Hardcover
Ab
12 Jahren
360
Seiten
ISBN:
978-3-401-60352-0
Erschienen:
29.06.2018
Klappentext:
Das Küstenstädtchen Winship in Maine ist ein magischer Ort. Hier blühen Blaubeersträucher im Winter und Wünsche hängen an den Bäumen. Quinn liebt die tosenden Wellen des Meeres und all seine Geheimnisse. Doch seit einem Unglück im letzten Sommer fühlt sie sich wie eine Insel inmitten ihrer Familie. Ihr Bruder Reed sieht durch sie hindurch und ihrer Schwester Fern tropfen die Worte wie Gift aus dem Mund. Erst als der stille Alexander ins Haus nebenan einzieht und sich Stück für Stück ihrer Insel nähert, spürt Quinn: Das Leben und der Ozean sind neben all den beängstigenden Dingen voll von unerforschten blauen Wundern
Quelle: Arena Verlag
Bei
diesem schönen Buch konnte vor allem der Klappentext meine Neugier
wecken. Der Schauplatz Maine, direkt am Meer, hat mir schon immer gut
gefallen. An diesem Ort kommt immer ein ganz besonderes Sommerfeeling
auf. Bei dem Cover, muss ich gestehen, war es keine Liebe auf den
ersten Blick. Ehrlich gesagt hat es mir anfangs gar nicht so wirklich
gefallen. Als das Buch dann aber bei mir eintraf und ich es in Händen
hielt, gefiel mir der liebevoll gestaltete Einband auf einmal richtig
gut. Ich hoffte sehr, dass mich auch das, was mich zwischen den
Buchdeckeln erwarten würde, begeistern wird.
Quinn
liebt ihr Heimatstädtchen Winship in Maine, direkt an der Küste.
Sie liebt das Rauschen der Wellen und all die Geheimnisse, die dieser
magische Ort verbirgt. Quinns Familie betreibt ein Sommercamp,
welches in der warmen Jahreszeit stets sehr gut besucht ist. Alle
Familienmitglieder packen jedes Jahr mit an und helfen bei der
Betreuung der Gäste. Quinn freut sich immer wieder sehr auf die
Sommer, wenn es wieder heißt, für die Camper Entdeckungstouren und
Wasserschlachten zu veranstalten, Lagerfeuer zu machen und ausgiebig
im Meer baden zu gehen. Doch dann ereignet sich eines Sommers ein
schrecklicher Vorfall, der alles verändern soll. Vorbei ist es mit
dem guten Zusammenhalt in der Familie. Quinns großer Bruder Reed
schenkt ihr kaum noch Beachtung und ihre kleine Schwester Fern
scheint sie regelrecht zu hassen. Quinn zieht sich immer mehr zurück.
Erst als Alexander in das Haus nebenan einzieht, beginnt sie wieder
mehr Freude am Leben zu haben. Alex charmante und stille Art ist
gerade genau das, was Quinn braucht, um die Erlebnisse vom letzten
Sommer zu verarbeiten. Ob es ihr wohl letztendlich gelingen wird,
wieder komplett von ihrer einsamen Insel zurückzukehren?
Zurzeit
lese ich wirklich ein wundervolles Buch nach dem anderen. Auch dieses
schöne Schätzchen hier konnte mich von den ersten Seiten an
begeistern.
„Mein
wildes blaues Wunder“ ist ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Es
ist eher ruhig, viel Action darf man hier nicht erwarten. Traurig ist
es auch und ernst, was man ja bereits dem Klappentext entnehmen kann.
Der Autorin ist es aber durch ihren wunderbar humorvollen Schreibstil
perfekt gelungen, die Handlung nicht zu bedrückend zu gestalten. Für
mich gab es sogar recht viel zu schmunzeln - was den Humor betrifft
scheinen die Autorin und ich genau auf einer Wellenlänge zu liegen.
Erzählt
wird die Geschichte aus der Sicht von Quinn. Ich habe sie sofort ganz
fest in mein Herz geschlossen und konnte mich jederzeit wunderbar in
sie hineinversetzen. Mit ihr ist der Autorin wirklich eine
unglaublich sympathische und wundervolle Protagonistin gelungen.
Besonders gut an Quinn gefallen hat mir, dass sie sich trotz der
Tragödie letzten Sommers einen Teil ihres Humors bewahrt hat. Es
wird jedoch auch deutlich, wie sehr Quinn unter dem Vorfall zu leiden
hat. Was genau damals geschehen ist, erfahren wir nur so nach und
nach.
