Hardcover
Ab
11 Jahren
288
Seiten
ISBN:
978-3-7348-4717-2
Erschienen:
17.07.2018
Klappentext:
Bea
fühlt sich unsichtbar. Ihre beste Freundin will plötzlich nichts
mehr mit ihr zu tun haben und ihre Eltern erwarten ein Baby. Wo ist
da noch Platz für sie? Um zu verarbeiten, was in ihr vorgeht,
schreibt Bea Gedichte – mit Tinte, so unsichtbar wie sie. Doch auf
einmal antwortet ihr jemand. Wer steckt dahinter? Ist es ihre beste
Freundin, die sich versöhnen will? Der Chefredakteur der
Schülerzeitung? Oder doch der Junge, dessen Faszination für
Labyrinthe so groß wie Beas Liebe zu Worten ist? Denn Will, mit dem
sich Bea gerade angefreundet hat, ist so von den geheimnisvollen
Geschichten über das Labyrinth des reichen Mr Leland beeindruckt,
dass er es unbedingt einmal selbst sehen möchte. Also fassen Bea und
er den Plan, dort heimlich einzubrechen. Als Will dabei verschwindet,
setzt Bea alles daran, ihn zu retten. Wird sie den richtigen Weg
finden – zu ihm und zu sich?
Quelle:
Magellan Verlag
Rezension:
Die
Bücher aus dem Magellan Verlag sind immer etwas ganz Besonderes. Bei
einem Blick in die diesjährige Herbstvorschau habe ich ganz große
Augen bekommen und packte einen Magellan-Titel nach dem nächsten auf
meine Wunschliste. „Mein Weg aus unsichtbarer Tinte“ zählte mit
zu meinen Favoriten. In das hübsche Cover hatte ich mich sofort
verliebt und auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb. Hier
war ich mir sehr sicher, dass dieses schöne Buch ganz genau das
Richtige für mich sein wird.
Unsichtbar
sein, ob dies wohl möglich ist? Eigentlich ja nicht, aber Beatrix
fühlt sich gerade genau so: Unsichtbar und allein. Seit sie aus dem
Urlaub zurückgekehrt ist, ist alles anders. Ihre Eltern erwarten ein
Baby und Beas beste Freundin behandelt sie wie Luft. Was ist nur
passiert, was hat Bea falsch gemacht, weswegen ihre Freundin
plötzlich nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte und nur noch mit
den anderen Mädchen rumhängt? Um all das, was sich in Bea aufstaut,
zu verarbeiten, beginnt sie Haikus zu schreiben. Haikus sind eine
japanische Gedichtsform, die eine bestimmte Silbenzahl besitzen,
sodass kein Wort zu viel verwendet werden darf. Bea liebt diese Art
von Gedichten und schreibt diese auch auf eine ganz besondere Weise
auf: Mit unsichtbarer Tinte. Auf kleinen Zetteln notiert sie ihre
Haikus und versteckt sie an einen geheimen Ort, den nur sie kennt.
Zumindest dachte sie, dass nur sie von diesem Versteck weiß. Denn
eines Tages entdeckt Bea, dass ihr jemand geantwortet hat. Leider hat
derjenige keinen Namen hinterlassen. Wer steckt nur hinter dem
geheimnisvollen Briefeschreiber? Als wenn sie dies nicht schon genug
durcheinander bringen würde, trifft sie auf den merkwürdigen Jungen
Will. Auch Will ist anders und scheint ein Leben in Unsichtbarkeit zu
führen. Und er ist ebenfalls auf der Suche – er möchte
herausfinden, wie man in das Leland-Labyrinth
gelangt, welches sich ganz in ihrer Nähe befindet und angeblich von
gefährlichen Killerhunden bewacht werden soll. Bea und Will versuchen
gemeinsam mehr über das Labyrinth herausfinden. Dabei verliert Bea
ihr eigentliches Ziel aber nicht aus den Augen: In Erfahrung zu
bringen, wer ihr diese rätselhaften Briefe schreibt. Die beiden
Kinder stürzen sich zusammen in ein aufregendes Abenteuer und stoßen
dabei auf weitere Menschen, die ihnen auf ihrem Weg behilflich sein
werden.
