Klappentext:
Quelle: S. Fischer Verlage
Rezension:
Als ich zum ersten Mal von „Everlove“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine lesbische Liebesgeschichte mit einem übersinnlichen Anteil? Das klang einfach nur richtig gut und so erfrischend anders. Da mich auch das Cover direkt ansprach (sieht es nicht wunderhübsch aus?) und die englischsprachige Ausgabe ausgesprochen positive Kritiken erhalten hat, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Die 16-jährige Ash stammt aus einer guayanisch-indischen Familie und lebt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in einer kleinen Wohnung in Brighton. Sie ist lesbisch und hat sich bereits vor einem Jahr vor ihrer Mutter geoutet, allerdings hat sie erste große Liebe bisher noch nicht gefunden. Dies soll sich jedoch ändern, als sie während eines Schulausflugs auf die gleichaltrige Poppy trifft. Poppy, die so ganz anders ist als sie und deren Leben sich sehr von dem ihrem unterscheidet, die aber ebenfalls out ist. Ash verliebt sich sofort in dieses ungewöhnliche Mädchen mit den flammend roten Haaren und Poppy auch in sie. Es ist der Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte und endlich erlebt Ash all das, was sie sich so sehr gewünscht hat. Doch dann wird Ash völlig unerwartet aus dem Leben gerissen und von Poppy getrennt. Ihre Liebe zu Poppy ist jedoch viel zu groß, um ein so jähes Ende zu finden. Ash ist klar, dass sie den Tod überwinden muss, um zu Poppy zurückkehren.
Von der englischen Autorin Tanya Byrne kannte ich bereits ihrem Jugendroman „Von ganzen Herzen Emily“, allerdings muss ich gestehen, dass ich mich an den Inhalt irgendwie kaum noch erinnern kann. Ich weiß aber noch, dass ich ihn leider nur so lala fand. Mit „Everlove“ schaut das jedoch zum Glück ganz anders aus.
Ich hatte einen mühelos Einsteig in die Geschichte. Der Schreibstil sagte mir auf Anhieb zu, für mich hat er sich superangenehm lesen lassen, und auch mit der Erzählweise hat das Buch bei mir punkten können. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert, dem Vorher und Nachher, und wird ausschließlich aus der Sicht der 16-jährigen Ash in der Ich-Perspektive geschildert.
Mir haben Ash und Poppy sofort gefallen. Sie sind beide sympathisch und lebensnah gezeichnet und ergeben mit ihren Gegensätzen das perfekte Paar. Die Beziehung der zwei wird einfach toll beschrieben, so zart und gefühlvoll und ohne unnötiges Drama, eben genau so, wie man sich die erste große Jugendliebe vorstellt. Ashs pausenloses Denken an ihre Freundin, ihre Vorstellungen, wie Poppys Lippen wohl schmecken mögen, ihre Schmetterlinge im Bauch, das Feuerwerk an Emotionen in ihr – ich habe alles so gut nachvollziehen und fühlen können und saß stellenweise mit einem breiten Lächeln auf den Lippen da, weil ich das alles einfach so süß und herzerwärmend fand.
Man wünscht den beiden wirklich nur das Beste, doch dann, kurz vorm Jahreswechsel, kommt es zu der dramatischen Wende und die Story schlägt eine übernatürliche Richtung ein. Hier beginnt der zweite Abschnitt, in welchem wir gemeinsam mit der toten Ash in die Welt der Sensenmenschen eintauchen.
Neben unseren beiden Protagonisten hat mich die Autorin auch mit den Nebencharakteren überzeugen können. Wir dürfen im Verlauf einige interessante und authentische Figuren kennenlernen wie beispielsweise Ashs Eltern, ihre jüngere Schwester Rosh und die zwei Sensenmädchen Dev und Esen. Rosh hat mir persönlich besonders gut gefallen, mit ihr habe ich mich dank ihrer großen Bücherleidenschaft irgendwie sofort richtig verbunden gefühlt.
Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist recht offen und lässt Raum für eigene Gedanken und passt meinem Empfinden nach einfach ideal zum Rest der Geschichte.
Fazit: Mitreißend, emotional, romantisch und außergewöhnlich. Eine bittersüße queere Lovestory mit faszinierenden paranormalen Elementen.
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