Donnerstag, 13. September 2018

[Rezension] Vier Wünsche ans Universum von Erin Entrada Kelly

Hardcover
Ab 11 Jahren
288 Seiten
ISBN: 978-3-423-64044-2
Erschienen: 31.08.2018

Klappentext:
VIRGIL ist schüchtern und fühlt sich in seiner lauten Familie komplett fehl am Platz. VALENCIA ist taub, intelligent und schrecklich einsam. KAORI ist eine Lebensberaterin mit hellseherischen Fähigkeiten und ihrer kleinen Schwester GEN im Schlepptau. Und da ist CHET, eine wahre Plage für die anderen Kinder. Nein, Freunde sind sie nicht, zumindest nicht bis zu dem Tag, als CHET VIRGIL und sein Meerschweinchen GULLIVER angreift und die beiden in einem alten Brunnen feststecken. Was für ein Unglück! Oder was für ein Glück! Denn das führt zu einer beispiellosen Suchaktion von VALENCIA, KAORI und GEN. Mit Glück, Köpfchen und Mut – und einer kleinen Hilfe vom Universum natürlich – werden ein Junge gerettet, ein Bully in seine Schranken gewiesen und Freundschaften geschmiedet

Quelle: dtv


Rezension:

Hier wusste ich einfach sofort, dass dieses schöne Kinderbuch ganz genau das Richtige für mich sein wird. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das Cover konnte meine Neugier auf den ersten Blick wecken. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine Want-to-read-Liste.

Virgil, Kaori, Valencia und Chet sind ziemlich verschieden und Freunde sind sie bisher auch keine. Dies soll sich aber noch ändern. Als Chet Virgils armes Meerschweinchen Gulliver in einen alten Brunnen mitten im Wald wirft und Virgil seinen Freund zu retten versucht und daraufhin im Brunnen feststeckt, soll sich in dem Leben der Kinder einiges ändern. Neue Freundschaften sollen geknüpft werden und dem doofen Chet wird mal gezeigt werden, wo der Hammer hängt. Mit von der Partie bei diesem aufregenden Abenteuer werden eine große Portion Glück sein, jede Menge Mut und Vertrauen, viel Köpfchen und eine kleine Hilfe vom Universum.

Auf meinen Riecher kann ich mich zum Glück meistens verlassen, er lässt mich bei meiner Bücherauswahl selten im Stich. So auch hier nicht. Wie ich mir schon gedacht habe, konnte mich „Vier Wünsche ans Universum“ komplett überzeugen. Dies war ein Kinderbuch ganz nach meinen Geschmack. Viel zu schnell habe ich diese schöne Geschichte durchgelesen, die gut 288 Seiten flogen bei mir wirklich nur so dahin.

Insgesamt haben wir vier erzählende Personen: Virgil, Valencia, Kaori und Chet. Die vier Kinder sind sehr verschieden und bis auf Chet habe ich sie alle sofort in mein Herz geschlossen. Chet konnte ich überhaupt nicht leiden. Er ist so ein Junge, vor dem sich Schwächere fürchten. Er schikaniert andere, hält sich für den Coolsten und will in allem der Beste und Stärkste sein. Nee, Chet ist wirklich alles andere als ein Sympathieträger. Gerade auf den armen Virgil hat er es ständig abgesehen.

Virgil ist ein sehr stiller und schüchterner Junge. Ein total lieber Kerl, nur stellt er sich mit seiner scheuen Art in vielen Dingen selbst ein Bein. So möchte er zum Beispiel unheimlich gerne mit dem Mädchen Valencia befreundet sein, nur traut er sich nicht, diese anzusprechen. Nicht mal ein Hallo kommt ihm ihr gegenüber über die Lippen. Er sucht daher Rat bei Kaori, die sich selbst als eine Hellseherin bezeichnet.

