Hardcover
Mit
Illustrationen von Tony Ross
ISBN:
978-3499218095
288
Seiten
Ab
9 Jahren
Erschienen:
24.07.2018
Klappentext:
Joe
Spud hat allen Grund, glücklich zu sein. Billionen Gründe sogar.
Joe ist nämlich reich. Richtig reich. Er hat eine Achterbahn im
Garten, jedes Computerspiel, das es auf der Welt gibt, und einen
Orang-Utan als Butler. Joe Spud ist der reichste Zwölfjährige der
Welt – er bekommt alles, was er sich wünscht. Bis auf eins: einen
echten Freund.
Also wagt er den Sprung ins Ungewisse und bittet seinen Vater, ihn auf eine ganz normale Schule zu schicken. Inkognito. Doch normal zu sein, ist gar nicht so einfach, wenn man daran gewöhnt ist, dass man sich mit Geld alles kaufen kann ...
Also wagt er den Sprung ins Ungewisse und bittet seinen Vater, ihn auf eine ganz normale Schule zu schicken. Inkognito. Doch normal zu sein, ist gar nicht so einfach, wenn man daran gewöhnt ist, dass man sich mit Geld alles kaufen kann ...
Quelle:
Rowohlt Verlag
Rezension:
Die
Bücher von David Walliams lese ich immer richtig gerne. Da freue ich
mich immer sehr auf jedes neue Buch. Bei „Billionen-Boy“ handelt
es sich zwar um kein wirklich neues Werk von dem britischen Autor,
sondern nur um eine Neuauflage – da ich diese Geschichte aber noch
nicht gelesen habe, war ich auf die neue Ausgabe, die diesen Monat im
Rowohlt Verlag erschienen ist, schon sehr gespannt.
Joe
Spud ist der reichste Junge der Welt. Er ist nicht nur Millionär,
auch kein Milliardär (pfff, also bitte), nein, er ist Billionär!
Joe hat also eine Menge Gründe, glücklich zu sein. Er kann sich
schließlich alles, kaufen was er möchte: Eine eigene Achterbahn im
Garten, jedes Computerspiel, das es auf der Welt gibt, ein eigenes
Krokodil (oder vielleicht auch zwei) – was sich aber nicht mit Geld
kaufen lässt, ist ein echter Freund. Und genau diesen wünscht sich
der 12-jährige Joe sehnlichst. Er überredet daher seinen Vater, ihn
auf eine ganz normale Schule zu schicken. Dort möchte Joe inkognito
ein ganz gewöhnlicher Schüler sein. Niemand darf erfahren, dass
sein Vater das Hintern-Abwischen revolutioniert hat und dadurch
unendlich reich wurde, denn die anderen Kinder sollen ihn nicht nur
wegen seines vielen Geldes mögen. Hm, so richtig klappen tut Joes
Vorhaben nur leider nicht. Es stellt sich als gar nicht so einfach
heraus, sich ganz normal zu benehmen, wenn man daran gewöhnt ist,
mit Geld nur so um sich werfen zu können…
Ich
habe mich hier beim Lesen köstlich amüsiert. Ich liebe den Humor
von David Walliams, ich finde, dass er zurecht als der würdige
Nachfolger von Roald Dahl gilt. Man muss allerdings auf schwarzen und
einen etwas derben Humor stehen, um seine Bücher zu mögen. Wer dies
tut, der wird bei den Büchern von dem britischen Autor ganz auf
seine Kosten kommen.
Auch
in „Billionen-Boy“ kommen wir in den Genuss von herrlich
skurrilen Ideen und jeder Menge schräger Charaktere. So macht ja
schon der Titel mehr als deutlich, dass man es hier mit einer äußerst
verrückten Geschichte zu tun bekommt. Ich meine, Billionen hat wohl
keiner auf dem Konto, oder? Zumindest nicht, dass ich wüsste. ;)
Aber das machen die Bücher von David Walliams eben aus: Diese total
durchgeknallten Einfälle und diese Übertreibungen, die einfach irre
komisch sind. Aber wie gesagt, sein Humor wird nicht Jedermanns Sache
sein, er ist stellenweise schon recht speziell. Einige Bücher von
David Walliams waren manchmal selbst mir zu makaber.
In
„Billionen-Boy“ war dies aber nicht der Fall. Mich hat das Buch
bestens unterhalten, ich bin hier aus dem Grinsen teilweise gar nicht
mehr herausgekommen. So hat mir gleich am Anfang die Auflistung all
der Dinge richtig gut gefallen, die sich Joe mit seinem Geld kaufen
kann. Für irgendwas muss die viele Knete auf dem Konto ja gut sein.
