Klappentext:
Quelle: Magellan Verlag
Rezension:
Mit „Daniel is different“ konnte mich Wesley King vor einigen Jahren hellauf begeistern. Als ich nun hörte, dass Anfang diesen Jahres ein neues Buch von ihm im Magellan Verlag erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.
Saras größter Wunsch ist es normal zu sein. Aber wie wird man normal? Und was ist eigentlich normal? Sara weiß nur eines: Sie ist definitiv nicht normal. Wenn man Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches mit Mayonnaise isst, keine Freunde hat, nur mit vier Leuten spricht und zudem vom Arzt diagnostiziert bekommen hat, dass man verrückt ist, ist man wirklich weit davon entfernt normal zu sein. Sara leidet seit ihrer Kindheit an verschiedenen psychischen Erkrankungen und muss mehrere Pillen am Tag einnehmen. In der Schule erhält sie eine Sonderbetreuung und von ihren Mitschülern wird sie immer nur „Psycho-Sara“ genannt.
Bei mir ist es inzwischen schon gute vier Jahre her, dass ich „Daniel is different“ gelesen habe. Da ich inzwischen wieder so einiges von der Handlung vergessen habe und mich vor allem an die Namen der Charaktere nicht mehr erinnern kann (das geht bei mir, als große Vielleserin, leider rasend schnell, seufz), ist mir tatsächlich erst während des Lesens aufgefallen, dass es sich bei „Sara auf der Suche nach Normal“ um eine Art Vorgeschichte zu „Daniel is different“ handelt. Als ich über den Namen Daniel gestolpert bin, hatte es bei mir plötzlich Klick gemacht: Moment, Daniel? DER Daniel?!
Ich habe insgesamt eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbracht. Wesley King hat auch mit „Sara auf der Suche nach Normal“ einen ganz, ganz wunderbaren Jugendroman über ein wichtiges Thema aufs Papier gebracht, mit welchem er mich sogar noch ein bisschen mehr beeindrucken konnte als mit Daniels Geschichte. Wie es ihm erneut gelungen ist, die ernsthafteThematik psychische Erkrankungen zu behandeln, ist einfach nur unvorstellbar gut: Sehr eindringlich und feinfühlig und vollkommen authentisch und glaubwürdig, zugleich aber auch humorvoll und leicht, sodass die Handlung niemals zu schwer wird.
Wie schon bei „Daniel is different“, so wird auch hier nur zu gut deutlich, dass Wesley King weiß wovon er schreibt. Er selbst ist auch psychisch besonders, wie er uns in einem sehr ehrlichen und bewegenden Nachwort mitteilt. Mit seinem zweiten Werk über psychische Störungen möchte er uns etwas ganz Wichtiges verdeutlichen: Man darf sich nicht verbiegen lassen, ganz egal was andere Menschen sagen. Es gibt keine Regeln für Normal; wir sind alle einzigartig und wundervoll, mit all unseren schrägen Eigenarten, Ecken und Kanten.
Diese bedeutsame und fantastische Botschaft vermittelt die Erzählung. In dem Buch steckt aber noch viel, viel mehr! Es führt uns vor Augen, wie das Leben von denjenigen aussieht, die an psychischen Problemen leiden und hilft uns mit diesem Einblick dabei, solche Menschen besser zu verstehen. Zudem enthält es eine ganz tolle Freundschaftsgeschichte, die wundervoll beschrieben wird und richtig zu Herzen geht und zum Ende hin beschert uns Autor sogar noch eine packende Nebenhandlung, mit der er auf ein weiteres ernstes Thema eingeht.
Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 12-jährigen Sara in der Ich-Perspektive. Sara habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Da ich mich, Schande über mein Haupt, tatsächlich so gut wie gar nicht mehr an sie aus „Daniel is different“ erinnern konnte (das Merken von Buchcharakteren ist wirklich überhaupt nicht meine Stärke, räusper), war es für mich irgendwie so, als würde ich einer neuen Figur begegnen. Was bin ich froh, dass Wesley King Saras Geschichte aufgeschrieben hat und ich dank dieser der einmaligen Sara Malvern ein weiteres Mal begegnen und noch besser kennenlernen durfte!
Mit Sara hat der Autor eine bezaubernde, starke und unvergleichbare Buchheldin erschaffen, in die man sich durch der einfühlsamen und beeindruckend realistischen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt mühelos hineinversetzen kann. Mir jedenfalls ist dies erstklassig geglückt. Ich habe es nur zu gut nachvollziehen können, dass sich Sara nach Normal sehnt. Die Arme leidet seit ihrer Kindheit gleich an mehreren psychischen Störungen (Bipolare Störung, generalisierte Angststörung, leichte Schizophrenie, Depressionen), sie muss vier Pillen am Tag schlucken, in der Schule wird sie gemobbt (dort ist sie für alle nur „Psycho-Sara“) und da sie keine Freunde hat, fühlt sie sich ziemlich einsam. Wer wünscht sich da nicht ein anderes, besseres und normales Leben? Stellt sich nur die Frage: Was ist schon normal? Gibt‘s das eigentlich?
Nun, die Message der Geschichte habe ich euch ja bereits genannt. Sara wird sich großartig weiterentwickeln und dies mitzuverfolgen fand ich einfach nur unglaublich schön und ergreifend.
Neben Sara haben wir das große Vergnügen die Bekanntschaft von vielen weiteren hervorragend ausgearbeiteten Charakteren machen zu dürfen. Da meine Rezension aber schon so lang ist, werde ich euch nun nur noch von Erin berichten.
Fazit: Wesley King hat mit „Sara auf der Suche nach Normal“ einen ganz besonderen und wunderschönen Jugendroman ab 12 Jahren aufs Papier gezaubert, mit welchem er mir ein neues Herzensbuch beschert hat.
Hallo Corinna,
AntwortenLöschenmich hat "Sara auf der Suche nach Normal" völlig überzeugt und ich fand es sogar noch ein wenig besser als "Daniel is Different". Gerade das Zusammenspiel zwischen Sara und Erin fand ich großartig. Dank ihr entwickelt sich Sara zu einer tollen Persönlichkeit, die ihre Ängste und Neigungen so kontrollieren kann und somit ein viel besseres Lebensgefühl erhält.
Eine sehr berührende und tolle Geschichte, die ich bedingungslos empfehlen kann.
Liebe Grüße,
Uwe