Freitag, 28. Oktober 2022

[Rezension] Alles, was wir jemals waren (Alles-Trilogie, Band 3) von Kyra Groh

Klappenbroschur
 
Ab 16 Jahren
464 Seiten
ISBN: 978-3-7432-1151-3
Erschienen: 12.10.2022

Klappentext:

Anouk steckt fest. Ihre Freundinnen haben die Zukunft genau geplant, nur sie wird von ihren familiären Pflichten zurückgehalten – oder hemmt sie etwa die Angst, in ihrem Traum vom Kunststudium zu scheitern? Etwas muss sich ändern, also trennt sich Anouk von ihrer Jugendliebe Kaya. Kurz darauf lernt sie Valentin kennen und in ihrem Leben scheint sich endlich etwas zu bewegen. Doch wieso fühlt sie sich immer noch so leer? Und warum kann sie nicht aufhören, an Kaya zu denken? Als dieser plötzlich wieder Kontakt zu ihr aufnimmt, wird Anouk klar, dass es nicht der Beziehungsstatus ist, den sie ändern muss …

Quelle: Loewe Verlag

Rezension:

Da mir Kyra Groh mit den ersten beiden Bänden ihrer Alles-Trilogie zwei echte Highlights geschenkt hat, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf Anouks Geschichte war ich wahnsinnig gespannt!

Die 19-jährige Anouk hat gerade ihr Abi gemacht und muss sich nun mit der großen Frage auseinandersetzen: Was nun? Während alle um sie herum zu wissen scheinen, was sie mit ihrem Leben anfangen möchten und ihre Zukunft genau geplant haben, steckt Anouk fest und fühlt sich sehr verloren. Was hindert sie nur daran, den nächsten Schritt zu tun und sich ihren Traum von einem Kunststudium zu verwirklichen? Ist es ihr große Angst davor zu scheitern? Es muss sich auf jeden Fall etwas ändern, sonst wird sie wirklich noch als Versagerin enden und auf dem Biobauernhof ihrer Eltern versauern. Anouk trennt sich schließlich von ihrer Jugendliebe Kaya. Kurz darauf lernt sie Valentin kennen und endlich tut sich etwas in ihrem Leben. Irgendwie fühlt sich Anouk aber nach wie vor ziemlich lost und hilflos. Und Kaya will ihr einfach nicht aus dem Kopf, sie kann nicht aufhören an ihn zu denken. War es vielleicht die falsche Entscheidung sich von ihm zu trennen? Braucht sie eine andere Veränderung, damit sie endlich glücklich ist?

Endlich habe ich mich auf mein sehnsüchtig erwartetes Finale der Alles-Trilogie stürzen können und hach, was soll ich sagen, ich hab’s total geliebt. Ich liebe einfach alles an diesem Buch: Die Story, die die ideale Mischung aus Spannung, Romantik, Ernst, Humor und Tiefgründigkeit enthält und von Beginn an zum Hineinfallen und Wohlfühlen einlädt; die Charaktere, die mit viel Liebe und Authentizität gezeichnet sind und einem so richtig ans Herz wachsen; und den Schreibstil, der so unglaublich witzig, authentisch, feinfühlig und klug ist und sich superangenehm liest.

Für mich ist dieser Band definitiv mein persönlicher Favorit. Ich habe mich mit Anouk einfach so gut identifizieren und ihre Selbstzweifel, Sorgen und Ängste, ihre Introvertiertheit und ihr Gedankenkarussell so sehr fühlen können. Auch ich hatte nach der Schule mit einer großen Unsicherheit zu kämpfen und keinen Plan, wie es weitergehen soll und was ich mit meinem Leben eigentlich anfangen möchte. Auch ich habe mich deswegen ziemlich verloren und schlecht gefühlt und war in meinem Kopfchaos gefangen. So eine Geschichte wie die von Anouk hätte ich damals gebraucht. Sie gibt einem einfach so viel mit und beinhaltet so viel Wahres. Sie zeigt uns, dass es okay ist, wenn man seine Zukunft nicht genau plant und länger braucht, um seinen Weg zu finden. Dass es okay ist, unsicher, ruhig und verkopft zu sein und nicht so viel Selbstbewusstsein wie andere zu besitzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so einigen Leser*innen ähnlich wie mir ergehen wird und sie sich sehr in Anouk wiederfinden werden.

