Gebundene
Ausgabe
320
Seiten
Ab
10 Jahren
ISBN:
978-3-7891-0883-9
Erschienen:
19.02.2018
Klappentext:
Mit
Kirsten Boie aufs Land und mitten hinein ins Abenteuer: Die
zwölfjährige Martha und ihre jüngeren Brüder Mats und Mikkel
müssen die Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen. Und diese
Oma ist ein bisschen seltsam: Sie wohnt allein in einem abgelegenen
Haus, verkauft selbstgemachte Marmelade, hat kein Telefon und erst
recht kein Internet. Aber Hühner, ein Motorboot und ein Gewehr, mit
dem sie ungebetene Gäste verjagt. Als die Idylle bedroht wird,
halten die Stadtkinder und ihre Oma zusammen und erkennen, worauf es
im Leben wirklich ankommt.
Quelle:
Oetinger
Verlag
Rezension:
Kirsten
Boie zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten
Lieblingsautorinnen. Auf jedes ihrer neuen Bücher freue ich mich
immer schon sehr, auch wenn mich diese vielleicht auf den ersten
Blick gar nicht so ansprechen. Dies war aber bei „Ein Sommer in
Sommerby“ überhaupt nicht der Fall. In das wunderschöne Cover
habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und als ich mich endlich
von diesem losreißen und mir den Klappentext durchlesen konnte,
wusste ich sofort, dass mir Kirsten Boies neues Kinderbuch richtig
gut gefallen wird.
Dieser
Sommer wird für die Geschwister Martha, Mikkel und Mats ganz anders
werden als sonst. Sie müssen ihre Ferien bei ihrer Oma auf dem Land
verbringen und dass ohne Mama und Papa. Diese befinden sich nämlich
in New York, wo die Mutter nach einem Unfall im Krankenhaus liegt.
Der Vater der Kinder hat sofort alles stehen und liegen lassen, um
seiner Frau beizustehen und hat Martha, Mikkel und Mats solange bei
Oma Inge untergebracht. Diese ist ein wenig seltsam. In den Augen der
Kinder sogar mehr als nur ein bisschen. Oma Inge wohnt sehr weit
abgelegen in einem kleinen Haus, zu welchem noch nicht einmal ein Weg
führt, sie hat kein Telefon, keinen Fernseher und erst recht kein
Internet oder WLAN. Das ist ja schon kein Mittelalter mehr, sondern
Steinzeit, findet die 12-jährige Martha. Wie soll sie denn jetzt
ihrer besten Freundin WhatsApp Nachrichten schreiben? Oder mit ihren
Eltern telefonieren? Doch so sehr sie diese ungewohnte Situation auch
entsetzt, eines muss Martha zugeben: In Sommerby ist es wunderschön
und herrlich idyllisch. Mit der Zeit gewöhnen sich die Kinder auch
daran, dass es zum Frühstück nur Brot mit selbstgemachter Marmelade
gibt oder man abends, anstatt Fernsehen zu gucken, schön gemütlich
eingekuschelt gemeinsam ein Buch liest. Doch dann taucht ein
geheimnisvoller Mann auf, der dafür sorgen wird, dass die anfangs so
ruhigen Ferien plötzlich richtig spannend und auch gefährlich
werden...
Ich
habe mich bereits nach den ersten nach paar Seiten in dieses
zauberhafte Buch verliebt. Mit „Ein Sommer in Sommerby“ ist
Kirsten Boie in meinen Augen ein kleines Meisterwerk gelungen,
welches für mich nun auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern der
Autorin gehört.
Wie
ich es von Kirsten Boie gewohnt bin, hat sie einen herrlich flüssigen
Schreibstil, der sich super angenehm lesen lässt und der auch dazu
führte, dass ich das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell
durchgelesen habe.
Was
natürlich auch zu meinen fixen Lesetempo beigetragen hat, ist die
großartige Geschichte mitsamt der einzigartigen Kulisse und den
liebenswerten Charakteren. Letztere muss man einfach in sein Herz
schließen, ganz besonders die drei Kinder Martha, Mikkel und Mats.