Kaori ist ein verdammt schräges Mädchen. Sie nimmt ihre hellseherischen Fähigkeiten sehr ernst und ist überzeugt davon, dass sie eine wiedergeborene Friedenskämpferin aus Bangladesch ist. Es muss ja schließlich etwas zu bedeuten haben, dass ihr dieses Land, als sie es mal im Fernsehen gesehen hat, so bekannt vorkam, obwohl sie in diesem noch nie war. Zumindest in ihrem jetzigen Leben nicht. Kaori ist schon ziemlich verrückt, ich musste ständig über sie schmunzeln. Für ihre elf Jahre kam sie mir aber stellenweise sehr erwachsen vor. Sie mag ein wenig seltsam sein, zugleich ist sie aber auch sehr intelligent.
Ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat mir Kaoris kleine sechsjährige Schwester Gen. Die Kleine ist so süß. Sie kann zwar, typisch kleine Schwester eben, auch mal nerven, aber sie ist doch erstaunlich folgsam und tut meist das, was Kaori ihr sagt. Besonders bei ihren hellseherischen Beratungen assistiert sie ihr gerne.

Bis auf Chet, eine ziemliche hohle Nuss, habe ich eigentlich alle Kinder als sehr erwachsen und vernünftig empfunden. So kam mir besonders Valencia sehr ernst für ihr Alter vor. Valencia ist taub und kann nur mithilfe von Hörhilfen und dem Lippenlesen verstehen, was andere zu ihr zu sagen. Sprechen kann sie zwar, nur hört sich dies sehr merkwürdig an, da sie sich selbst kaum hören kann. Wie das eben leider oft der Fall ist, wenn man anders ist als andere, wird man durch dieses Anderssein ausgegrenzt. Wir erfahren, dass Valencia früher Freundinnen hatte, nur diese irgendwann nicht mehr mit ihr zusammen spielen wollten, da es ihnen zu anstrengend mit ihr wurde.
Mir tat Valencia unendlich leid, da sie ein sehr einsames Leben führt. Und nicht nur das: Valencia plagen auch schlimme Albträume. Als sie in einem Supermarkt am Schwarzen Brett auf eine Visitenkarte von Kaori stößt (ja, wie ich schon meinte, sie nimmt ihren Job sehr ernst, grins) zögert Valencia nicht lange und nimmt Kontakt zu ihr auf, in der Hoffnung, mit ihrer Hilfe ihre schlimmen Träume loszuwerden.

Die Wege der Kinder kreuzen sich also alle auf irgendeine Weise. Am Ende des Buches treffen sie auch alle aufeinander, aber ehe dies so weit ist, dürfen wir mit den Kindern ein spannende Suchaktion erleben, bei welcher ein alter Brunnen, ein Meerschweinchen und noch so einiges mehr eine große Rolle spielen werden.

Mir hat diese zauberhafte Geschichte richtig gut gefallen. Sie enthält tolle Werte wie Freundschaft, Mut und Vertrauen und sie macht deutlich, dass einem im Leben lauter überraschende Momente und Zufälle widerfahren können. Das Universum hat dabei natürlich auch seine Hände mit Spiel. Und auch das Glück ist hier von großer Bedeutung.

Ein wirklich wundervolles Kinderbuch mit einzigartigen Charakteren und einer tollen Message. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Erzählerwechsel, die das Lesen herrlich abwechslungsreich gestalten. Auch den Schreibstil mochte ich sehr gerne. Er ist sehr flüssig und liest sich super angenehm. Dadurch, dass hier nur Kinder erzählen, ist dementsprechend auch der Schreibstil angepasst. Solche kindlichen Erzählweisen liebe ich sehr, sie ermöglichen es einem auch als Erwachsener wunderbar, sich in die Protagonisten hineinversetzen zu können.

Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir noch die SMS-Nachrichten und die niedlichen kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen. Für mich war hier wirklich alles stimmig, das Buch hat mich bestens unterhalten und mich durch die ernsteren Themen auch sehr zum Nachdenken angeregt.

Fazit: Bewegend, ernst und zauberhaft schön! Mir hat „Vier Wünsche zum Universum“ richtig gut gefallen. Das Buch erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Vertrauen und Zusammenhalt und die überraschenden Zufälle im Leben, die einem dank der Einmischung des Universums eben so passieren können. Ich kann das Buch jedem sehr ans Herz legen, nicht nur Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, auch für Erwachsene ist diese liebenswerte Geschichte absolut lesenswert. Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen! 






Vielen lieben Dank an den dtv Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

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