Kyra Groh ist es in meinen Augen mal wieder hervorragend gelungen, das Seelenleben einer 19-jährigen jungen Frau realistisch darzustellen. Anouk wirkt einfach so echt und die starke Entwicklung, die sie durchmachen wird, ist vollkommen glaubhaft und nachvollziehbar. Und da alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird und wir einen tiefen Einblick in ihr Inneres erhalten, gelingt es einem jederzeit spielend leicht, sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war so. Ich habe Anouk nur zu gerne auf ihrer Selbstfindungsreise begleitet und fand es wundervoll und spannend mitzuverfolgen, wo ihr Weg sie hinführen wird, sowohl studium- als auch liebestechnisch.

Alles, was wir jemals waren“ ist wahrlich das reinste Erwachsenwerden, mit all seinen Seiten. Mit den schönen, aufregenden und fröhlichen Seiten, aber auch mit den schweren, verwirrenden und schmerzhaften. Die Geschichte handelt von Freundschaft und Liebe, von dem Treffen von wichtigen Entscheidungen und dem Mut, seine Träume zu verwirklichen. Sie ist stellenweise recht ernst und herzzerreißend, zugleich steckt sie aber auch voller herrlicher Leichtigkeit und zaubert einem immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen. Die Gratwanderung zwischen Ernst und Komik hat Kyra Groh einfach mal wieder mit Bravour gemeistert. Sie hat wirklich ein Talent dafür, sensible Themen auf eine humorvolle, leichte und einfühlsame Weise zu verpacken, sodass die Stimmung niemals zu drückend wird und man nichts lieber tun möchte, als in dem Buch zu versinken und alles um sich herum für eine Weile zu vergessen.

Für mich hat sich das Eintauchen in die Geschichte angefühlt wie nach Hause zu kommen. Mich hat es so gefreut auf lauter vertraute und liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen und endlich wieder Zeit in einer der besten Mädels-WGs ever zu verbringen. Die Dynamik zwischen Anouk, Anna und Polly und ihre herzerwärmende, innige Freundschaft wird erneut großartig beschrieben, so gute Freundinnen fürs Leben, die immer für einen da sind, die einen unterstützen, auffangen und zum Lachen bringen, wünscht sich wohl jeder.

Und dann wäre da natürlich noch Kaya, der auch so ein toller Typ ist und mit dem Anouk ebenfalls etwas ganz Besonderes verbindet. 

Das Ende hat mich glücklich und traurig zugleich gemacht. Glücklich, weil alles so schön endet, und traurig, weil es nun hieß Abschied von zu nehmen. Ich werde die drei Mädels und Co. sehr vermissen.

Fazit: Berührend, ehrlich, mitreißend und romantisch. Ein perfekter Abschlussband einer einzigartigen Reihe!

Auf das Finale der Alles-Trilogie habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Kyra Groh hat es mal wieder geschafft und mir ein weiteres absolutes Herzensbuch bescheren können. Für mich ist „Alles, was wir jemals waren“ der beste Band der Reihe. Er erzählt eine so wunderbare und herzbewegende Geschichte über die Suche nach sich selbst, nach der Liebe und dem richtigen Platz im Leben. Er steckt voller Wärme, Humor, Echtheit und Tiefgang und schickt uns Leser*innen auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in dieses Buch verliebt und erneut eine unvergessliche Zeit mit Anouk, Anna, Polly und den weiteren Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
 
 





Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!

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