Aber auch die energische Oma, die bei all ihrer Strenge auch richtig
herzensgut sein kann, habe ich auf Anhieb gemocht. Mich hat ihre Art
einfach sofort begeistern können, genauso wie das Leben, welches sie
führt. Beim Lesen habe ich immerzu den Wunsch verspürt, auch mal
nach Sommerby zu reisen und dort den Sommer zu verbringen. Durch die
herrlichen Beschreibungen macht die Autorin uns Lesern diesen
wunderbar idyllischen Ort wirklich schmackhaft und ich kann mir sehr
gut vorstellen, dass auch Kinder nach dem Lesen von diesem Buch von
Sommerferien in Sommerby träumen.
Allerdings
muss man sich darauf einstellen, dass man in dieser Zeit auf Dinge
wie Fernsehen, Telefon, Internet und sogar eine Spülmaschine
verzichten muss. Zumindest dann, wenn man bei Oma Inge wohnt. Diese
führt ein Leben, welches heute vermutlich nur noch die wenigsten
führen und welches gerade für die heutige Jugend vollkommen fremd –
und vermutlich auch kaum vorstellbar - ist. Kein Surfen im Internet,
keine WhatsApp Nachrichten an Freunde, kein Abhängen vor der Glotze
– nein, das gibt es bei Oma Inge nicht.
Auch
für Martha, Mikkel und Mats hat das Leben bei ihrer Oma eine große
Umgewöhnung bedeutet. Die beiden Jungs kamen noch besser damit
zurecht, aber Martha hatte anfangs schon ziemlich daran zu knabbern,
dass sie auf ein gutes WLAN Netz verzichten musste.
Ohne
zu kritisch zu wirken, ist es Kirsten Boie wunderbar gelungen in
ihrem Buch deutlich zu machen, wie abhängig viele von uns heute von
den Medien sind. Gerade Jugendliche oder auch schon Kinder können
sich ein Leben ohne Fernseher oder Internet nicht mehr vorstellen. Es
gehört mittlerweile einfach zum Alltag dazu, dabei kann ein Leben
ohne dies alles auch richtig schön und durchaus auch möglich sein.
Das
stellen auch Martha, Mikkel und Mats in diesen ganz besonderen Ferien
fest. Sie lernen in diesem Sommer, was wirklich wichtig ist im Leben.
Neben
dieser tollen Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir auch der
Zusammenhalt der Geschwister total gut gefallen. Besonders Martha
kümmert sich richtig liebevoll um ihre kleinen Brüder, liest ihnen
abends etwas vor oder sorgt sich darum, dass der vierjährige Mats
ganz alleine draußen spielt, obwohl er noch nicht schwimmen kann und
von jeder Menge Wasser umgeben ist.
Wundervoll
verpackt in einer humorvollen, spannenden und zum Schmunzeln schönen
Geschichte bekommt man hier ein wundervolles Leseerlebnis geboten,
bei welchem am Ende vermutlich die meisten laut nach mehr schreien.
Zumindest ich würde mich sehr über eine Fortsetzung von „Ein
Sommer in Sommerby“ freuen. Vielleicht Herbst oder Winter in
Sommerby? Passt vom Titel her natürlich nicht so gut wie Sommer,
aber es kommt ja schließlich auf die Geschichten an. Und diese, da
bin ich mir hundertprozentig sicher, würden Kirsten Boie auch in den
Fortsetzungen erstklassig gelingen. :)
Fazit:
Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Buch. Von der
wundervollen Story bis hin zu den tollen Bildchen an den
Kapitelanfängen, die mir wahnsinnig gut gefallen haben und die diese
besondere, idyllische Atmosphäre nur noch verstärken. Ich kann „Ein
Sommer in Sommerby“ absolut empfehlen, sowohl für Kinder als auch
für Erwachsene. Dieses zauberhafte Werk zählt auf jeden Fall zu
meinen Jahreshighlights und erhält eine absolute Leseempfehlung und
volle 5 von 5 Sternen von mir!
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