Montag, 13. September 2021

[Rezension] Annemone Apfelstroh - Ein Abenteuer nach dem anderen von Karin Müller, Wolfram Hänel, Rüdiger Bertram u.v.w.

Hardcover
 
Illustriert von Florentine Prechtel
Ab 8 Jahren
160 Seiten
ISBN: 978-3-551-65203-4
Erschienen: 26.08.2021

Klappentext:

Annemone Apfelstroh wohnt mit ihrem Vater, einer Ziege und einem Kater in einem abgelegenen Tal am Rand der Welt. An die Mutter kann sie sich kaum erinnern, sie verschwand vor langer Zeit. Als Annemone eines Tages verbotenerweise die Töpferscheibe des Vaters in Gang setzt, beginnt eine Reise durch Raum und Zeit – und die Suche nach der Mutter.
Ein märchenhaftes Abenteuer voller überraschender Wendungen: Herausgefordert von Karin Müller begaben sich mitten in der Corona-Krise zehn Autor*innen auf eine Reise ins Ungewisse, von der sie selbst nicht wussten, wohin sie führen würde. Von Autor*in zu Autor*in Kapitel für Kapitel weitergesponnen, entstand auf diesem Weg eine kunterbunte Geschichte.

Quelle: Carlsen Verlag

Rezension:

Was war meine Freude groß als mich vor kurzem überraschend ein Exemplar von „Annemone Apfelstroh“ erreichte! Da ich den meisten der zehn Autor*innen, die an diesem Gemeinschaftswerk beteiligt waren, auf Instagram folge, hatte ich im vergangenen Jahr ein bisschen mitverfolgt wie „Annemone Apfelstroh“ mitten in der Corona-Krise entstanden ist. Leider hatte ich es damals aber zeitlich nicht geschafft, durchgehend am Ball zu bleiben. Mir war eigentlich nur der Anfang der Staffelgeschichte bekannt – und von dem war ich ganz angetan. Ich habe mich daher nun diebisch darauf gefreut, nun endlich die gesamte Erzählung kennenlernen und dabei auch noch in den Genuss der fantastischen Illustrationen von Florentine Prechtel kommen zu dürfen.

Zwischen zwei Hügeln, in einer kleinen Talsenke steht ein windschiefes Haus mit einer knallroten Tür und klappernden grünen Fensterläden. Wilde Pfeffersträucher ranken sich an dem Häuschen empor und am Eingang steht eine fröhlich gelbe Sonnenblume. Drum herum gibt es einen Gemüse- und Obstgarten sowie eine kunterbunte Blumenwiese mit vielen Schmetterlingen und Bienen und ein kleiner Bach plätschert fröhlich vor sich hin. An diesem verwunschenen und idyllischen Ort wohnt Annemone Apfelstroh gemeinsam mit ihrem Vater, einer einhörnigen Ziege und einem dicken Kater. An ihre Mutter kann sich das Mädchen kaum erinnern, sie ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden. Als Annemone eines Tages in der Werkstatt ihres Vaters dessen Töpferscheibe in Gang setzt, passiert etwas ganz Unglaubliches. Annemone reist durch Raum und Zeit und findet sich an einem ihr völlig fremden Ort wieder. Ein fantastisches Abenteuer beginnt – sowie die Suche nach ihrer Mutter. 

 


Dieses Buch ist in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes. Da hätten wir zum einen das Abenteuer, auf welches wir zwischen den Buchdeckeln mitgenommen werden und das so herrlich fantasievoll, kunterbunt und ausgefallen ist.

Dann wären da die vielen farbigen Illustrationen von Florentine Prechtel, die die Erzählung perfekt begleiten und eine wunderbar magische Atmosphäre schaffen.
Und da die zehn Autor*innen alle eine eigene Schrift erhalten haben, ist die Typografie des Buches ebenfalls sehr originell und einfach einzigartig.

