Sonntag, 29. Juli 2018

[Rezension] Billionen-Boy von David Walliams

Hardcover
Mit Illustrationen von Tony Ross
ISBN: 978-3499218095
288 Seiten
Ab 9 Jahren
Erschienen: 24.07.2018

Klappentext:
Joe Spud hat allen Grund, glücklich zu sein. Billionen Gründe sogar. Joe ist nämlich reich. Richtig reich. Er hat eine Achterbahn im Garten, jedes Computerspiel, das es auf der Welt gibt, und einen Orang-Utan als Butler. Joe Spud ist der reichste Zwölfjährige der Welt – er bekommt alles, was er sich wünscht. Bis auf eins: einen echten Freund.
Also wagt er den Sprung ins Ungewisse und bittet seinen Vater, ihn auf eine ganz normale Schule zu schicken. Inkognito. Doch normal zu sein, ist gar nicht so einfach, wenn man daran gewöhnt ist, dass man sich mit Geld alles kaufen kann ...



Rezension:

Die Bücher von David Walliams lese ich immer richtig gerne. Da freue ich mich immer sehr auf jedes neue Buch. Bei „Billionen-Boy“ handelt es sich zwar um kein wirklich neues Werk von dem britischen Autor, sondern nur um eine Neuauflage – da ich diese Geschichte aber noch nicht gelesen habe, war ich auf die neue Ausgabe, die diesen Monat im Rowohlt Verlag erschienen ist, schon sehr gespannt.

Joe Spud ist der reichste Junge der Welt. Er ist nicht nur Millionär, auch kein Milliardär (pfff, also bitte), nein, er ist Billionär! Joe hat also eine Menge Gründe, glücklich zu sein. Er kann sich schließlich alles, kaufen was er möchte: Eine eigene Achterbahn im Garten, jedes Computerspiel, das es auf der Welt gibt, ein eigenes Krokodil (oder vielleicht auch zwei) – was sich aber nicht mit Geld kaufen lässt, ist ein echter Freund. Und genau diesen wünscht sich der 12-jährige Joe sehnlichst. Er überredet daher seinen Vater, ihn auf eine ganz normale Schule zu schicken. Dort möchte Joe inkognito ein ganz gewöhnlicher Schüler sein. Niemand darf erfahren, dass sein Vater das Hintern-Abwischen revolutioniert hat und dadurch unendlich reich wurde, denn die anderen Kinder sollen ihn nicht nur wegen seines vielen Geldes mögen. Hm, so richtig klappen tut Joes Vorhaben nur leider nicht. Es stellt sich als gar nicht so einfach heraus, sich ganz normal zu benehmen, wenn man daran gewöhnt ist, mit Geld nur so um sich werfen zu können…

Ich habe mich hier beim Lesen köstlich amüsiert. Ich liebe den Humor von David Walliams, ich finde, dass er zurecht als der würdige Nachfolger von Roald Dahl gilt. Man muss allerdings auf schwarzen und einen etwas derben Humor stehen, um seine Bücher zu mögen. Wer dies tut, der wird bei den Büchern von dem britischen Autor ganz auf seine Kosten kommen.

Auch in „Billionen-Boy“ kommen wir in den Genuss von herrlich skurrilen Ideen und jeder Menge schräger Charaktere. So macht ja schon der Titel mehr als deutlich, dass man es hier mit einer äußerst verrückten Geschichte zu tun bekommt. Ich meine, Billionen hat wohl keiner auf dem Konto, oder? Zumindest nicht, dass ich wüsste. ;) Aber das machen die Bücher von David Walliams eben aus: Diese total durchgeknallten Einfälle und diese Übertreibungen, die einfach irre komisch sind. Aber wie gesagt, sein Humor wird nicht Jedermanns Sache sein, er ist stellenweise schon recht speziell. Einige Bücher von David Walliams waren manchmal selbst mir zu makaber.

