Ab
14 Jahren
392
Seiten
ISBN:
978-3-401-60540-1
Erschienen:
11.03.2021
Klappentext:
Nach
ihrem Schulabschluss muss Carlin einfach weg aus Berlin und fort von
den Problemen ihrer Mutter, die sie so lange gedeckt hat. Ihre
eigenen Bedürfnisse hat sie tief in ihrem Herzen vergraben – damit
ist jetzt Schluss! Bei ihrer Oma in Caladale im Norden Schottlands
angekommen, nagen Carlins Schuldgefühle an ihr. Aber in der wilden
Einsamkeit der Highlands verspürt sie zum ersten Mal eine
unglaubliche Freiheit.
In
dem verwunschenen Küstenort begegnet Carlin Arran Mackay. Er sitzt
im Rollstuhl und ist der wohl nervtötendste Schotte der ganzen
Grafschaft. Carlin begreift, dass im Land der Legenden alte
Feindschaften zwischen den Clans noch immer das Leben der Menschen
bestimmen.
Als
sich dann Veränderungen wie Sturmwolken am Horizont zusammenbrauen,
muss Carlin eine Entscheidung treffen. Denn es geht um die Zukunft
Caladales! Und ausgerechnet Arran scheint das egal zu sein. Wird
Carlin den Mut haben, für ihre Liebe und den Sommer der blauen
Wünsche zu kämpfen?
Quelle:
Arena Verlag
Rezension:
Die Werke von der Antje
Babendererde begleiten mich seit meiner Jugend und allesamt waren sie Highlights für mich. Als ich nun von ihrem
neuen Jugendroman „Sommer der blauen Wünsche“ hörte, stand für
mich daher natürlich sofort fest, dass ich ihn unbedingt bei mir einziehen
lassen muss. Auf Antje Babendererdes neues Buch, in welches sie uns
in die atemberaubenden schottischen Highlands mitnimmt, habe ich mich
riesig gefreut!
Carlin
möchte einfach nur noch weg. Sie möchte weg aus Berlin und fort von
den Problemen ihrer psychisch kranken Mutter. Die 16-jährige
flüchtet daher kurzerhand nach Schottland, zu ihrer Oma in das
kleine verwunschene Küstenstädtchen Caladale. Von der weiten
Landschaft, der wilden Einsamkeit der Highlands und der rauen See ist
Carlin sofort ganz verzaubert. Endlich hat sie das Gefühl,
durchatmen zu können und frei zu sein.
Carlin
merkt jedoch schnell, dass auch an diesem Sehnsuchtsort nicht alles
eitel Sonnenschein ist. Sie wird kurz nach ihrer Ankunft auf den
19-jährigen Schotten Arran Mackay treffen und erhält durch ihn neue
Einblicke in das Land. Das Festhalten an Traditionen, der Aberglaube
vieler Bewohner und die alten Feindschaften zwischen den Clans –
all das bestimmt auch heute noch das Leben der Menschen in Caladale
und sorgt für Konflikte.
Carlin
wird aber noch etwas ganz anderes begreifen: Man kann sich nicht
aussuchen, wann und in wen man sich verliebt. Obwohl sie der Liebe
eigentlich abgeschworen hatte und Arran ziemlich nervig und launisch
sein kann, fühlt sie sich von der ersten Begegnung an zu ihm
hingezogen. Arran hat es allerdings auch nicht einfach im Leben. Nach
einem tragischen Unfall sitzt er im Rollstuhl und versucht seinen
Problemen mithilfe von Whiskey und Joints zu entkommen. Carlin muss
sich sehr bald eingestehen, dass sie sich in Arran verliebt hat. Ihre
Zeit in Schottland wird ihr einen unvergesslichen und alles
verändernden Sommer bescheren.
Wie
oben bereits erwähnt hat mich bisher noch kein Buch aus der Feder
von Antje Babendererde enttäuscht. Ich liebe ihre Bücher einfach.
Ihre Geschichten stecken stets voller Authentizität und
Einfühlsamkeit und nehmen uns Leser*innen immer an die wunderbarsten
Orte mit. Mit „Sommer der blauen Wünsche“ entführt uns die
preisgekrönte Autorin nun also nach Schottland – eines meiner
liebsten Settings in Büchern. Leider war ich im wirklichen Leben
noch nie in diesem einzigartigen, magischen Land, aber über das Lesen durfte
ich es nun schon öfters bereisen. Und „Sommer der blauen Wünsche“
hat mir definitiv einen von meinen bisher schönsten buchigen
Schottland-Aufenthalte beschert.
Ich
habe mich eindeutig mal wieder zurecht so sehr auf einen neuen Antje
Babendererde-Titel gefreut: Mir hat „Sommer der blauen Wünsche“
unvergessliche Lesestunden bereitet. Ich habe mich von den ersten
Zeilen an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und einmal in
die Geschichte versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr aus
ihr auftauchen. Obwohl die Handlung sehr ruhig erzählt wird, war ich von den
Geschehnissen von Anfang bis Ende völlig gebannt und habe das Buch
regelrecht verschlungen.
