Klappentext:
Quelle: Mixtvision Verlag
Rezension:
Da mich Maria Engstrand mit dem ersten Band ihrer mystischen Schweden-Trilogie hellauf begeistern konnte, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Code Elektra“ war ich schon super gespannt!
Nach ihrem ersten großen Abenteuer ist wieder etwas Ruhe in Lerum eingekehrt. Dies soll nur nicht lange der Fall sein. Als Malin und Orestes an Halloween einen weiteren alten Brief finden, begeben sich die beiden sofort wieder auf die spannende Suche nach dem Rutenkind. Dabei gilt es nicht nur neue knifflige Codes zu knacken, die beiden müssen unbedingt auch Mesina finden, ein Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Als dann plötzlich Orestes kleine Schwester Elektra verschwindet, wird es so richtig gefährlich.
An die Geschehnisse aus dem Auftakt konnte ich mich noch ziemlich gut erinnern. Ich hatte daher keinerlei Einstiegsprobleme und war sofort wieder mittendrin im Geschehen. Da der zweite Teil sehr auf den ersten aufbaut, rate ich dringend die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten! Meiner Ansicht nach braucht man das Wissen aus „Code Orestes“ um der Handlung in der Fortsetzung mühelos folgen zu können.
Zweite Bände von Trilogien haben ja irgendwie den Ruf, dass sie oft schwächer sind als der Auftakt und meist dazu dienen, auf das Finale vorzubereiten. Das ist natürlich nicht immer so, aber ich persönlich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass mich ein zweiter Teil nicht so umhauen konnte wie der erste. Leider muss ich sagen, dass „Code Elektra“ ein bisschen so ein Buch für mich ist. Ich bin begeistert, das schon, aber im Vergleich zum ersten Band habe ich den zweiten als schwächer empfunden. Mir hat dieses Mal ein wenig das Besondere gefehlt und irgendwie habe ich auch die Spannung manchmal etwas vermisst. Dieses eifrige Mitfiebern, das ich im Vorgänger so gefeiert habe, ist in diesem Band leider etwas bei mir ausgeblieben. Aber wie gesagt, mir hat „Code Elektra“ dennoch echt gut gefallen. Da mich die Handlung trotz der eben genannten Punkte durchweg packen konnte und sich der Schreibstil für mich wieder ganz hervorragend und angenehm flüssig hat lesen lassen, habe ich das Buch im Nu durchgeschmökert und eine richtig schöne Zeit damit verbracht.
In meinen Augen ist Maria Engstrand auch mit „Code Elektra“ ein wundervoller Mystery-Krimi für Leser ab 11 Jahren geglückt, der voller Geheimnisse und Knobeleien steckt und uns Leser auf eine erneute abenteuerliche Schnitzeljagd durch das beschauliche Städtchen Lerum und die Umgebung mitnimmt. Unsere zwei Buchhelden Malin und Orestes gehen auch dieses Mal lauter mysteriösen Hinweisen nach und müssen so einige knifflige Codes entschlüsseln. Die Codes fand ich wieder richtig genial. Allerdings habe ich sie auch dieses Mal als äußerst tricky empfunden. Ich stand die meiste Zeit ziemlich auf dem Schlauch, muss ich gestehen. Obwohl das Dechiffrieren immer sehr anschaulich erklärt wird und es wieder viele hilfreiche Tabellen gibt, checke ich diese Codes irgendwie nicht. Malin und Orestes sind da eindeutig cleverer als ich. Die beiden sind echt helle und die geborenen Codeknacker. :D
Auch die Briefe des Ingenieurs Axel Åström sind wieder Teil der Handlung. Diese Passagen mochte ich bereits im vorherigen Band nicht so gerne und auch in der Fortsetzung haben sie mir nicht so zugesagt. Für mich haben sich die Erzählungen des Ingenieurs abermals ziemlich langatmig lesen lassen. Zum Glück fasst Malin aber auch dieses Mal alles wichtige im Anschluss an Axels Berichte stichpunktartig zusammen, sodass man die Briefe vermutlich sogar einfach überspringen kann.
Was mir dafür wieder ausgesprochen gut gefallen hat, ist die Einbindung der Familienprobleme. Das merkwürdig distanzierte Verhalten von Malins Vater, Malins plötzliche Angst, dass sich ihre Eltern trennen – also ich fand diesen Erzählstrang äußerst spannend mitzuverfolgen und habe Malins Sorgen und Gedanken jederzeit als absolut authentisch empfunden.
Malin, unsere Ich-Erzählerin, war mir bereits im Trilogiestart vom ersten Moment an sympathisch und auch in der Fortsetzung mochte ich sie auf Anhieb. Ich liebe einfach ihre abenteuerlustige, aufgeweckte und neugierige Art.
Neben unseren zwei Protagonisten konnte mich Maria Engstrand auch mit den Nebenfiguren wieder komplett überzeugen. Ich liebe einfach die schrulligen Eigenarten der Charaktere in dieser Reihe. Vor allem Orestes Hippiemutter Mona finde ich spitze. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich super froh darüber bin, nicht so eine verrückte Mutter zu haben. Ein bisschen peinlich und komisch ist Mona ja irgendwie schon. ;D
Mit dem Setting konnte das Buch ebenfalls wieder vollkommen bei mir punkten. Die schwedische kleine Stadt Lerum wird erneut sehr bildhaft beschrieben, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Ganz famos fand ich auch wieder die Atmosphäre. Lerum verströmt so einen herrlich geheimnisvollen Charme, finde ich, und dies zusammen mit der Jahreszeit, in der „Code Elektra“ spielt, sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Das Buch spielt im Herbst, zu Beginn sogar an Halloween, sodass es wahrlich die perfekte Lektüre für die dunkler werdende Jahreszeit ist.
Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die famose Gestaltung des Buches. Das Cover mag ich unglaublich gerne; mir gefällt es sogar noch etwas besser als das vom ersten Band.
Am Ende bleiben wieder so ein paar Dinge offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Hoffentlich müssen wir uns auf den Abschlussband nicht allzu lange gedulden. Ich bin schon total gespannt wie es wohl weitergehen wird!
Fazit: Ein toller Folgeband, der große Lust auf mehr macht! Maria Engstrand hat mit „Code Elektra“ einen weiteren wunderbaren Kinderkrimi für Jung und Alt aufs Papier gezaubert, der voller Abenteuer und Rätsel steckt und uns Leser*innen auf eine erneute aufregende Spurensuche mitnimmt. Mir hat das Buch richtig gut gefallen, allerdings hat es mich nicht so mitreißen und verzaubern können wie der erste Band. Ich hatte aber natürlich dennoch jede Menge Spaß beim Lesen und fiebere dem Erscheinen von Teil 3 nun ganz ungeduldig entgegen.
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