Dienstag, 2. Januar 2018

[Rezension] Der Gesang der Nachtigall von Lucy Strange

Hardcover
336 Seiten
ISBN: 978-3-551-56041-4
Ab 14 Jahren
Erschienen: 29.09.2017

Klappentext:

England 1919. Seitdem sie und ihre Familie nach Hope House gezogen sind, ist die zwölfjährige Henry ganz auf sich allein gestellt. Mama ist krank, Vater arbeitet außer Landes und Nanny Jane muss sich um Baby Piglet kümmern. Sich selbst und ihren Büchern überlassen, beginnt Henry, ihre neue Umgebung zu erkunden: das große Haus mit seinem vergessenen Dachboden, das geheimnisvolle Licht, das jenseits des Garten durch die Bäume schimmert, und die geisterhaften Schatten, die niemand außer ihr zu sehen scheint. Und auch niemand außer ihr scheint zu merken, in welcher Gefahr ihre Familie schwebt ...


Rezension:


Dieses wundervolle Buch durfte schon Anfang Oktober bei mir einziehen. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, es zu lesen. Dass ich ein großer Königskinder Fan bin, müssten diejenigen, die meine Rezensionen verfolgen, so langsam wissen. Bisher konnte mich jedes Königskind hellauf begeistern und so auch dieses hier. „Der Gesang der Nachtigall“ ist nicht nur optisch ein Hingucker – auch die Geschichte, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, ist wunderschön.

England, im Jahr 1919: Die zwölfjährige Henry ist mit ihren Eltern, ihrer kleinen Schwester Piglet und der Nanny Jane in ein kleines Städtchen an die englische Küste gezogen. Dort wohnen sie fortan in Hope House, ein verwunschen wirkendes Anwesen inmitten eines Waldes. Die Familie Abbott möchte hier, fern von London, einen Neuanfang starten. Seit Henrys großer Bruder bei einem schrecklichen Vorfall ums Leben gekommen ist, geht es Henrys Mutter gesundheitlich immer schlechter und die Familie Abbott hofft, dass sich ihr Zustand in einer neuen Umgebung bessern wird. Doch es kommt alles anders, als erhofft: Henrys Vater nimmt einen Auftrag außer Landes an, die Mutter wird immer kränker und der Arzt Doktor Hardy beginnt immer mehr in das Alltagsleben auf Hope House einzugreifen und verbietet Henry sogar, ihre Mutter zu sehen. Henry fühlt sich immer einsamer und um sich abzulenken, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihren geliebten Büchern oder erkundet die neue Umgebung. Bei ihren Streifzügen entdeckt sie einen geheimnisvollen Dachboden und im Wald nimmt sie nachts seltsame Lichter wahr. Was es mit diesen wohl auf sich hat? Neben diesen mysteriösen Entdeckungen beschäftigt Henry aber noch viel mehr der Gesundheitszustand ihrer Mutter und die furchtbaren Pläne des Arztes, von denen Henry mit der Zeit erfährt. Diese muss sie auf jeden Fall verhindern! Ob ihr das wohl gelingen wird?

Bei jedem neuen Königskind, welches ich lese, frage ich mich ja immer wieder aufs Neue, ob es überhaupt ein Buch aus diesem wundervollen Verlag gibt, das nicht absolut bezaubernd und großartig ist. Vermutlich nicht, zumindest ist mir noch keines begegnet. Auch „Der Gesang der Nachtigall“ ist ein absolut unglaubliches Buch und beim Lesen dieser schönen Geschichte ist mir nur noch einmal schmerzlich bewusst geworden, dass es in Zukunft keine weiteren derart besonderen Bücher mehr geben wird. Zumindest keine, die sich Königskinder nennen dürfen.

Auch „Der Gesang der Nachtigall“ ist durch und durch ein einzigartiges Königskind. In meinen Augen ist es rundum perfekt, angefangen von dem wunderschönen Cover bis hin zur bewegenden und warmherzigen Geschichte.

