Freitag, 20. März 2020

[Rezension] Das Licht von tausend Sternen von Leonie Lastella

Klappenbroschur
Ab 14 Jahren
384 Seiten 
ISBN: 978-3-423-74057-9 
Erschienen: 13.03.2020

Klappentext:
Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie – und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens …

Quelle: dtv


Rezension:

Als man mir letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse „Das Licht von tausend Sternen“ vorstellte, stand für mich augenblicklich fest: Das Buch muss ich lesen! Es klang einfach so gut. Der Klappentext hatte mich wirklich sofort. Und von dem Cover war ich auf den ersten Blick ganz hin und weg und das schon damals, als ich nur die gedruckte Abbildung sah. Richtig schockverliebt war ich dann, als ich es das erste Mal in natura bewundern durfte. Das Buch schimmert so wunderhübsch, wenn man es ins Licht hält. Bin ganz verliebt in diese traumhafte Aufmachung.
Ich war nun sehr gespannt, ob mich die Geschichte wohl genauso umhauen wird wie die hinreißende äußere Gestaltung.

Das Leben der 18-jährigen Harper ist anders als das ihrer Mitstudenten. Direkt nach der Uni muss sie sofort nach Hause um sich um ihren kleinen autistischen Bruder zu kümmern. Viel Zeit für andere Dinge wie Hobbys, Partys oder einen Freund bleibt daher nicht. Ein Date mit Ashton kommt daher auf gar keinen Fall in Frage. Blöd ist nur, dass dieser charmante junge Mann, den Harper in der Unibibliothek kennengelernt hat, ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will und Herzklopfen verursacht, wenn sie an ihn denkt. Hinzu kommt, dass Ashton sehr hartnäckig ist und sich unbedingt mit Harper treffen möchte. Mit der Zeit gelingt es ihm schließlich auch noch, Harpers Herz zu erobern. Harper aber fühlt sich hin und her gerissen. Ihre Familie ist ihr extrem wichtig, durch Ashton merkt sie jedoch endlich, dass es noch so vieles mehr im Leben gibt.

Von der Autorin Leonie Lastella hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Das Licht von tausend Sternen“ hatte also die große Ehre, mein erstes Werk von ihr zu werden. Es wird auch ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein, denn mir hat das, was hier zu lesen bekommen habe, unheimlich gut gefallen! Cover und Klappentext haben mir also eindeutig nicht zu viel versprochen.

Ich hatte einen hervorragenden Einstieg in das Buch. Der wunderbare Schreibstil von Leonie Lastella konnte mich schon nach wenigen Sätzen komplett verzaubern. Er ist mitreißend, emotional und so schön humorvoll und locker-leicht. Für mich hat sich das Buch super angenehm lesen lassen.

Womit mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Unsere zwei Protagonisten Harper und Ashton habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Da die Geschichte im Wechsel von Harper und Ashton erzählt wird, jeweils in der Ich-Perspektive, erhalten wir von beiden einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelten und lernen beide sehr genau kennen. Ich könnte tatsächlich gar nicht sagen, wen der zwei ich nun lieber mochte – sie sind einfach beide so sympathisch und einzigartig. Harper habe ich zutiefst dafür bewundert, wie sie ihr momentanes Leben meistert. Da ihre Mutter Vollzeit arbeitet und ihr kleiner 11-jähriger Bruder Ben Autist ist und sehr viel Aufmerksamkeit benötigt, ist Harper ein normales Studentenleben gar nicht möglich. Ständig muss sie ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Sie muss ihre Mutter unterstützen, sich um ihren kleinen Bruder kümmern, ihr Studium gewuppt bekommen – vor Harpers Stärke, ihrer Disziplin und ihrem großen Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein kann man wahrlich nur den Hut ziehen, finde ich.

Ihr mustergültiges Verhalten wird aber noch zu bröckeln beginnen, als sie Ashton kennenlernt.
Bei Ashton dachte ich ganz zu Beginn, dass es sich bei ihm um diesen typischen Bad Boy handelt. Dieser Eindruck verflog dann aber sehr schnell. Ashton hat eine ziemlich harte Zeit hinter sich. Auch er hat also sein Päckchen zu tragen, hat aber trotz allem seinen Humor und seinen unwiderstehlichen Charme nicht verloren. Ich fand Ashton einfach nur großartig! Mir hat er öfters ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert. Vor allem sein hartnäckiges Bemühen um Harper fand ich total süß und unterhaltsam. Mein Herz hat Ashton wirklich im Sturm erobert.

Neben Harper und Ashton bin ich auch von den Nebenfiguren hellauf begeistert. Besonders klasse fand ich Ashtons beste Freunde Becca. Ihre witzige und quirlige Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen ich ebenfalls sehr liebgewonnen habe, ist Harpers kleiner Bruder Ben. Mit Autismus kenne ich mich nicht groß aus, ich kann daher nicht sagen, ob Leonie Lastella diese Krankheit realistisch dargestellt hat – auf mich jedenfalls hat die Art, wie sie das Thema behandelt, absolut authentisch gewirkt. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, wie gekonnt und einfühlsam die Autorin diese ernsthafte Thematik in die Story eingebaut hat. Mir hat Harpers Leben nur zu deutlich vor Augen geführt, wie schwer es sein kann, wenn man mit einem autistischen Familienmitglied zusammenleben muss. Wie sich unsere Hauptprotagonistin um ihren geliebten kleinen Bruder kümmert, hat mich unglaublich berührt.

Neben dem Autismus enthält die Geschichte noch viele weitere tolle Themen und Werte. Harpers Studium, Ashtons WG-Alltag, Freundschaft, Familie, Verlust, Trauer...und natürlich die große Liebe. Die Beziehung von Harper und Ashton wird unbeschreiblich schön beschrieben. Ihr Kennenlernen, ihre Annäherung und dann ihre gemeinsamen Momente, seien es die romantischen, die lustigen oder die ernsteren...hach, wundervoll, sag ich euch!
Was ich nur etwas schade fand, ist, dass Harper so lange ein Geheimnis um Ben macht. Ich persönlich hätte es irgendwie besser gefunden, wenn sie Ashton früher von ihrem kleinen autistischen Bruder erzählt hätte.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt meinerseits: Im Mittelteil haben sich mir ein paar Passagen ein kleines bisschen zu sehr gezogen. Da sich aber auch diese kleinen Längen dank des fabelhaften Schreibstils sehr angenehm für mich haben lesen lassen, hat mich dieser Aspekt eigentlich gar nicht groß gestört. Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht und kann es jedem, der gerne Liebesgeschichten mit Hindernissen liest, sehr ans Herz legen!

Fazit: Ein bezaubernd schöner Liebesroman voller wunderbarer Momente! Mir hat „Das Licht aus tausend Sternen“ ein tolles Leseerlebnis beschert. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, habe öfters vor Rührung geseufzt und Gänsehaut gehabt und musste immerzu breit schmunzeln und grinsen. Ich mochte die Themenmischung und die Atmosphäre in dem Buch unfassbar gerne, die Figuren habe ich sofort in mein Herz geschlossen und die großartige Erzählweise der Autorin konnte mich von Anfang bis Ende vollkommen verzaubern. Ich kann „Das Licht aus tausend Sternen“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 - hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!











Ein großes Dankeschön an den lieben dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

1 Kommentar:

  1. Klingt super super gut finde ich.Werde ich vielleicht meiner Tochter in ihren Auslandsaufenthalt USA mitgeben damit sie auch schön an mich denkt.Grüße Erika

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