Dies
ist in meinen Augen eine ganz große Stärke von Antje Babendererde:
Ihr gelingt es in ihren Büchern stets meisterhaft, uns Leser*innen
ganz ohne dramatische Cliffhanger oder viele unerwartete Plottwists
durchgehend an die Seiten zu fesseln. Bei mir zumindest war dies
bisher jedes Mal der Fall. Und da Antje Babendererde nicht nur diese
Kunst perfekt beherrscht, sondern auch einen wunderschönen
Schreibstil hat, lesen sich ihre Bücher für mich einfach immer nur
fantastisch und super angenehm. (Und leider viel zu schnell, seufz.)
Worin
die deutsche Autorin ebenfalls eine wahre Könnerin ist, ist das
Erschaffen von lebensnaher Figuren. Ihre Charaktere wirken immer so
echt und sind stets mit ganz viel Einfühlungskraft und Tiefsinn
ausgearbeitet. So auch in „Sommer der blauen Wünsche“. Ob unsere
beiden Hauptprotagonisten oder die Nebenfiguren: Mir haben sie
allesamt unheimlich gut gefallen.
Besonders
gerne mochte ich unsere 16-jährige Ich-Erzählerin Carlin. Sie war
mir auf Anhieb sympathisch und dank der anschaulichen
Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir von
Beginn an mühelos gelungen, mich in sie hineinversetzen.
Carlins
Sorgen bezüglich ihrer psychisch kranken Mutter; ihre Schuldgefühle,
weil sie ihre Ma gegen deren Willen in die Klinik hat einweisen
lassen und danach allein nach Schottland geflüchtet ist; ihre innere
Zerrissenheit zwischen der Verantwortung ihrer Mutter und ihren
eigenen Bedürfnissen, die viel zu lange hinten anstehen mussten;
ihre große Faszination und Liebe für Schottland; dieses herrliche
Gefühl, endlich frei zu sein – all das konnte ich nur zu gut
nachvollziehen.
Auch
in Arran, der ebenfalls ein großes Päckchen zu tragen hat, habe ich
mich jederzeit hineinfühlen können. Wie er mit seinen Problemen und
seinem Kummer umgeht, fand ich zwar nicht immer gut, aber ich konnte
verstehen, warum er so handelt. Ich fand sein Verhalten nur
realistisch.
Mit der Liebesgeschichte, die ich als völlig glaubhaft und
authentisch empfunden habe, konnte mich die Autorin ebenfalls überzeugen.
Carlin und Arran werden mit der Zeit Gefühle füreinander entwickeln
und wie das beschrieben wird, ist einfach nur bezaubernd schön.
Wovon
ich euch nun endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Wie
die Charaktere, so beschreibt Antje Babendererde auch die vielen
Schauplätze mit ganz viel Liebe und Echtheit. Die malerische
Landschaft Schottlands, die Natur, das Meer, der fiktive schottische
Küstenort Caladale, das Haus von Carlins Gran – traumhaft, sag ich
euch!
Ich
hatte beim Lesen richtiggehend das Gefühl, live dabei zu sein. Ich
habe die salzige Meeresluft förmlich schmecken, den für Schottland
typischen vielen Regen auf meiner Haut regelrecht spüren und die
Landschaft buchstäblich vor meinen Augen sehen können.
Man
merkt wahrhaft nur zu gut, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt
und für ihre Recherche selbst vor Ort war. So hat Antje Babendererde
natürlich auch lauter interessante Fakten über die Bräuche und
Legenden Schottlands in ihre Erzählung einfließen lassen. Ihre
große Begeisterung für dieses faszinierende Land spürt man einfach
auf jeder einzelnen Seite. In mir haben ihre bildhaften Beschreibungen ein richtiges Fernweh ausgelöst. Irgendwann möchte
ich auch mal nach Schottland. Ich stelle mir dieses Land wahnsinnig
toll und beeindruckend vor.
Meine
Sehnsucht und Reiselust sollte dann nur noch größer werden, als ich
mir die Bilder vorne und hinten auf den Innenseiten der
Klappenbroschur anschaute, bei denen es sich um Fotos von Antje
Babendererdes Recherchereise handelt. Die Innengestaltung ist
wirklich klasse und auch das stimmungsvolle Cover ist in meinen Augen rundum
gelungen. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also bei mir war es
Coverliebe auf den ersten Blick.
Fazit:
Ein großartiger Sehnsuchtsschmöker, der von den ersten Seiten an
zum Träumen und Wohlfühlen einlädt.
Antje
Babendererde hat es mal wieder geschafft und mir mit einem ihrer
Bücher ein echtes Highlight beschert. „Sommer der blauen Wünsche“
erzählt eine wundervolle Geschichte über Liebe, Freiheit und Geheimnisse. Über Schicksalsschläge, Entscheidungen, Veränderungen und dem
Erwachsenwerden. Die Handlung steckt voller Feingefühl, Wärme und
Tiefgang und verzaubert uns Leser*innen mit einer atemberaubend
schönen Kulisse. Von mir gibt es eine ganz große Leseempfehlung und
sehr gerne 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Arena Verlag für das Rezensionsexemplar!
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