In „Billionen-Boy“ war dies aber nicht der Fall. Mich hat das Buch bestens unterhalten, ich bin hier aus dem Grinsen teilweise gar nicht mehr herausgekommen. So hat mir gleich am Anfang die Auflistung all der Dinge richtig gut gefallen, die sich Joe mit seinem Geld kaufen kann. Für irgendwas muss die viele Knete auf dem Konto ja gut sein. Schon krass, was der 12-jährige alles besitzt, wobei dies alles natürlich ziemlich unrealistisch ist. So bekommt Joe einfach mal so zum Geburtstag 2 Millionen Pfund von seinem Vater geschenkt. Und ein 50 Pfund Schein ist für Joe und seinen Vater natürlich nichts, 50 Pfund Scheine werden gerne als Streu-Ersatz für den Hamsterkäfig verwendet.

Was aber erstaunlich an dem Ganzen ist: Joe ist keineswegs ein gebildeter oder verhätschelter Junge. Na ja, ein bisschen vielleicht, so ganz lässt sich dies vermutlich auch nicht verhindern, wenn man es von klein auf gewohnt ist, Geld ohne Ende zu haben. Auf mich hat Joe aber dennoch einen sehr vernünftigen Eindruck gemacht. Und sympathisch war mir auch von Anfang an. Joe macht sich gar nicht so viel aus dem ganzen Geld und gibt es auch gerne an andere weiter. Allerdings muss er erst lernen, dass man sich nicht alles mit Geld kaufen. Wie Freundschaft. Neu an der öffentlichen Schule, die er fortan besuchen wird, freundet sich der dickliche Joe mit dem ebenfalls dicken Bob an. Zuerst weiß dieser nicht, wer genau Joe ist, schließlich versucht dieser, dies geheim zu halten. Als es schließlich doch rauskommt, kommt es leider zu einigen unschönen Momenten.

Mir hat die Botschaft des Buches sehr gut gefallen: Geld allein macht nicht glücklich und egal wie viel man davon hat, wenn man keine Freunde hat, kann auch eine Million oder meinetwegen eine Billion nicht dazu führen, dass man Freude am Leben hat. Diese Erfahrung muss auch der 12-jährige Joe machen.
So verrückt und skurril die Geschichten von David Walliams auch immer sind, sie enthalten doch immer eine wichtige Botschaft. Diese ist stets nett verpackt in einer total schrägen und humorvollen Story. Ich frage mich ja immer wieder, wie der Autor nur auf diese vielen witzigen Ideen kommt. So dürfen wir hier zum Beispiel die Kantinendame kennenlernen, deren Gerichte äußerst gewöhnungsbedürftig sind. Ich sage nur „Raupenbrühe“ oder „gefrorener Pappkarton“. Klingt doch lecker, oder? ;D

Für mich war das Buch mal wieder viel zu schnell gelesen. Die Bücher von David Walliams habe ich immer wahnsinnig flott durch, sie lesen sich wirklich klasse. Der Schreibstil ist herrlich humorvoll und wunderbar flüssig. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Schrift recht groß. Dadurch, dass mit der Schrift immer sehr gekonnt gespielt wird (mal kursiv, mal groß und fett gedruckt) ist das Lesen hier wirklich sehr abwechslungsreich.
Was bei einem David Walliams Buch auf gar keinen Fall fehlen darf, sind die genialen Illustrationen von Tony Ross. Auch hier gibt es wieder eine Menge seiner unterhaltsamen Bilder. Sie machen diese urkomische Geschichte nur noch witziger. Wie manche Figuren hier aussehen, also, im realen Leben möchte ich denen lieber nicht begegnen. Wie den Grubbs Zwillingen, die sich bis aufs Haar gleichen und bei denen noch nicht einmal die Eltern wissen, wer von den beiden nun das Mädchen ist.

Ich kann das Buch absolut empfehlen, mich konnte es richtig begeistern. Für Kinder ab etwa 9 oder 10 Jahren ist es sehr gut zum Selberlesen geeignet, aber auch zum Vorlesen bietet es sich in meinen Augen prima an. Hier wird auch so mancher Erwachsene nicht mehr aus dem Grinsen und Lachen herauskommen.

Fazit: Skurril, witzig und herrlich schräg! Mal wieder konnte mich David Walliams mit einem seiner verrückten Bücher begeistern. Wer auf britischen Humor steht und mal wieder so richtig Lust darauf hat, herzhaft zu lachen, dem kann ich das Buch sehr empfehlen. Meinen Geschmack hat „Billionen-Boy“ absolut getroffen und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!





Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag, der mir dieses witzige Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google