Klappentext:
Quelle: Woow Books Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „Die Sprache der Freundschaft“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Von der US-amerikanischen Autorin Claudia hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Die Sprache der Freundschaft“ sollte also mein erstes Werk aus ihrer Feder werden.
Betsy und Lizard gehen in die sechste Klasse und sind seit dem dritten Schuljahr die besten Freundinnen. Beide heißen eigentlich Elizabeth, nur sprechen sie sich gegenseitig immer nur mit ihren Spitznamen an: Biene und Lizard. Bis auf ihre gleichen Namen haben die beiden jedoch kaum etwas gemeinsam. Lizard hat vor nichts Angst und will immer alles bestimmen und bei allem die Erste sein, sie ist wie eine Sturmwolke und ein Wirbelwind. Betsy dagegen fürchtet sich vor vielen Dingen und ist sehr gut darin, die Zweite zu sein, sie ist wie ein Blatt, das in die Luft gehoben und umhergeweht wird.
Irgendwie ist es völlig an mir vorbeigegangen, dass es sich bei diesem Buch um einen Versroman handelt. Ich war beim Aufklappen daher etwas überrascht als ich sah, dass die Erzählung ausschließlich in freien Versen verfasst wurde. Normalerweise greife ich zu solchen Bücher nicht ganz so gerne, allerdings habe ich auch schon welche gelesen, die mir gefallen haben und die sich sogar als ein Highlight für mich entpuppt haben. So wie „Die Sprache der Freundschaft“.
Mich hat das Buch mit seinem ausdrucksstarken Erzählstil von den ersten Zeilen an begeistern können. Die Geschichte ist in einer herrlich poetischen Sprache geschrieben, die sich wunderschön liest, und wird mit viel Authentizität aus der Sicht eines 11-jährigen Mädchens geschildert.
Neben Betsy wurden auch die weiteren Charaktere realistisch gezeichnet und sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Da hätten wir zum Beispiel Lizard, die seit der dritten Klasse Betsys beste Freundin ist und die eine ziemlich spezielle Persönlichkeit besitzt. Als sympathisch kann man Lizard eigentlich nicht bezeichnen, mit ihrem tonangebenden und besitzergreifenden Wesen. Ich fand es oft erschütternd zu sehen, wie dominant sie sich gegenüber ihrer Freundin verhält und wie sehr sie sie einengt. Betsy wiederum lässt sich eine lange Zeit viel zu viel gefallen und das, wo ihr durchaus klar ist, dass Lizards Verhalten nicht okay ist. Doch nicht nur zwischen den beiden läuft nicht alles rund – auch bei ihnen zu Hause ist nicht alles eitel Sonnenschein.
Das Buch befasst sich mit so einigen schweren Themen wie toxische Beziehungen, psychische Erkrankungen (Depressionen und Alkoholismus) und das Auseinanderleben von Freunden. Die Stimmung ist insgesamt schon recht ernst, sie wird aber niemals zu drückend oder traurig. Claudia Mills behandelt alles sehr einfühlsam und kindgerecht, sodass die Altersangabe mit ab 10 Jahren in meinen Augen absolut passend ist. Die Geschichte ist zudem stellenweise auch unterhaltsam und lässt einen schmunzeln, was vor allem der kindlichen Unschuld und Weltanschauung unserer Protagonistin zu verdanken ist.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Da nicht nur die Sprachen-Rettungsaktion von Betsy und Lizard für jede Menge Aufregung und Spannung sorgt, sondern auch die Ereignisse bei Betsy zu Hause sowie das Schultheaterstück „Alice im Wunderland“, bei dem unsere Romanheldin mitmacht, reißen einen die Geschehnisse durchweg mit, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag. Die Geschichte liest sich dank der Verse und den sehr kurzen Kapiteln zudem extrem flott. Ich, als Erwachsene, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und leider viel zu schnell beendet.
Fazit: Der US-amerikanischen Autorin Claudia Mills ist mit „Die Sprache der Freundschaft“ ein ganz besonderer Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Ich bin vollkommen begeistert von dem Buch. Es erzählt eine fesselnde, ergreifende und lehrreiche Geschichte über bedrohte Sprachen, verlorene und neue Freundschaften und Selbstfindung, es steckt voller Poesie, Ehrlichkeit und Tiefgang und verzaubert uns mit einer wunderbar bildlichen Sprache und viel leckerem Kuchen. Ich habe Betsy nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Woow Books Verlag für das Rezensionsexemplar!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google