Klappentext:
Quelle: Loewe Verlag
Rezension:
Da mir sowohl der Auftakt als auch die Fortsetzung der Adele-Reihe total gut gefallen haben, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein weiterer Band erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich ihn unbedingt lesen muss.
Die 10-jährige Adele Anders hat diesen Herbst etwas ganz Besonderes vor: Sie möchte einen richtigen Club gründen mit allem Drum und Dran. Was für ein Glück, dass ihre beste Freundin Martha und ihre Geschwister Henry, Marlin, Marlene, Oskar und Blümchen sofort Feuer und Flamme sind, als sie ihnen von ihrer Idee erzählt. Sie rufen daher kurzerhand den Club der roten Hummeln ins Leben und als Erkennungszeichnen müssen sie alles etwas Rotes tragen. Bleibt jetzt nur noch die Frage, was für eine Art Club sie sein wollen. Der Gedanke eines Detektivclubs wird schnell verworfen. Spannende Abenteuer, wie sie beispielsweise TKKG erleben, wollen sich einfach nicht blicken lassen. Vielleicht ein Tierretterclub? Ihre erste Tierrettungsmission geht nur leider ein bisschen schief. Auch das Einhalten ihrer Clubregeln klappt nicht so gut wie erhofft. So ein Club ist irgendwie gar keine so einfache Sache.
Obwohl es bei mir nun tatsächlich schon wieder relativ genau ein Jahr her ist, dass ich den zweiten Band gelesen habe, habe ich völlig mühelos in die Hummelgasse Nummer 7 zu der einmaligen Familie Anders zurückgefunden. An alle Adele-Neulinge: Ich persönlich rate sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da die Bücher aufeinander aufbauen. Da Adele allerdings in den Fortsetzungen alles Wichtige noch einmal erklärt und es zudem vorne im Buch ein sehr hilfreiches Figurenverzeichnis gibt, sollte es meinem Empfinden nach auch kein Problem sein, wenn man ohne Vorwissen in die Folgebände eintaucht. Aber wie gesagt, von Band 1 an aufwärts lesen wäre zweifellos sinnvoller.
Mir hat das neue Adele-Abenteuer ein tolles Leseerlebnis beschert. Ich muss zwar sagen, dass ich diesen Band ein kleines bisschen schwächer finde als die beiden Vorgänger, aber ein 5-Sterne-Buch ist er dennoch für mich, auf jeden Fall. Ich finde die Adele-Reihe einfach nur bezaubernd und kann sie jedem, egal ob Jung oder Alt, wärmstens ans Herz legen. Vor allem Fans von Kirsten Boies bekannter Möwenweg-Serie kann ich nur empfehlen, die Familie Anders und ihre Erlebnisse kennenzulernen.
Bei mir trat von den ersten Seiten an das ein, was schon bei den beiden vorherigen Bänden der Fall war: Ich habe mich sofort pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. In der Hummelgasse Nummer 7 fühle ich mich inzwischen schon richtig zu Hause und die neunköpfige Familie Anders habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Mit den Anders hat die Sabine Bohlmann einfach eine einzigartige Familie erschaffen, die man als Leser*in sofort gernhaben muss.
Nachdem uns Sabine Bohlmann mit Band 2 eine Geschichte voller guter Sommerlaune geschenkt hat, beschert sie uns dieses Mal eine Story voller starker Club-Momente. Da ich in meiner Kindheit selbst mal so eine Phase hatte, in der ich unbedingt einen eignen coolen Club gründen wollte, bin ich beim Lesen ein wenig nostalgisch geworden, da mich die Ereignisse so sehr an meine eigene clubbegeisterte Zeit erinnert haben. Fand ich total schön, ich liebe es, in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. :)
Mit der Club-Thematik wird Sabine Bohlmann garantiert komplett bei der Zielgruppe punkten können. Ich gehe sehr davon aus, dass die meisten Kinder irgendwann mal diese große Lust verspüren, zusammen mit ein paar Freunden (oder auch Geschwistern) einen geheimen Club oder eine Bande zu gründen, um gemeinsam lauter aufregende Abenteuer zu erleben oder andere tolle Sachen zu machen.
In Adele jedenfalls schlummert dieser Wunsch. Wir erfahren erneut alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und in meinen Augen ist es der Autorin erneut vortrefflich gelungen, aus der Sicht eines 10-jährigen Mädchens zu schreiben. Ich bin mal wieder vollkommen verzaubert von der kindlichen und authentischen Erzählweise und habe mich, trotz des Altersunterschieds, prima in unsere Hauptprotagonistin hineinversetzen können.
Worin sie ebenfalls eine echte Könnerin ist, ist das Schreiben von herzlichen und fantasievollen Wohlfühlgeschichten. Wie ich es nicht anders von ihr gewohnt bin, hat sie auch mit dem dritten Adele-Band eine Geschichte aufs Papier gebracht, die voller Wärme, Herz und Spaß steckt, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und einfach nur glücklich macht. Wichtige Themen und Werte wie Zusammenhalt, Ehrlichkeit, Familie und Freundschaft sind ebenfalls mit von der Partie und werden auf kindgerechte und liebevolle Weise vermittelt.
Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön kurz und es gibt zahlreiche Illustrationen, die den Textfluss auflockern. Wer schon geübter im Lesen ist, sollte bei den Adele-Geschichten keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen bieten sich die Bücher auch prima an. Ich bin mir sehr sicher, dass die Erlebnisse der Familie Anders für die allerschönsten Vorlesestunden sorgen werden.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Innengestaltung. Imke Sönnichsen-Kerres hat auch diesen mit lauter wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen und Handletterings versehen, die allesamt einfach nur perfekt zur Geschichte passen und das Lesevergnügen nur noch schöner machen.
Fazit: Spannend, lustig, wunderbar warmherzig – ein weiterer zauberhafter Folgeband mit Wohlfühlgarantie und einer Prise Magie.
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