Das
Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Einmal wird die
Geschichte im Hier und Jetzt erzählt. Beginnen tut dieser Teil im
Oktober, also gut drei Monate nach dem schlimmen Ereignis. In diesem
Zeitraum beginnt auch das Buch. In Rückblenden erfahren wir dann so
nach und nach, was damals im Juli geschehen ist. Diese Kapitel sind
immer deutlich kürzer als die in der Gegenwart. Sehr geschickt von
der Autorin gemacht, uns immer nur so häppchenweise mit
Informationen zu versorgen. Als Leser möchte man unbedingt wissen,
was genau sich damals zugetragen hat, sodass so ein Riss in der
Familie entstanden ist, ganz besonders unter den Geschwistern. Auch
möchte man natürlich erfahren, warum Quinn so große Schuldgefühle
plagen. War es wirklich ihre Schuld, was zu der Tragödie im Sommer
geführt hat? Oder redet sie sich da nur etwas ein und wird durch das
Verhalten ihrer Geschwister nur noch in dieser Annahme bestärkt?
Ich
konnte mir meinen Teil eigentlich schon recht früh denken und
vermute, dass es vielen so gehen wird. Ein richtiges Aha-Erlebnis
wird man am Ende nicht erleben, dennoch ist man beim Lesen immerzu am
Mitfiebern und am Hoffen, dass sich die Vermutungen nicht bestätigen.
Zumindest war es bei mir so.
Neben
Quinn haben mir auch die Nebencharaktere wahnsinnig gut gefallen.
Diese wurden wunderschön von der Autorin ausgearbeitet wurden. So
fand ich Quinns beste Freundin Hana richtig klasse. Sie kann man als
Quinns Anker bezeichnen, denke ich, dank ihrer quirligen,
liebenswerten Freundin hält sich Quinn weiter aufrecht und fällt
nicht komplett in ein tiefes Loch.
Neben
Quinn mochte ich auch Alexander richtig gerne. Da hat man einfach vom
ersten Moment an gespürt, dass er und Quinn sich super verstehen und
sie etwas besonderes verbindet.
Auch
Quinns Eltern und ihre Oma Nana haben mir richtig gut gefallen. Eher
unsympathisch war mir die kratzbürstige Fern, allerdings wusste man
da ja, dass im Sommer irgendetwas passiert sein muss, das dazu
geführt, dass die große Geschwisterliebe so einen Knacks bekommen
hat.
Hätte
ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich innerhalb eines
Tages durchgesuchtet. Als wirklich spannend würde ich es noch nicht
mal bezeichnen, bitte erwartet hier keinen packenden Thriller. Ich
würde „Mein wildes blaues Wunder“ als einen tiefgründigen,
wunderschönen und zum Nachdenken anregenden Jugendroman bezeichnen,
der durch die Rückblenden, die im Sommer spielen, auch ein gewissen
Anteil Sommerfeeling erhält, sodass sich das Buch meiner Meinung
nach für die warme Jahreszeit am besten eignet.
Allerdings
habe ich aufgrund des Covers schon mit einer größeren sommerlichen
Atmosphäre gerechnet. Die Kapitel in der Gegenwart, die
hauptsächlich im Winter spielen, nehmen schon einen größeren
Anteil des Buches ein, daher würde ich das Buch nicht so wirklich
als einen Sommerroman bezeichnen. Dass mich das Cover hier ein
bisschen in die Irre geführt hat, hat mich aber überhaupt nicht
gestört. Ich habe „Mein wildes blaues Wunder“ von den ersten
Seiten an geliebt und war am Ende auch ein wenig traurig, dass ich es
so schnell durchgelesen habe.
Das
Buch erzählt eine einfühlsame Geschichte über Familie,
Freundschaft, Trauer und Verlust. Auch die Themen erste große Liebe,
Vergebung und Schuld stehen sehr im Vordergrund der Handlung. Trotz
der vielen doch recht ernsten Themen war „Mein wildes blaues
Wunder“ ein richtiges Wohlfühl-Buch für mich. Ich habe das Lesen
hier zutiefst genossen und ich bin wirklich froh, dass dieser
wundervolle Jugendroman bei mir einziehen durfte.
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein richtiges Highlight. Ich habe es von
den ersten Seiten an geliebt. Es ist bewegend und traurig, zugleich
ist es aber auch humorvoll und verströmt so eine richtige
Wohlfühlatmosphäre. Ich kann das Buch absolut empfehlen, mir hat es
herrliche Lesestunden beschert. Hier vergebe ich sehr gerne volle 5
von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Arena Verlag, der mir dieses wunderschöne Buch
als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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