Was „Annemone Apfelstroh“ aber wirklich zu einem ganz besonderem Werk macht, ist dessen Entstehung. Mitten in der sehr merkwürdigen Corona-Zeit im Frühjahr 2020 haben neun deutschsprachige Kinderbuchautor*innen die Herausforderung von Schriftstellerin Karin Müller angenommen, gemeinsam mit ihr eine Staffelgeschichte zu schreiben. Sie selbst hatte den Anfang gemacht und ihr Kapitel an Wolfram Hänel weitergereicht. Dieser hat darauf den zweiten Teil geschrieben, welchen er anschließend an Rüdiger Bertram weitergeben hat. So wurde die Story von Autor*in zu Autor*in weitergesponnen und bei Dagmar H. Mueller wurde die Reihenfolge schließlich einfach umgedreht, sodass die Erzählung bei Startschussgeberin Karin Müller ihr Ende fand. 

Insgesamt hat jeder der Autor*innen zwei Kapitel geschrieben und vorgetragen wurden sie damals von ihnen auf Instagram und YouTube, sodass alle Welt diese tolle Schreib-Challenge mitverfolgen und während der Corona-Krise auf andere Gedanken kommen konnte. Ist das nicht eine großartige Idee? Also ich bin einfach nur begeistert von diesem genialen Einfall, den die Karin Müller damals hatte und das, was dabei herausgekommen ist, konnte mich ebenfalls in helle Verzückung versetzen. 
 


Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht. Die abenteuerliche Geschichte konnte mich von Beginn an völlig in ihren Bann ziehen und unsere Hauptprotagonistin Annemone Apfelstroh habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit ihr haben die Autor*innen eine einmalige Romanheldin erschaffen. Annemone ist ein sehr aufgewecktes und herzliches junges Mädchen, sie ist clever, mutig und authentisch und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss.

Auch die weiteren Charaktere, deren Bekanntschaft wir im Verlauf des Buches machen dürfen, haben mir richtig gut gefallen. Sie wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und machen das Leseereignis mit ihren verschiedenen Eigenarten zu einem Unvergesslichen und sehr Unterhaltsamen. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet Zeit mit den vielfältigen Figuren zu verbringen und gemeinsam mit ihnen ein Abenteuer voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie zu erleben.  

 


Als Leser*in werden wir an verschiedene wundersame Orte mitgenommen, wir unternehmen eine spannende Zeitreise und begeben uns zudem auch noch auf die mitreißende Suche nach Annemones verschwundener Mutter. Die Geschichte sprudelt wirklich nur so vor aufregenden Momenten, fantasievollen Ideen und liebenswerter Verrücktheiten - zugleich vermittelt sie aber auch bedeutsame Werte wie Freundschaft, Familie und Vertrauen. 

Ich fand es überaus faszinierend zu sehen, wie die zehn Autor*innen auf ihre Art und Weise das Abenteuer weitergeschrieben haben und am Ende eine rundum stimmige Geschichte dabei herausgekommen ist – eine Geschichte, bei der man einfach auf jeder einzelnen Seiten nur zu deutlich spürt, wie viel Spaß die Autor*innen beim Schreiben hatten.

Neben den Autor*innen hat auch die Florentine Prechtel einen fabelhaften Job gemacht. Sie hat die Erzählung mit zahlreichen unglaublich schönen bunten Illustrationen versehen, die einfach nur vortrefflich zu dieser magischen Geschichte passen und das Leseerlebnis noch wundervoller machen. Ich konnte mich an ihren Bildern mal wieder gar nicht sattsehen, ich liebe einfach den Zeichenstil von der Florentine Prechtel. 

 


 

Fazit: Eine ganz besondere und märchenhaft schöne Geschichte voller Abenteuer, Fantasie und Wunder! 

Karin Müller, Wolfram Hänel, Rüdiger Bertram, Alice Pantermüller, Juma Kliebenstein, Chantal Schreiber, Nikola Huppertz, Sven Gerhardt, Anja Janotta und Dagmar H. Mueller haben gemeinsam ein bezauberndes Kinderbuch aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir herrliche Lesestunden bereiten konnten. Ich bin richtig begeistert von diesem außergewöhnlichen Gemeinschaftswerk und kann es jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen. Vor allem zum Vorlesen kann ich es wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

 

 






 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google