Gebundene
Ausgabe
Ab
10 Jahren
448
Seiten
ISBN:
978-3-522-50565-9
Erschienen:
17.07.2018
Klappentext:
Emily
glaubt zu träumen, als sie sich eines Nachts in einem Grab
wiederfindet. Aber es ist kein Traum. Entsetzt stellt sie fest, dass
sie gestorben ist und nun als Geist auf dem Friedhof Père Lachaise
herumspuken muss. Aber sie denkt gar nicht daran, sich damit
abzufinden. Denn sie ist keines natürlichen Todes gestorben, und
fortan hat Emily nur noch ein Ziel: Sie will ihren Mörder finden und
sich das Leben zurückholen, das er ihr gestohlen hat. Doch das ist
selbst für einen Geist viel gefährlicher, als Emily es je für
möglich gehalten hätte ...
Quelle:
Planet Verlag
Rezension:
Als
großer Cover-Käufer bin ich hier mal wieder Opfer einer mega coolen
Aufmachung geworden. Sieht das Cover von „Emily Bones“ nicht
klasse aus? Ich finde es genial, meine Neugier konnte es wirklich
sofort wecken. Auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb.
Gruselige Geschichten gemixt mit einer Prise schrägem
Humor,
so etwas fiel schon immer in mein Beuteschema. Von Gesa Schwartz habe
ich bisher noch kein Buch gelesen, „Emily Bones – Die Stadt der
Geister“ sollte also mein erstes Werk von ihr sein.
Als
Emily eines Nachts erwacht, denkt sie zunächst, sie würde sich wie
sonst auch zu Hause in ihrem Bett befinden. Hm, nur seit wann ist ihr
Bett so hart? Und so eng? Hat ihr etwa ihre beste Freundin wieder
einen ihrer Streiche gespielt? Sehr schnell stellt Emily fest, dass
sie sich in einem Grab befindet. Und nicht nur das: Es ist nicht nur
irgendein Grab, es ist ihr Grab! Emily ist gestorben. Nur wie? Die
13-jährige kann sich an nichts erinnern, sie weiß auch nur noch,
dass sie auf dem Weg zu einer Halloweenparty war. Nun scheint sie
wohl dazu verdammt zu sein, auf ewig auf dem Friedhof Père Lachaise
herumzuspuken. Doch damit will sich Emily nicht abfinden. Erst recht
nicht, als sie erfährt, dass sie keines natürlichen Todes gestorben
ist – Emily wurde ermordet. Ihr Ziel ist es nun, ihren Mörder zu
finden und sich ihr Leben zurückzuholen. Doch einfach ist das nicht
und auch viel gefährlicher als gedacht, selbst für einen Geist.
Was
mich sofort hellauf begeistert hat, ist die Atmosphäre, die hier
geschaffen wurde. Düster, gruselig, geheimnisvoll – so etwas liebe
ich. Das Setting wird wirklich erstklassig von der Autorin
beschrieben, sodass ich hier beim Lesen ein richtiges Kopfkino hatte.
Allerdings
komme ich in puncto Schreibstil auch schon zu meinen ersten
Kritikpunkt. Er liest sich zwar sehr flüssig, nur war er mir einfach
zu ausufernd und poetisch. Alles wird immer sehr genau von der
Autorin beschrieben, sodass sich mir einige Szenen zu sehr in die
Länge gezogen haben. Es wird durch diese bildhaften Beschreibungen
zwar eine tolle Stimmung erzeugt, nur war mir vieles dann doch zu
genau. Vermutlich bin ich da aber eher die Ausnahme, denn eigentlich
hat Gesa Schwartz einen wirklich sehr schönen Schreibstil. Meinen
Geschmack hat er eben leider nicht so ganz getroffen, sodass ich hier
leider nicht so viel Spaß beim Lesen hatte wie von mir erhofft.
