Klappentext:
Quelle: Hanser Verlag
Rezension:
Da mir meine bisherigen Werke von Siobhan Vivian sehr gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman unbedingt kennenlernen muss. Auf „We are the Wildcats“ war ich unheimlich gespannt!
Luci, Mel, Phoebe, Kearson, Ali und Grace haben es geschafft: Sie haben im Auswahltraining für die erste Hockey-Mädchenmannschaft mit ihrer Leistung überzeugen können und dürfen fortan für die Wildcats spielen. Vor dem ersten Spiel der neuen Saison steht allerdings erst einmal die traditionelle Übernachtungsparty an, die sogenannten Cat Nights, bei der die Mädchen in einer besonderen Zeremonie von der Mannschaftskapitänin die Trikots überreicht bekommen. Die erste diesjährige Cat Night ist jedoch anders als die davor. Ihr Coach, der gleichermaßen verehrt und gefürchtet wird, zweifelt daran, dass die Wildcats für das anstehende Spiel bereit sind. Die Mädchen haben 24 Stunden Zeit um ihrem Coach das Gegenteil zu beweisen. Es folgt eine unvergessliche Nacht voller Mutproben, Geheimnisse und Enthüllungen.
Dies war mein viertes Werk von Siobhan Vivian und auch mit diesem hat mir die US-amerikanische Autorin wunderbare Lesestunden bereiten können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar leider nicht gereicht, aber insgesamt bin ich wirklich begeistert von dem, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. Siobhan Vivian beschert uns mit „We are the Wildcats“ eine einfühlsam erzählte Geschichte über viele aktuelle Themen wie Mädelspower, Freundschaft, Mannschaftsgeist, Rassismus und Manipulation und liefert uns einen schonungslos ehrlichen Einblick in die Welt des Mannschaftssports an einer amerikanischen Highschool.
In die Handlung habe ich mühelos hineingefunden. Der flüssige und jugendliche Schreibstil von Siobhan Vivian hat mir erneut auf Anhieb zugesagt, für mich hat er sich wie gewohnt angenehm leicht lesen lassen, und auch die Erzählweise gefiel mir von den ersten Seiten an.
Aber zurück zu unseren sechs Spielerinnen. Mir haben die Mädchen sehr gut gefallen. Nicht jede von ihnen war mir sofort sympathisch – bei Kearson zum Beispiel habe ich ein bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin – aber ich habe alle sechs dennoch nur zu gerne begleitet und fand es toll mitzuerleben, wie sie sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln werden.
Auch das Setting mochte ich sehr. Mit dem Schauplatz Highschool kann man bei mir selten was falsch machen und obwohl ich mich überhaupt nicht für Sport interessiere, hat mich die sportliche Kulisse ebenfalls direkt begeistern können. Ich habe sie als erfrischend anders empfunden – sofern ich mich richtig erinnere, hatte ich bislang noch keinen Jugendroman über das Feldhockey gelesen. Ich habe daher so einiges Neues dazugelernt und die Schilderungen über diesen Mannschaftssport ganz gebannt und fasziniert verfolgt. Ob diese vollkommen authentisch sind, kann ich, als Laie, nun natürlich nicht sicher sagen. Auf mich jedenfalls hat alles ziemlich glaubhaft und realistisch gewirkt. Mich hat es oft erschüttert und schockiert zu sehen, was für harte Trainingsmethoden herrschen und wie geschickt der Coach die Mädchen gegeneinander ausspielt, wie er sie diskriminiert, belügt und für seine Zwecke manipuliert.
Handlungstechnisch hat mich das Buch nicht gänzlich überzeugen können. Für meinen Geschmack hätte der Spannungsbogen stellenweise gerne ein bisschen höher sein können, für mich hatte die Story leider vereinzelt leichte Längen.
Fazit: Ein starkes Buch, das aufrüttelt, bewegt und mitreißt.
Vielen lieben Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar!
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