Mittwoch, 4. Juli 2018

[Rezension] Kannawoniwasein! Manchmal muss man einfach verduften von Martin Muser

Ab 10 Jahren
2 CDs, 139 Minuten Laufzeit
ISBN: 978-3-86742-376-2
Erschienen: 31.05.2018
Gekürzte Lesung mit Stefan Kaminski
  
Klappentext:
Kannawoniwasein! Da fährt Finn zum ersten Mal alleine mit dem Zug nach Berlin – und wird prompt beklaut. Zu allem Übel schmeißt ihn dann noch der Schaffner raus, mitten im Nirgendwo. Aber so lernt Finn Jola kennen, die immer einen flotten Spruch draufhat und weiß, wie man auf eigene Faust in die »Tzitti« kommt. Eine abenteuerliche Reise durch die Walachei beginnt, auf der die beiden einen Traktor kapern, im Wald übernachten, einem echten Wolf begegnen, Finns Rucksack zurückerobern – und richtig dicke Freunde werden.

Quelle: Silberfisch Verlag

Rezension:

Das erste Mal gestoßen bin ich auf „Kannawoniwasein!“ beim Durchstöbern der Programmvorschau des Carlsen Verlags. Schon da hat mich das Buch sehr angesprochen. Als ich dann aber entdeckte, dass das Hörbuch von Stefan Kaminski gelesen wird, einer meiner absoluten Lieblingssprecher, bin ich sofort aufs Hören umgezwitscht. Ich war schon sehr gespannt was für eine witzige Geschichte mich hier wohl erwarten wird.

Das gibt‘s echt nicht! Da fährt Finn endlich zum ersten Mal alleine mit dem Zug und was passiert? Er wird beklaut! Hätte er sich doch bloß nicht von diesem merkwürdigen Mann namens Hackmack in ein Gespräch verwickeln lassen. Und auf diesen blöden Kartentrick hätte Finn auch sehr gut verzichten können. Jetzt ist sein Rucksack weg und damit auch sein Geld, sein Handy und seine Fahrkarte. Als der Schaffner das spitz kriegt und ihm nicht abnimmt, dass sein Fahrschein gestohlen wurde, wirkt Finn prompt aus dem Zug geworfen und an die Polizei übergeben. Seine Reise ist hier aber noch längst nicht zu Ende, nein, sie fängt gerade erst so richtig an. Zuerst wird das Polizeiauto überfallen und Finn entkommt seinen dusseligen Bewachern. Dann lernt er ja Jola lernen, das wohl ungewöhnlichste Mädchen, das er bisher getroffen hat. Jola ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen und weiß ganz genau, wie man ganz alleine weiterkommt. Als sie hört, dass Finn unbedingt nach Berlin muss, ist Jola sofort Feuer und Flamme. Auf ihrem abenteuerlichen Roadtrip erleben die beiden Kinder ein aufregendes Erlebnis nach dem nächsten. So schließen sie einen alten Traktor kurz und tuckern mit diesem Richtung Hauptstadt, sie übernachten im Wald, begegnen einem Wolf, machen Bekanntschaft mit einer wilden Rockerbande und werden nebenbei richtig dicke Freunde. Ach ja, Finns Rucksack versuchen die beiden natürlich auch noch zurückzuerobern. Denn wie es der Zufall will, stoßen die Kinder erneut auf Hackmack.

Na, klingt das nicht wunderbar abenteuerlich und herrlich verrückt? Ich kann euch versichern, der Klappentext verspricht hier eindeutig nicht zu viel. Mir hat „Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften“ großartige Hörstunden beschert. Ich glaube, dass es hier auch genau die richtige Entscheidung gewesen ist, sich für das Hörbuch zu entscheiden. Stimmwunder Stefan Kaminski liest diese witzig abenteuerliche Geschichte einfach nur grandios. Er verleiht jedem Charakter eine eigene Stimme und betont alles so gekonnt und humorvoll, dass man hier aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr herauskommt. Auch im Geräusche nachmachen ist Stefan Kaminski einsame spitze. Alarmanlagen von Autos, das Sirren von Insekten – man könnte stellenweise echt glauben, man höre hier ein Hörspiel und keine einfache Lesung.

Neben dem tollen Sprecher konnte mich auch die Story von den ersten Hörminuten an begeistern. Beginnen tut sie im Zug, in welchem Finn sich gerade befindet, um alleine zu seinem Papa nach Berlin zu reisen. Eigentlich meinte seine Mama ja, dass er dies erst ab zehn dürfe, aber bis dahin sind es ja nur noch wenige Wochen. Und mal ehrlich: in den Zug einsteigen und kurz darauf wieder aussteigen, was kann da schon schiefgehen? Nun, eine Menge, wie sich herausstellen soll.
Hier folgt wirklich ein verrückter Einfall dem nächsten und Langeweile kommt hier beim Hören garantiert nicht auf.

Ich habe Finn und Jola richtig gerne auf ihrem abenteuerlichen Roadtrip nach Berlin begleitet. Jola habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist witzig, frech, vorlaut und nie um einen flotten Spruch verlegen. Sie war mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte, wobei ich natürlich auch Finn auf Anhieb mochte. Die beiden Kinder muss man einfach gernhaben. Mit den beiden zusammen erleben wir als Hörer eine herrlich turbulente Zeit, die nicht nur junge Zuhörer begeistern wird. Ich kann auch Erwachsenen diesen schönen Hörspaß absolut empfehlen!

Neben Finn und Jola fand ich auch die vielen Nebencharaktere richtig klasse. Manche mögen etwas überspitzt dargestellt sein, aber gerade das hat mir hier sehr gut gefallen. Auch die Botschaft der Geschichte konnte mich begeistern: Man darf sich nicht alles gefallen lassen. Zusammen schafft man alles, man muss nur den Mut haben, es auch durchziehen und darf sich nicht unterkriegen lassen. Finn und Jola gehen hier mit einem sehr guten Beispiel voran und auch wenn nicht alles, was sie tun, so ganz korrekt ist, zeigen sie uns doch, dass Kinder mehr schaffen und erreichen können, als Erwachsene oft denken.

Fazit: Eine herrlich witzige und wunderbar sommerliche Roadtrip-Story! Ich habe Finn und Jola wahnsinnig gerne auf ihrer abenteuerlichen Reise nach Berlin begleitet und hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören. Das Hörbuch erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Sommer und Abenteuer und wird nicht nur junge Zuhörer begeistern. Stefan Kaminski liest dieses schöne Kinderbuch erstklassig vor und beschert Groß und Klein großartige Hörstunden. Ich kann „Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften“ absolut empfehlen und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!






Vielen lieben Dank an den Silberfisch Verlag, der mir dieses schöne Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

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