Was
mir neben der schaurig-schönen Atmosphäre noch sehr gut gefallen
hat, sind die Charaktere. Wobei da in erster Linie die vielen
(untoten) Nebencharaktere. Da tummeln sich zum Teil wirklich äußerst
schräge Figuren in dem Buch herum, die man einfach sofort ins Herz
schließen muss. Über einige dieser ulkigen Wesen musste ich des
öfteren sehr schmunzeln, wie
zum Beispiel über den
Vampir Balthasar, der einfach ein herrlich grummelige, aber auch sehr
liebenswerte Art besitzt, welche es einen unmöglich macht, ihn nicht
zu mögen.
Mit
der Protagonistin Emily bin ich leider nicht so ganz warm geworden. Wir
erfahren alles aus ihrer Sicht und ich hatte stellenweise so meine Probleme mich in sie hineinversetzen. Sie war mir zwar sympathisch, nur war sie
mir für eine 13-jährige zu cool und locker drauf. Gerade in der
Situation, in der sie sich befindet, habe ich ihre Schlagwürdigkeit
als etwas unrealistisch empfunden. Aber das ist auch wirklich nur meine Meinung, andere
werden es vermutlich nicht so empfinden.
Was
mir an Emily jedoch sehr gut gefallen hat, ist ihre Entwicklung. Mir
zwar die 13-jährige zwar zu schlagfertig, aber für ihre
kämpferische Einstellung habe ich sie dann doch bewundert. Emily ist
ein richtiger Kampfgeist, sie gibt nicht auf und versucht alles, um
sich ihr Leben zurückzuholen.
Durch
dieses Vorhaben kommt man hier beim Lesen auch richtig ins
Mitfiebern. Ich hatte mir zwar mehr spannende Momente erhofft,
besonders in der Mitte des Buches haben sich einige Szenen für mich
etwas gezogen, aber überraschende Wendungen kommen hier dennoch auf
jeden Fall nicht zu kurz. Für die Halloweenzeit eignet sich dieses
Buch in meinen Augen übrigens perfekt. Ich persönlich hätte es ja
sinnvoller gefunden, dass Buch in dieser Zeit herauszubringen. Allein
schon das Cover weckt doch in einem die riesengroße Lust auf
Halloween, oder? :D
Fazit:
Ein gruselig-schöner Lesespaß für Groß und Klein! Mir hat das
Cover hier ein wenig zu viel versprochen, so richtig packen konnte
mich das Buch leider nicht. Der Schreibstil lag mir nicht so
wirklich, er war mir zu ausschweifend und langatmig. Auch mit der
Protagonistin Emily hatte ich so meine Probleme. Was mir aber sehr
gut gefallen hat, ist die Atmosphäre in dem Buch und das Setting.
Trotz meiner Kritikpunkte kann ich das Buch dennoch empfehlen, ganz
besonders all denjenigen, die gerne Bücher mit einer düsteren,
schaurigen Atmosphäre lesen und auf herrlich schräge Figuren
stehen. Ich vergebe hier sehr gute 3 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag und die Netzwerk Agentur Bookmark, die mir dieses schaurig-schöne Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Huhu,
AntwortenLöschendas Cover finde ich persönlich auch sehr erfrischend und auffallend, dennoch würde mich der Klappentext wohl nicht ganz von sich überzeugen. Nach deiner Rezension klingt es nach einer insgesamt ganz süßen und gruseligen Geschichte, die ich aber dennoch nicht unbedingt lesen möchte.
Liebe Grüße, Toni
Hey Toni,
Löschendas Cover ist echt klasse, vermutlich waren meine Erwartungen dadurch auch einfach zu hoch. Es ist ja immer Geschmackssache, ich glaube, ich bin bisher die Ausnahme, den meisten hat das Buch richtig gut gefallen. Ich fand es ja nun auch nicht schlecht, aber eben leider nicht so gut wie erhofft. Empfehlen kann ich es dennoch, aber ein Must-Read ist es in meinen Augen leider nicht.
Viele liebe Grüße
Corinna