Dienstag, 17. März 2020

[Rezension] Tara und Tahnee - Verloren im Tal des Goldes von Patrick Hertweck

Hardcover
Ab 10 Jahren
304 Seiten
ISBN: 978-3-522-18467-0
Erschienen: 14.02.2020

Klappentext:
Sierra Nevada, 1856. Mühsam kämpft sich Tahnee durch die Wildnis. Sie muss ihrem Vater helfen, der von Kopfgeldjägern gejagt wird. Immerzu denkt sie an das Versprechen, das sie ihm gegeben hat: Sie muss es schaffen, nach San Francisco zu kommen! Noch ahnt sie nicht, dass dort in einem herrschaftlichen Anwesen Tara lebt, mit der sie ein besonderes Schicksal verbindet …

Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag



Rezension:

Beim Durchstöbern der neuen Programmvorschau des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Tara und Tahnee“ sofort ins Auge gesprungen. Die Aufmachung des Buches finde ich einfach nur brillant! Das famose Cover, das auf den ersten Blick total Bock auf Abenteuer macht...und dazu dann noch dieser schicke lilafarbene Buchschnitt - absolut genial! Da mich auch der Klappentext sofort hatte, stand für mich umgehend fest: „Tara und Tahnee“ möchte ich unbedingt lesen!

Sierra Nevada, im Jahre 1856: Die 11-jährige Tahnee lebt zusammen mit ihrem Vater in einer kleinen Blockhütte weit abgelegen in der Wildnis. Ihr Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als eines Tages plötzlich ein Kopfgeldjäger auftaucht und Jagd auf Tahnees Vater macht. Vater und Tochter fliehen, werden kurz darauf aber voneinander getrennt. Ihrem Vater hat Tahnee kurz vor der Trennung das Versprechen gegeben hat, sich nach San Francisco durchzuschlagen und dort nach einem bestimmten Mann zu suchen. Warum sie diesen Fremden aufsuchen soll, weiß Tahnee allerdings nicht. Wovon sie ebenfalls keine Ahnung hat: Bei dem Mann lebt das Mädchen Tara, mit welchem Tahnee etwas ganz Besonderes verbindet...

Dies war mein erstes Buch von Patrick Hertweck und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein! Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt – ich bin hellauf begeistert von dem, was ich in „Tara und Tahnee“ zu lesen bekommen habe. Patrick Hertweck ist mit seinem zweiten Kinderbuch ein fantastischer Abenteuerroman gelungen, der von Anfang bis Ende unfassbar spannend und fesselnd ist. Einmal begonnen mit dem Lesen, kann man wirklich gar nicht mehr damit aufhören, da man so gebannt von den Geschehnissen ist. Bei mir zumindest war es so. Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet und war dabei durchweg am Mitfiebern und Mitbibbern.

Abenteuergeschichten, die im Wilden Westen spielen, habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Die Zeit der Cowboys, Goldgräber, Schurken und Kopfgeldjäger ist einfach genau mein Ding. Solltet ihr diese Leidenschaft mit mir teilen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, euch „Tara und Tahnee“ zuzulegen. Bei mir kam beim Lesen irgendwie das totale nostalgische Gefühl auf, da mich das Buch so sehr in meine Kindheit zurückversetzt hat. Das Setting ist einfach nur atemberaubend! Kopfkino und Wilder Westen-Feeling pur, sag ich nur! Alle Orte werden so mega cool und anschaulich beschrieben, sodass man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf hat und am liebsten in das Buch hineinkriechen möchte. Also ich bin vollkommen verzaubert von der faszinierenden Kulisse und der dadurch geschaffenen abenteuerlichen Atmosphäre.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel von Tara und Tahnee. Während wir Tahnee durch die Wildnis begleiten und ein aufregendes Erlebnis nach dem nächsten erleben, halten wir uns in Taras Passagen in San Francisco in einem stattlichen Anwesen auf. Taras Anteile bestehen den größten Teil des Buches über aus den Briefen, die sie an ihre verstorbene Mutter in ihr Tagebuch schreibt. Tahnees Abschnitte wiederum werden in der dritten Person erzählt.
Ich persönlich mochte die Tahnee-Kapitel etwas lieber, da ich sie als spannender empfunden und dieses Abenteuer-Feeling beim Lesen richtig gefeiert habe. Taras Tagebucheinträge laden allerdings auch ohne Ende zum Miträtseln ein, da sie bei sich zu Hause lauter mysteriöse Entdeckungen machen wird. Mir hat dieser Gegensatz von diesen zwei verschiedenen Erzählweisen unheimlich gut gefallen. Er bringt so eine schöne Abwechslung mit rein und macht die Handlung nur noch packender. Bei diesem Buch besteht ganz klar Suchtgefahr!