Zurzeit
lese ich wirklich ein tolles Buch nach dem nächsten, so macht das
Lesen Spaß! Auch „Mein Weg aus unsichtbarer Tinte“ konnte mich
hellauf begeistern. Hier ist Kat Yeh ein ganz wundervolles Jugendbuch
gelungen, welches definitiv nicht nur optisch etwas Besonderes ist;
auch das, was einen zwischen den Buchdeckeln erwartet, ist
wunderschön.
Unsere
Protagonistin ist das Mädchen Beatrix, kurz Bea, die außergewöhnlich
ist, und zwar in vielen Dingen. So besitzt sie ein großes Talent
fürs Gedichte schreiben und weiß, wie man mit Worten umgeht.
Zumindest auf dem Papier. Bea ist eher schweigsam und zieht sich vor
anderen sehr zurück. Immer war dies aber nicht der Fall. Vor ihrem Urlaub, als noch alles okay war, hatte Bea eine allerbeste
Freundin, mit der sie herumgealbert und Spaß gehabt hat. Bea ist in
vielen Dingen einfach anders als ihre Mitschüler und wie das leider
oft der Fall ist, werden diejenigen, die anders sind und dadurch
auffallen, von ihren Mitmenschen gemieden, geärgert und ausgegrenzt.
Ich habe sehr mit Bea mitgelitten und die ganze Zeit über zutiefst
gehofft, dass sie und ihre beste Freundin wieder zueinander finden
werden.
Neben
Bea haben mir auch die vielen Nebencharaktere sehr gut gefallen. So
mochte Beas Eltern auf Anhieb richtig gerne. Beide sind sie Künstler,
die Mutter malt Bilder, der Vater ist ein erfolgreicher
Comiczeichner. Beide sind sie richtig locker drauf und finden es
überhaupt nicht schlimm, wennihre Tochter mal keine Lust auf Schule
hat. Solche Eltern wünschen sich wohl viele Kinder. ;) Allerdings
haben Beas Eltern meistens nur ihre Kunst im Kopf, sodass sie ihre
Tochter öfters sehr vernachlässigen.
Weitere
Figuren, die wir kennenlernen dürfen und die eine wichtige Rolle
spielen werden, sind zum Beispiel noch der Junge Will, der ebenfalls
anders ist. Will liebt es, Listen anzulegen. Was er hasst, sind
Veränderungen. Wie Bea habe ich Will sofort richtig lieb gewonnen
und musste über sein doch recht eigenwilliges Verhalten des öfteren
sehr schmunzeln.
Das
Buch erzählt eine sehr berührende und gefühlvolle Geschichte, die
zum Nachdenken anregt und einen mitleiden lässt. Durch die
liebenswerten Charaktere mit ihren vielen Eigenarten gibt es für uns
Leser aber auch immer wieder Gründe zum Lächeln. Auch am Rumrätseln
ist man immerzu, da man wie Bea unbedingt wissen möchte, wer der
geheimnisvolle Briefeschreiber ist. Momente zum Mitfiebern gibt es
natürlich auch, denn das Abenteuer, auf welches Bea sich einlässt
und bei dem Labyrinthe eine große Rolle spielen werden, stellt sich
als nicht ungefährlich heraus.
Mir
hat das Buch wundervolle Lesestunden beschert. Ich liebe solche
Bücher, die von der Handlung her eher ruhig sind, die einen sehr
nachdenklich stimmen und einen mitten ins Herz treffen. Mir tat Bea
anfangs unendlich leid getan, da sie auf mich so einen verlassenen
und traurigen Eindruck gemacht hat. Dann aber lernt sie neue Menschen
kennen, die sie nicht wegen ihres Andersseins verurteilen und ihr aus
ihrer Einsamkeit heraushelfen. Beas Geschichte zeigt sehr schön,
dass es immer jemanden gibt, mit dem man sich gut versteht und mit
dem man zusammen seinen Weg gehen kann.
Vielen
lieben Dank an den Magellan Verlag, der mir dieses schöne Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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