihr wurde.
Mir
tat Valencia unendlich leid, da sie ein sehr einsames Leben führt.
Und nicht nur das: Valencia plagen auch schlimme Albträume. Als sie
in einem Supermarkt am Schwarzen Brett auf eine Visitenkarte von
Kaori stößt (ja, wie ich schon meinte, sie nimmt ihren Job sehr
ernst, grins) zögert Valencia nicht lange und nimmt Kontakt zu ihr
auf, in der Hoffnung, mit ihrer Hilfe ihre schlimmen Träume
loszuwerden.
Die
Wege der Kinder kreuzen sich also alle auf irgendeine Weise. Am Ende
des Buches treffen sie auch alle aufeinander, aber ehe dies so weit
ist, dürfen wir mit den Kindern ein spannende Suchaktion erleben,
bei welcher ein alter Brunnen, ein Meerschweinchen und noch so
einiges mehr eine große Rolle spielen werden.
Mir
hat diese zauberhafte Geschichte richtig gut gefallen. Sie enthält
tolle Werte wie Freundschaft, Mut und Vertrauen und sie macht
deutlich, dass einem im Leben lauter überraschende Momente und
Zufälle widerfahren können. Das Universum hat dabei natürlich auch
seine Hände mit Spiel. Und auch das Glück ist hier von großer
Bedeutung.
Ein
wirklich wundervolles Kinderbuch mit einzigartigen Charakteren und
einer tollen Message. Besonders gut gefallen haben mir die vielen
Erzählerwechsel, die das Lesen herrlich abwechslungsreich gestalten. Auch den Schreibstil mochte ich sehr gerne. Er ist sehr
flüssig und liest sich super angenehm. Dadurch, dass hier nur Kinder
erzählen, ist dementsprechend auch der Schreibstil angepasst. Solche
kindlichen Erzählweisen liebe ich sehr, sie ermöglichen es einem
auch als Erwachsener wunderbar, sich in die Protagonisten
hineinversetzen zu können.
Ebenfalls
sehr gut gefallen haben mir noch die SMS-Nachrichten und die
niedlichen kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen. Für mich war
hier wirklich alles stimmig, das Buch hat mich bestens unterhalten
und mich durch die ernsteren Themen auch sehr zum Nachdenken
angeregt.
Fazit:
Bewegend, ernst und zauberhaft schön! Mir hat „Vier Wünsche zum
Universum“ richtig gut gefallen. Das Buch erzählt eine wundervolle
Geschichte über Freundschaft, Mut, Vertrauen und Zusammenhalt und
die überraschenden Zufälle im Leben, die einem dank der Einmischung
des Universums eben so passieren können. Ich kann das Buch jedem
sehr ans Herz legen, nicht nur Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, auch
für Erwachsene ist diese liebenswerte Geschichte absolut lesenswert.
Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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