Womit mich der Autor neben dem umwerfenden Setting und dem fabelhaften Erzählstil ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Egal ob Gut oder Böse – allesamt wurden sie ausgezeichnet ausgearbeitet und tragen mit ihren einmaligen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.
Mein persönlicher Star war ganz klar Tahnee. Für ihren großen Mut, ihre Tapferkeit und Stärke habe ich die 11-jährige zutiefst bewundert. Tahnee lässt sich nicht unterkriegen und trotzt jeder noch so großen Hürde und Gefahr. Mit ihr hat Patrick Hertweck eine einzigartige und wunderbar starke Buchheldin erschaffen, die man auf ihrem abenteuerlichen Weg nur zu gerne begleitet.
Tara habe ich aber selbstverständlich auch sofort in mein Herz geschlossen. Auch sie ist ein total sympathisches und sehr toughes junges Mädel, in welchem eine große Portion an Entschlossenheit, Neugierde und Furchtlosigkeit schlummern.
Was Tara und Tahnee angeht, wusste ich, als Erwachsene, recht schnell, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Diese Vorhersehbarkeit hat mir aber in keinster Weise meinen Lesespaß geraubt.
Die Zielgruppe wird, so denke ich, wahrscheinlich etwas länger im Dunklen tappen, vielleicht sogar bis zum Schluss, sodass sie zum Ende hin mit einer überraschenden Offenbarung konfrontiert wird.

Apropos überraschend – Überraschungen kommen in „Tara und Tahnee“ wahrlich nicht zu kurz. Einer unerwarteten und rasanten Wendung folgt der nächsten. Wie oben bereits erwähnt: Die Story ist unbeschreiblich packend, sodass man gar nicht anders kann, als das Buch so richtig wegzuatmen.
Neben der enorm hohen Spannung sind auch wichtige Werte ein großer Bestandteil der Handlung wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Super fand ich auch, dass der Autor seine Geschichte gekonnt mit den historischen Fakten der Zeit des Goldrausches verknüpft hat. Diese Wilder-Westen-Stimmung ist Patrick Hertweck einfach nur phänomenal geglückt!

Empfohlen wird das Buch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten bei „Tara und Tahnee“ keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Patrick Hertweck hat einen herrlich locker-leichten, bildhaften und kindgerechten Schreibstil, der sich einfach nur bezaubernd schön liest.
Für Jugendliche und Erwachsene ist das Buch allerdings ebenfalls absolut lesenswert. Für Abenteuer liebende Bücherwürmer, egal ob Groß oder Klein, ist „Tara und Tahnee“ ein wahrer Leckerbissen!

Fazit: Unglaublich spannend und mitreißend – ein großartiger historischer Abenteuerschmöker für Jung und Alt! Patrick Hertweck ist mit „Tara und Tahnee“ ein wundervoller Kinderroman gelungen, welcher mich komplett verzaubern konnte. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und lädt durchweg zum Mitfiebern und Miträtseln ein. Das Setting ist grandios, die Atmosphäre ist der Hammer, die Charaktere wurden erstklassig ausgearbeitet und die Aufmachung des Buches ist ein einziger Traum – was will man mehr? Also ich bin ganz hin und weg und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!








Ein großes Dankeschön an den lieben Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!

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