Klappentext:
Quelle: S. Fischer Verlage
Rezension:
Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Alexandra Fischer-Hunold so gut gefallen haben, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich das erste Mal von ihrem neuen Kinderbuch hörte. Der ulkige Titel hatte mich sofort und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die Schmittke-Geschwister möchte ich unbedingt kennenlernen.
Die Familie Schmittke ist superreich und lebt in einer riesigen prächtigen Villa. Während die Eltern und Chantels ältere Geschwister Mandy und Jerome ihr luxuriöses Leben über alles lieben und in vollen Zügen genießen, ist Chantel überhaupt nicht begeistert davon. Sie ist die Einzige, die am Boden geblieben ist und die alten Zeiten vermisst. Früher war das Leben einfach so viel schöner, als die Familie noch mit wenig Geld auf dem Schrottplatz gewohnt hat. Doch damit war es jäh vorbei, als der Papa mit seiner Firma stinkreich geworden ist. Anstatt lauter tolle Dinge mit ihren Geschwistern zu machen wie früher, muss sich Chantel nun mit Oberzicke Mandy und Vollidiot Jerome rumschlagen. Doch dann gehen die drei Geschwister während einer Kreuzfahrt auf der elterlichen Luxusyacht über Bord und landen bei der seltsamen Aussteiger-Familie Hansen auf einer kleinen Insel. Ein unglaubliches Abenteuer voller Überraschungen beginnt...
Schon als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir völlig sicher, dass ich eine äußert spaßige Zeit mit dem neuen Kinderroman von Alexandra Fischer-Hunold verbringen werde. Hinzu kam natürlich noch der originelle Titel, den ich einfach so richtig feiere.
Mir hat schon der Beginn am laufenden Band breite Schmunzler entlockt. Die humorvolle Art und Weise wie uns unsere Hauptprotagonistin Chantel alles aus ihrer Perspektive schildert war eindeutig komplett meine (mich hat sie bestens unterhalten) und auch die Darstellung der Figuren konnte auf ganzer Linie bei mir punkten.
Da hätten wir zum Beispiel unsere Ich-Erzählerin Chantel, die eigentlich noch sehr normal wirkt, die für ihr Alter aber beeindruckend schlau und belesen ist und das auch sehr gerne zeigt. Ich mochte Chantel auf Anhieb und habe mich trotz des Altersunterschieds mühelos in sie hineinversetzen und ihr Fühlen und Denken nachvollziehen können. So habe ich es unter anderem vollkommen verstehen können, dass sie extrem genervt von ihren großen Geschwistern ist – die beiden machen echt nicht den hellsten Eindruck. Ich muss ja sagen, dass ich stellenweise fast schon ein bisschen schockiert darüber war, wie dämlich die beiden sind (sorry, ihr Zwei).
Ehe es aber zu der Wandlung kommt, bescheren uns die Eigenarten von Jerome und Mandy zahlreiche urkomische Momente. Ich habe mich teils wirklich köstlich über die Social Media-süchtige Zicke Mandy und den Pommes frites-verehrenden Jerome amüsiert. Aber auch die Familie Hansen fand ich einfach großartig. Da ich jedoch nicht zu viel verraten möchte, werde ich hinsichtlich der Eigenheiten dieser fünfköpfigen Aussteiger-Familie nun mal lieber nicht näher ins Detail gehen. Ich finde irgendwie, dass man sie besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte.
Was die Schauplätze angeht, bin ich auf jeden Fall ganz auf meine Kosten gekommen. Besonders klasse fand ich natürlich die Insel, auf der wir uns auch die meiste Zeit über aufhalten. Die kleine, weit abgelegene Vulkaninsel auf dem Meer wird genial beschrieben und versprüht das reinste Abenteuer- und Sommerfeeling. Also mich hat beim Lesen voll die Entdeckerlust überkommen und das coole Baumhaus der Familie Hansen hätte ich mir nur zu gerne selbst mal angeschaut. Dieses habe ich mir ziemlich abgefahren vorgestellt.
In meinen Augen hat Alexandra Fischer-Hunold mit „Der Sommer, in dem meine Geschwister ihr Hirn wiederfanden“ eine rundum gelungene Abenteuergeschichte aufs Papier gebracht voller guter Sommerlaune, Witz, Charme und Herz. Die Handlung kann mit viel Spannung und lauter Überraschungen aufwarten und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie ist mit viel Humor, Authentizität und Einfühlungsvermögen geschrieben und enthält neben dem hohen Unterhaltungswert auch nachdenklich stimmende Themen. Letzteres hat mir besonders gut gefallen: Das Buch beschert uns nicht nur ein amüsantes und spannendes Inselabenteuer, es besitzt auch Tiefgang und vermittelt viele schöne und wichtige Botschaften und Werte.
Das Ende ist recht abgeschlossen, allerdings wird dennoch deutlich, dass es weitergehen wird. Zu meiner großen Freude wird der zweite Band hinten im Buch auch schon für das nächste Frühjahr angekündigt, yay. Den werde ich natürlich ebenfalls bei mir einziehen lassen. Ich bin schon so gespannt wie es mit der Familie Schmittke und den Hansens weitergehen wird.
Fazit: Turbulent, tiefgründig, superwitzig. Ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt!
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