Illustriert
von Timo Grubing
Ab
9 Jahren
320
Seiten
ISBN:
978-3-551-65521-9
Erschienen:
29.09.2022
Klappentext:
Eigentlich
ist Robert ein ganz normaler Junge. Wäre da nicht der Umstand, dass
er in einer Geisterfamilie lebt. Was ihn immer wieder in ... nun ja
... erklärungsbedürftige Situationen bringt, denn natürlich darf
niemand davon erfahren. Aber mittlerweile hat Robert einigermaßen
Übung darin, nicht aufzufliegen und seine Familie zu schützen. Doch
dann häufen sich auf einmal die merkwürdigen Vorfälle und schnell
ist klar: Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu! Aber zum
Glück stehen Robert seine neue Mitschülerin, die
Computerspezialistin Isabella, und sein mitunter etwas
draufgängerischer Geistercousin Lorenzo zur Seite. Gemeinsam nehmen
sie den Kampf auf und die Frage ist nur: Wie trickst man eine
künstliche Intelligenz aus?
Quelle:
Carlsen Verlag
Rezension:
Als
ich zum ersten Mal von dem Auftakt der SpooKI-Serie hörte, konnten
das Cover und der Titel meine Neugierde sofort wecken. Nachdem ich
mir dann den Klappentext durchgelesen hatte, war ich nur noch mehr
Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur richtig gut und nach
einer Story ganz nach meinen Geschmack. Und da mir meine bisherigen
Werke von Ruth Rahlff zudem sehr gut gefallen haben, stand für mich
schnell fest, dass ich ihre neue Kinderbuchreihe kennenlernen möchte.
Robert
ist eigentlich ein ganz normaler Junge – mal abgesehen von der
Tatsache, dass er als einziger Mensch in einer Geisterfamilie lebt.
Da niemand davon erfahren darf, dass seine Familie nicht aus Fleisch und
Blut besteht und schon mehrere hundert Jahre alt ist, gerät er immer
wieder in ziemlich verzwickte und erklärungsbedürftige Situationen.
Robert hat es wahrlich nicht leicht. Er lebt unter lauter
altmodischen Geistern, die nichts von Technik halten und die er
unbedingt vor der Außenwelt (und vor extrem neugierigen Nachbarn)
geheim halten muss; er hat Probleme in der Schule und von seinem
Mitschüler Damon wird er ständig geärgert. Und als wäre das alles
nicht schon mehr als genug, passieren auf einmal lauter seltsame
Dinge, nachdem sein Geisteropa bei einem Preisausschreiben ein
Smartphone für ihn gewonnen hat. Was hat es mit diesen Vorfällen
nur auf sich? Zum Glück ist Robert inzwischen nicht mehr länger auf
sich alleine gestellt: In seiner neuen Klassenkameradin Isabella hat
er eine tolle Freundin gefunden und auch sein Geistercousin Lorenzo
steht ihm zur Seite. Gemeinsam versuchen die drei die ganzen rätselhaften
Ereignissen zu ergründen und stoßen dabei auf eine
künstliche Intelligenz.
Schon
damals, als ich das Buch zum ersten Mal in der Vorschau sah, war mir
sofort klar, dass es sich bei „SpooKI“ um eine sehr fantasievolle
und amüsante Kinderbuchreihe handelt. Allein schon der kreative
Titel macht deutlich, dass zwischen den Buchdeckeln eine Story
schlummert, die nicht nur von Spukgestalten handelt, sondern auch von
künstlicher Intelligenz – eine ungewöhnliche, aber ausgesprochen
interessante Mischung. Ob sie aber auch funktionieren kann?
Um
es kurz zu machen: Ja, kann sie! Mich zumindest hat Ruth Rahlff mit
dem ersten Band von „SpooKI“ auf ganzer Linie überzeugen können;
ich habe definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe: Einen
vielversprechenden Serienstart, der eine originelle Kombi aus
Geisterwelt und Realität enthält und vor Witz, Charme und Trubel
nur so sprüht.
Mich
hat die Handlung von den ersten Seiten an mitreißen und bestens
unterhalten können. Bereits die ersten Kapiteln sind sehr
ereignisreich und spaßig und machen neugierig auf den weiteren
Fortgang der Geschichte. Wieso scheint niemand außer unserem
Hauptprotagonisten Robert seinen Hund Unfug sehen zu können? Was hat
es mit der Drohne auf sich, die plötzlich auftaucht? Und warum ist
Robert der einzige Mensch in seiner Familie?
Die
Antwort auf die erste Frage erhalten wir sehr schnell: Nicht nur
Roberts Familie sind Gespenster – auch bei Unfug handelt es sich um
eine Spukgestalt. Und da Menschen Geister normalerweise nicht sehen
können – außer sie manifestieren sich – sieht es für alle
immer so aus, als würde Robert Selbstgespräche führen.
