Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Da ich die Disneyverfilmung von Dornröschen sehr liebe und die Twisted-Tales-Serie super gerne mag, habe ich mich auf „Wie ein unendlicher Traum“ riesig gefreut. Das Buch musste ich natürlich ganz unbedingt bei mir einziehen lassen.
Eigentlich sollte Prinz Phillip die schlafende Prinzessin Aurora mit einem Kuss aufwecken, doch es soll ganz anders kommen. Anstatt den Fluch von der Prinzessin zu nehmen, fällt Phillip selbst in einen tiefen Schlummer. Nun sind beide Gefangene von Auroras Traumwelt, die von Maleficent erschaffen wurde und von ihr kontrolliert wird. Es ist eine Welt voller dunkler Gefahren und Merkwürdigkeiten, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Ob es Aurora Rose wohl noch gelingen wird ihren Träumen zu entfliehen? Wird sie es schaffen die böse Fee Maleficient zu besiegen?
Dies war mein sechster Twisted-Tales-Band und ich muss leider sagen, dass er für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe ist. Während mich Liz Braswell mit ihren Adaptionen von „Die Schöne und das Biest“ und „Arielle“ richtig begeistern konnte, hat sie mich mit ihrer Neuerzählung von „Dornröschen“ nicht so wirklich überzeugen können. Ich habe insgesamt zwar schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es auch empfehlen, aber irgendwie hatte ich mir eindeutig mehr erhofft.
Dann komme ich als nächstes einfach zu mal den Dingen, die mir nicht so gut gefallen haben.
Ansonsten hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Die düstere Atmosphäre, die von Anfang an herrscht, konnte mich sofort in ihren Bann ziehen und verzaubern und auch hinsichtlich der Schauplätze bin ich auf meine Kosten gekommen. Die Schloss-Kulisse, die so etwas herrlich Märchenhaftes verströmt, die vielen Szenen im Wald, die etwas wunderbar Abenteuerliches an sich haben – das war einfach absolut meins. Da Liz Braswell zudem alles sehr bildhaft und anschaulich beschreibt, hat man beim Lesen durchweg das reinste Kopfkino.
Bezüglich der Charaktere muss ich gestehen, dass ich erst im Nachhinein begeistert von ihnen bin. Während des Lesens fand ich es irgendwie etwas schade, dass viele nicht den Charme aus dem Original besitzen. Unsere Hauptprotagonistin Dornröschen zum Beispiel, die hier den Namen Aurora Rose trägt, hat, wie ich finde, nur wenige Gemeinsamkeiten mit der Figur aus dem Film. Sie ist zwar liebenswert und reizend, zugleich ist sie aber auch ziemlich kämpferisch, scharfzüngig und selbstbewusst drauf. Vor allem zum Ende hin entwickelt sie sich zu einer wahren Amazone, was mich im ersten Moment gestört hat. Da es aber perfekt zur Handlung passt und ich, nachdem ich über diese Veränderung nachgedacht habe, dieses andere Dornröschen eigentlich doch ziemlich cool finde, fand ich es letztendlich doch nicht mehr schlimm, dass die altvertraute Dornröschen-Stimmung ziemlich abhanden kommt.
Zum Ende hin können sich Spannung und Action dann wahrhaftig sehen lassen, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Kampfszenen fand ich besonders klasse, was eigentlich erstaunlich ist, denn normalerweise stehe ich gar nicht so auf actionreiche Schlachten und Gefechte. Hier aber hat mir der große Showdown echt gut gefallen, ich bin da so richtig ins Mitfiebern geraten.
Der Schluss konnte mich ebenfalls zufriedenstellen, auch wenn mir Aurora Roses heldenmütiges Verhalten dann irgendwie doch schon wieder etwas too much war. Für ihre 16 Jahre gibt sie sich wirklich sehr tough und selbstsicher. Da es aber zum Rest der Story passt und alles stimmig geklärt wird, kann ich mit dem Ende letztendlich doch gut leben.
Fazit: Dies war mein dritter Twisted-Tales-Band aus der Feder von Liz Braswell und leider konnte er mich nicht so verzaubern wie die zwei Vorgänger. Die Idee mit der Traumwelt finde ich toll, aber die Umsetzung fand ich nicht so gelungen; mir persönlich war die Story an vielen Stellen zu verwirrend und langatmig. Trotz allem hatte ich aber Spaß beim Lesen und kann das Buch empfehlen. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!
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