Wir erfahren alles aus der Sicht der 12-jährigen Henry. Für ihr junges Alter hat das Mädchen schon ziemlich viele Schicksalsschläge durchmachen müssen und auch ihr derzeitiges Leben ist alles andere als schön und leicht. Ihr Vater nimmt einen Arbeitsauftrag im Ausland an und verlässt die Familie daher kurz nach dem Umzug nach Hope House. Der gesundheitliche Zustand der Mutter verschlechtert sich immer weiter und Henry muss sich sehr viel um ihre kleine Babyschwester Piglet kümmern. Was sie aber gerne tut, ihre Schwester ist einer ihrer wenigen Lichtblicke in dieser schwierigen Zeit.

Mir ist Henry sofort ans Herz gewachsen. Sie ist ein wundervoller Charakter, aufgeweckt, mutig und selbstbewusst. Und, was mich ganz besonders erfreut hat, sie liebt Bücher! Im Verlaufe des Buches begegnen einem jede Menge Titel weltberühmter Klassiker wie „Alice im Wunderland“, „Betty und ihre Schwestern“ oder „Die Schatzinsel“. Ich liebe es ja, wenn in einem Buch andere Bücher, Charaktere oder auch Dinge, die ich gerne mag, genannt werden. Dass Henry meine Leidenschaft für diese wundervollen Klassiker teilt, hat sie mir nur noch sympathischer gemacht.

Zusammen mit Henry erkunden wir das verwunschen wirkende Hope House, durchstreifen die Wälder und entdecken einen alten Dachboden, welcher, der Einrichtung nach zu schließen, einem Kind gehört hat. Die Beschreibungen der Orte sind einfach nur grandios, die ganze Zeit über schwingt etwas Geheimnisvolles und Magisches beim Lesen mit und dank des märchenhaften und sehr bildlichen Schreibstils gelingt es einem wunderbar, tief in die Geschichte einzutauchen und alles um sich herum vergessen zu können.

Dass mir das Setting so gut gefallen würde, hatte ich mir schon aufgrund des Klappentextes gedacht. Ich lese super gerne Bücher, die in alten und mystisch wirkenden Häusern spielen, die von großen Wäldern umgeben sind. Der Wald ist eh immer ein ganz wunderbarer Schauplatz in meinen Augen!

Lucy Strange ist mit ihrem Roman ein großartiges Werk gelungen. Mit ihrer Protagonistin Henry hat sie einen ganz besonderen Charakter erschaffen und auch die Nebenfiguren werden herrlich dargestellt. Auch wenn es so einige Widersacher gibt, wie den hinterhältigen Arzt, gegen den ich beim Lesen eine unbändige Wut entwickelt habe. Immer, wenn Henry versucht hat, sich gegen ihn und seine merkwürdigen Pläne zu wehren, habe ich gebetet, dass es ihr gelingen wird. Besonders als ihr ihre kleine Schwester genommen wird, hätte ich am liebsten geschrien.

Das Buch hat mich emotional sehr berührt und mir wundervolle Lesestunden beschert. Ich kann „Der Gesang der Nachtigall“ absolut empfehlen! Dieses schöne Schätzchen muss man einfach gelesen haben.

Fazit: Ein rundum perfektes Buch, innen wie außen. In das Cover hatte ich mich sofort verliebt und auch die liebenswerte, bewegende und warmherzige Geschichte konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und hat mir ein einzigartiges Leseerlebnis beschert. Ich bin hellauf begeistert von diesem perfekten Buch und vergebe volle 5 von 5 Sternen!






2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch ebenfalls kürzlich gelesen und war begeistert davon. Besonders die Zuspitzung und wie das sehr junge Mädchen damit umgegangen ist, gefielen mir. Die Stimmung im Buch sowieso. :)

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    1. Das Buch ist wirklich total klasse! Mir gefiel die Stimmung ebenfalls richtig gut und auch die Protagonistin Henry ist wundervoll. :D
      Viele liebe Grüße
      Corinna

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