Schon krass, was der 12-jährige alles besitzt, wobei dies alles
natürlich ziemlich unrealistisch ist. So bekommt Joe einfach mal so
zum Geburtstag 2 Millionen Pfund von seinem Vater geschenkt. Und ein
50 Pfund Schein ist für Joe und seinen Vater natürlich nichts, 50
Pfund Scheine werden gerne als Streu-Ersatz für den Hamsterkäfig
verwendet.
Was
aber erstaunlich an dem Ganzen ist: Joe ist keineswegs ein gebildeter
oder verhätschelter Junge. Na ja, ein bisschen vielleicht, so ganz
lässt sich dies vermutlich auch nicht verhindern, wenn man es von
klein auf gewohnt ist, Geld ohne Ende zu haben. Auf mich hat Joe aber
dennoch einen sehr vernünftigen Eindruck gemacht. Und sympathisch
war mir auch von Anfang an. Joe macht sich gar nicht so viel aus dem
ganzen Geld und gibt es auch gerne an andere weiter. Allerdings muss
er erst lernen, dass man sich nicht alles mit Geld kaufen. Wie
Freundschaft. Neu an der öffentlichen Schule, die er fortan besuchen
wird, freundet sich der dickliche Joe mit dem ebenfalls dicken Bob
an. Zuerst weiß dieser nicht, wer genau Joe ist, schließlich
versucht dieser, dies geheim zu halten. Als es schließlich doch
rauskommt, kommt es leider zu einigen unschönen Momenten.
Mir
hat die Botschaft des Buches sehr gut gefallen: Geld allein macht
nicht glücklich und egal wie viel man davon hat, wenn man keine
Freunde hat, kann auch eine Million oder meinetwegen eine Billion
nicht dazu führen, dass man Freude am Leben hat. Diese Erfahrung
muss auch der 12-jährige Joe machen.
So
verrückt und skurril die Geschichten von David Walliams auch immer
sind, sie enthalten doch immer eine wichtige Botschaft. Diese ist
stets nett verpackt in einer total schrägen und humorvollen Story.
Ich frage mich ja immer wieder, wie der Autor nur auf diese vielen
witzigen Ideen kommt. So dürfen wir hier zum Beispiel die
Kantinendame kennenlernen, deren Gerichte äußerst
gewöhnungsbedürftig sind. Ich sage nur „Raupenbrühe“ oder
„gefrorener Pappkarton“. Klingt doch lecker, oder? ;D
Für
mich war das Buch mal wieder viel zu schnell gelesen. Die Bücher von
David Walliams habe ich immer wahnsinnig flott durch, sie lesen sich
wirklich klasse. Der Schreibstil ist herrlich humorvoll und wunderbar
flüssig. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Schrift recht groß.
Dadurch, dass mit der Schrift immer sehr gekonnt gespielt wird (mal
kursiv, mal groß und fett gedruckt) ist das Lesen hier wirklich sehr
abwechslungsreich.
Was
bei einem David Walliams Buch auf gar keinen Fall fehlen darf, sind
die genialen Illustrationen von Tony Ross. Auch hier gibt es wieder
eine Menge seiner unterhaltsamen Bilder. Sie machen diese urkomische
Geschichte nur noch witziger. Wie manche Figuren hier aussehen, also,
im realen Leben möchte ich denen lieber nicht begegnen. Wie den
Grubbs Zwillingen, die sich bis aufs Haar gleichen und bei denen noch
nicht einmal die Eltern wissen, wer von den beiden nun das Mädchen
ist.
Ich
kann das Buch absolut empfehlen, mich konnte es richtig begeistern.
Für Kinder ab etwa 9 oder 10 Jahren ist es sehr gut zum Selberlesen
geeignet, aber auch zum Vorlesen bietet es sich in meinen Augen prima
an. Hier wird auch so mancher Erwachsene nicht mehr aus dem Grinsen
und Lachen herauskommen.
Fazit:
Skurril, witzig und herrlich schräg! Mal wieder konnte mich David
Walliams mit einem seiner verrückten Bücher begeistern. Wer auf
britischen Humor steht und mal wieder so richtig Lust darauf hat,
herzhaft zu lachen, dem kann ich das Buch sehr empfehlen. Meinen
Geschmack hat „Billionen-Boy“ absolut getroffen und ich vergebe
volle 5 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Rowohlt Verlag, der mir dieses witzige Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
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