Montag, 26. Februar 2018

[Rezension] Ein Sommer in Sommerby von Kirsten Boie

Gebundene Ausgabe
320 Seiten
Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0883-9
Erschienen: 19.02.2018 


Klappentext:

Mit Kirsten Boie aufs Land und mitten hinein ins Abenteuer: Die zwölfjährige Martha und ihre jüngeren Brüder Mats und Mikkel müssen die Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen. Und diese Oma ist ein bisschen seltsam: Sie wohnt allein in einem abgelegenen Haus, verkauft selbstgemachte Marmelade, hat kein Telefon und erst recht kein Internet. Aber Hühner, ein Motorboot und ein Gewehr, mit dem sie ungebetene Gäste verjagt. Als die Idylle bedroht wird, halten die Stadtkinder und ihre Oma zusammen und erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt.






Rezension:



Kirsten Boie zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Auf jedes ihrer neuen Bücher freue ich mich immer schon sehr, auch wenn mich diese vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so ansprechen. Dies war aber bei „Ein Sommer in Sommerby“ überhaupt nicht der Fall. In das wunderschöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und als ich mich endlich von diesem losreißen und mir den Klappentext durchlesen konnte, wusste ich sofort, dass mir Kirsten Boies neues Kinderbuch richtig gut gefallen wird.

Dieser Sommer wird für die Geschwister Martha, Mikkel und Mats ganz anders werden als sonst. Sie müssen ihre Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen und dass ohne Mama und Papa. Diese befinden sich nämlich in New York, wo die Mutter nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Der Vater der Kinder hat sofort alles stehen und liegen lassen, um seiner Frau beizustehen und hat Martha, Mikkel und Mats solange bei Oma Inge untergebracht. Diese ist ein wenig seltsam. In den Augen der Kinder sogar mehr als nur ein bisschen. Oma Inge wohnt sehr weit abgelegen in einem kleinen Haus, zu welchem noch nicht einmal ein Weg führt, sie hat kein Telefon, keinen Fernseher und erst recht kein Internet oder WLAN. Das ist ja schon kein Mittelalter mehr, sondern Steinzeit, findet die 12-jährige Martha. Wie soll sie denn jetzt ihrer besten Freundin WhatsApp Nachrichten schreiben? Oder mit ihren Eltern telefonieren? Doch so sehr sie diese ungewohnte Situation auch entsetzt, eines muss Martha zugeben: In Sommerby ist es wunderschön und herrlich idyllisch. Mit der Zeit gewöhnen sich die Kinder auch daran, dass es zum Frühstück nur Brot mit selbstgemachter Marmelade gibt oder man abends, anstatt Fernsehen zu gucken, schön gemütlich eingekuschelt gemeinsam ein Buch liest. Doch dann taucht ein geheimnisvoller Mann auf, der dafür sorgen wird, dass die anfangs so ruhigen Ferien plötzlich richtig spannend und auch gefährlich werden...

Ich habe mich bereits nach den ersten nach paar Seiten in dieses zauberhafte Buch verliebt. Mit „Ein Sommer in Sommerby“ ist Kirsten Boie in meinen Augen ein kleines Meisterwerk gelungen, welches für mich nun auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern der Autorin gehört.

Wie ich es von Kirsten Boie gewohnt bin, hat sie einen herrlich flüssigen Schreibstil, der sich super angenehm lesen lässt und der auch dazu führte, dass ich das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell durchgelesen habe.

Was natürlich auch zu meinen fixen Lesetempo beigetragen hat, ist die großartige Geschichte mitsamt der einzigartigen Kulisse und den liebenswerten Charakteren. Letztere muss man einfach in sein Herz schließen, ganz besonders die drei Kinder Martha, Mikkel und Mats. Aber auch die energische Oma, die bei all ihrer Strenge auch richtig herzensgut sein kann, habe ich auf Anhieb gemocht. Mich hat ihre Art einfach sofort begeistern können, genauso wie das Leben, welches sie führt. Beim Lesen habe ich immerzu den Wunsch verspürt, auch mal nach Sommerby zu reisen und dort den Sommer zu verbringen. Durch die herrlichen Beschreibungen macht die Autorin uns Lesern diesen wunderbar idyllischen Ort wirklich schmackhaft und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch Kinder nach dem Lesen von diesem Buch von Sommerferien in Sommerby träumen.

Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass man in dieser Zeit auf Dinge wie Fernsehen, Telefon, Internet und sogar eine Spülmaschine verzichten muss. Zumindest dann, wenn man bei Oma Inge wohnt. Diese führt ein Leben, welches heute vermutlich nur noch die wenigsten führen und welches gerade für die heutige Jugend vollkommen fremd – und vermutlich auch kaum vorstellbar - ist. Kein Surfen im Internet, keine WhatsApp Nachrichten an Freunde, kein Abhängen vor der Glotze – nein, das gibt es bei Oma Inge nicht.

Auch für Martha, Mikkel und Mats hat das Leben bei ihrer Oma eine große Umgewöhnung bedeutet. Die beiden Jungs kamen noch besser damit zurecht, aber Martha hatte anfangs schon ziemlich daran zu knabbern, dass sie auf ein gutes WLAN Netz verzichten musste.

Ohne zu kritisch zu wirken, ist es Kirsten Boie wunderbar gelungen in ihrem Buch deutlich zu machen, wie abhängig viele von uns heute von den Medien sind. Gerade Jugendliche oder auch schon Kinder können sich ein Leben ohne Fernseher oder Internet nicht mehr vorstellen. Es gehört mittlerweile einfach zum Alltag dazu, dabei kann ein Leben ohne dies alles auch richtig schön und durchaus auch möglich sein.

Das stellen auch Martha, Mikkel und Mats in diesen ganz besonderen Ferien fest. Sie lernen in diesem Sommer, was wirklich wichtig ist im Leben.

Neben dieser tollen Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir auch der Zusammenhalt der Geschwister total gut gefallen. Besonders Martha kümmert sich richtig liebevoll um ihre kleinen Brüder, liest ihnen abends etwas vor oder sorgt sich darum, dass der vierjährige Mats ganz alleine draußen spielt, obwohl er noch nicht schwimmen kann und von jeder Menge Wasser umgeben ist.

Wundervoll verpackt in einer humorvollen, spannenden und zum Schmunzeln schönen Geschichte bekommt man hier ein wundervolles Leseerlebnis geboten, bei welchem am Ende vermutlich die meisten laut nach mehr schreien. Zumindest ich würde mich sehr über eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ freuen. Vielleicht Herbst oder Winter in Sommerby? Passt vom Titel her natürlich nicht so gut wie Sommer, aber es kommt ja schließlich auf die Geschichten an. Und diese, da bin ich mir hundertprozentig sicher, würden Kirsten Boie auch in den Fortsetzungen erstklassig gelingen. :)


Fazit: Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Buch. Von der wundervollen Story bis hin zu den tollen Bildchen an den Kapitelanfängen, die mir wahnsinnig gut gefallen haben und die diese besondere, idyllische Atmosphäre nur noch verstärken. Ich kann „Ein Sommer in Sommerby“ absolut empfehlen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Dieses zauberhafte Werk zählt auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights und erhält eine absolute Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen von mir!
 






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