Bezüglich
der Hintergrundgeschichte zu Roberts außergewöhnlicher
Familienkonstellation erfahren wir erst nach und nach etwas mehr,
allerdings wird längst nicht alles geklärt. Weitere Details über
die familiäre Situation unseres Buchhelden werden dann wohl sehr
wahrscheinlich in den weiteren Bänden folgen.
Was
die Charaktere anbelangt, kann ich mich nur mit heller Begeisterung
äußern. Robert, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive
geschildert wird, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist
sympathisch und authentisch und eine ideale Identifikationsfigur für
die Zielgruppe, sprich Kinder ab 9 Jahren.
Auch
Roberts schräge Familie mochte ich vom ersten Moment an. Mit diesem
liebenswert-verrückten Haufen hat die Autorin einfach
unvergleichbare Erscheinungen erschaffen. Papa Henry, Mama Ophelia,
Opa Arthur, Cousin Lorenzo, Wolfshund Unfug – man muss sie einfach
alle lieben. Besonders klasse und lustig fand ich den Opa, der noch
am meisten mit der Zeit mitgegangen ist und sich immer heimlich im
Keller alte Filme auf seinem Uraltfernseher anschaut. Papa Henry hat
mir aber auch zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Er hegt
eine große Leidenschaft für das Ausprobieren neuer Rezepte – sehr
zum Leidwesen von Robert. Lorenzo ist allerdings ebenfalls ein
genialer Charakter und sorgt für eine richtig gute Stimmung.
Eine
weitere wichtige Figur ist Isabella – Roberts pfiffige neue
Klassenkameradin, die eine ganz besondere Gabe besitzt und ein wahres
Computergenie ist. Sie und Robert werden innerhalb kurzer Zeit gute
Freunde werden und gemeinsam versuchen den vielen merkwürdigen
Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.
Ich
kann euch versprechen: Langeweile kommt in diesem Buch an keiner
Stelle auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Überraschungen,
Geheimnisse und Action aufwarten und auch die witzigen Szenen können
sich sehen lassen. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der
Hand legen, da es einen so sehr fesselt und so viel Spaß bringt.
Auch ich, als Erwachsene, bin ordentlich ins Mitfiebern geraten und
habe mich stellenweise einfach nur prächtig amüsiert.
Die
Geschichte ist allerdings nicht nur spannend und unterhaltsam – sie
ist stellenweise auch etwas ernster und vermittelt viele aktuelle
Themen wie Mobbing, Schulsorgen, die Gefahren des Internets und von
künstlicher Intelligenz, die Abhängigkeit von Smartphone und Co.
sowie der Umgang mit Datenschutz. All das hat seinen Platz in der
Erzählung gefunden, kindgerecht und einfallsreich verpackt in einem
coolen geisterstarken Abenteuer.
Neben
der Story kann das Buch auch mit einer tollen Gestaltung punkten. Das
Cover mit seinen Glow-in-the-Dark-Effekten ist ein echter Hingucker
und wird bei der Zielgruppe ganz bestimmt richtig gut ankommen.
Der
Innenteil kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Timo Grubing hat die
Handlung mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die
mit ihrem modernen Stil einfach nur hervorragend zur Geschichte
passen und deren skurrilen Humor perfekt unterstreichen. Vorne im
Buch gibt es zudem noch eine farbige doppelseitige
Porträtdarstellung, die alle wichtigen Charaktere zeigt.
Das
Ende lässt so einiges offen, sodass man am liebsten sofort
weiterlesen möchte. Was bin ich froh, dass die ersten beiden Bände
zeitgleich erschienen sind und wir uns somit nicht lange auf die
Fortsetzung gedulden müssen. Besitzen tue ich den zweiten Band
bislang noch nicht, was sich aber auf jeden Fall noch ändern wird.
Ich bin total gespannt, wie es wohl mit Robert und Co. weitergehen
wird!
Fazit:
Traditionelle Spukfamilie meets moderne Technik oder: Ein herrliches
Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und geistreicher Ideen!
Ruth
Rahlff hat mit „SpooKI – Den Geist aufgeben gibt’s nicht!“
einen rundum gelungen Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der große
Lust auf mehr macht und auch erwachsenen Leser*innen die allerbeste
Unterhaltung beschert. Mich hat Ruth Rahlff mit dem ersten Band ihrer
neuen Kinderbuchreihe absolut beGEISTERten können. Ich habe eine
wunderbare Zeit mit Robert und den weiteren Charakteren verbracht und
freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es
5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag und Vorablesen Junior für das Rezensionsexemplar!
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