Klappentext:
Quelle: Schneiderbuch Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „Akademie Fortuna“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine magische Schule für Wahrsagerei? Das klang einfach nur richtig gut! Und so erfrischend anders. Also mir sind keine anderen Bücher bekannt, in der es um eine Wahrsager-Akademie geht.
Die 12-jährige Anniversary „Sorry“ Fortune stammt aus einer der berühmtesten und mächtigsten Wahrsager-Familien des Landes. Klar, dass auch von ihr Großes erwartet wird. Leider gibt es da nur ein Problem: Bei Sorry will das mit den großen, bedeutsamen Visionen in die ferne Zukunft einfach nicht klappen. Sie kann nur kleine, alltägliche und kurz bevorstehende Ereignisse vorhersehen, wofür sie sich ziemlich schämt. Warum nur kann sie nicht so begabt sein wie ihre große Schwester Merry, die sogar Schulbeste ist und dank der ihre Mutter die Stelle der Schulleiterin an der Akademie Fortuna erhalten hat.
Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem ich einfach schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es am Ende mit einem verzückten „Mega cool! Bitte mehr davon!“ wieder zuklappen werde.
Erzählt wird alles aus der Sicht der 12-jährigen Anniversary Fortune, genannt Sorry, in der dritten Person. Sorry war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist liebenswert und authentisch und wird sich garantiert sofort in die Herzen sämtlicher Leser*innen schleichen. Mit ihr hat die Autorin eine wunderbare Buchheldin erschaffen, mit der wir hoffentlich noch viele weitere aufregende Abenteuer erleben werden.
Gemeinsam mit Sorry verschlägt es uns gleich zu Beginn der Geschichte an die Akademie Fortuna und dabei wird sofort deutlich, wie sehr es unserer Protagonistin für ihrem ersten Schultag graut. Sorry ist der jüngste Sprössling einer sehr mächtigen Visionistenfamilie, doch bei ihr will es mit den großen Visionen irgendwie nicht so recht klappen. Mir tat Sorry richtig leid, dass sie sich so sehr unter Druck gesetzt fühlt, immerzu an sich selbst zweifelt und ständig im Schatten ihrer hochangesehenen Familie steht. Dabei ist ihre Begabung eigentlich voll cool. Und sehr hilfreich und auch wichtig, so viel sei schon mal verraten.
Neben Sorry haben wir das große Vergnügen auf viele weitere außergewöhnliche und teils herrlich schrullige Figuren mit ulkigen Namen treffen zu dürfen. Mein persönlicher Liebling war eindeutig Missy Hap, die die Tochter des Hausmeisters und eine Nichtseherin ist. Missy ist so schön pfiffig, tollpatschig und lustig – man muss dieses schräge Mädchen einfach lieben. In ihr wird Sorry noch eine sehr gute Freundin finden und auch mit ihrem Mitschüler Ben, der sich zunächst äußerst mysteriös gibt, wird sich unsere Protagonistin noch anfreunden. Ben beherrscht die Nekromantie, eine Wahrsageform, der die meisten Wahrsager*innen sehr feindlich gegenüber stehen. Ben hat es daher, wie Sorry, ebenfalls nicht leicht an der Akademie und begegnet überall nur misstrauischen und verachtenden Blicken.
Was die Handlung angeht, habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich durchgehend mitreißen und begeistern konnte. Längen gab es für mich keine. Die Story kann mit lauter fantasievollen Ideen und ganz viel Witz, Charme und Abenteuer auffahren, sodass man aus dem Mitfiebern, Schmunzeln und Staunen gar nicht mehr herauskommt. Ich zumindest bin ich völlig fasziniert von dieser Welt, die Sarah M. Kempen da erschaffen hat und habe mich von Anfang an pudelwohl in ihr gefühlt. Die Wahrsager-Akademie wird so genial geschrieben und von der geheimnisvollen Atmosphäre, die durchweg herrscht, war ich sofort ganz angetan. Mit der Kulisse konnte das Buch definitiv vollends bei mir punkten.
Was mich dann noch ungemein gefreut hat, ist, wie viele schöne und wichtige Themen und Werte die Erzählung vermittelt. Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, der Glaube an sich selbst, Vertrauen, Wertschätzung und Hilfsbreitschaft - warmherzig und kindgerecht verpackt haben diese Dinge ihren Platz in diesem wahrsagerstarken Abenteuer gefunden, was mir echt gut gefallen hat.
Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und humorvoll, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das Buch auch schon für etwas jüngere geübte Leser*innen fürs Selberlesen geeignet ist. Zum Vorlesen bietet es sich meiner Ansicht nach auch sehr gut an.
Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innengestaltung. Die Alica Räth, der wir dieses umwerfende Cover zu verdanken haben, hat die Handlung mit vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen versehen, die einfach nur perfekt zur Geschichte passen und für eine ganz besondere, magische Stimmung sorgen.
Das Ende lässt uns mit einer erstaunlichen Enthüllung zurück, sodass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte. Da werden wir uns aber leider alle noch ein kleines Weilchen gedulden müssen. Die Fortsetzung wird voraussichtlich im August diesen Jahres erscheinen, sodass es also noch ein paar Monate warten heißt. Also ich freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit Sorry und Co!
Fazit: Fesselnd, humorvoll, einzigartig - ein zauberhafter Lesegenuss für Jung und Alt!
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