Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Was war meine Freude groß als mich vor kurzem überraschend ein Exemplar von „Annemone Apfelstroh“ erreichte! Da ich den meisten der zehn Autor*innen, die an diesem Gemeinschaftswerk beteiligt waren, auf Instagram folge, hatte ich im vergangenen Jahr ein bisschen mitverfolgt wie „Annemone Apfelstroh“ mitten in der Corona-Krise entstanden ist. Leider hatte ich es damals aber zeitlich nicht geschafft, durchgehend am Ball zu bleiben. Mir war eigentlich nur der Anfang der Staffelgeschichte bekannt – und von dem war ich ganz angetan. Ich habe mich daher nun diebisch darauf gefreut, nun endlich die gesamte Erzählung kennenlernen und dabei auch noch in den Genuss der fantastischen Illustrationen von Florentine Prechtel kommen zu dürfen.
Zwischen zwei Hügeln, in einer kleinen Talsenke steht ein windschiefes Haus mit einer knallroten Tür und klappernden grünen Fensterläden. Wilde Pfeffersträucher ranken sich an dem Häuschen empor und am Eingang steht eine fröhlich gelbe Sonnenblume. Drum herum gibt es einen Gemüse- und Obstgarten sowie eine kunterbunte Blumenwiese mit vielen Schmetterlingen und Bienen und ein kleiner Bach plätschert fröhlich vor sich hin. An diesem verwunschenen und idyllischen Ort wohnt Annemone Apfelstroh gemeinsam mit ihrem Vater, einer einhörnigen Ziege und einem dicken Kater. An ihre Mutter kann sich das Mädchen kaum erinnern, sie ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden. Als Annemone eines Tages in der Werkstatt ihres Vaters dessen Töpferscheibe in Gang setzt, passiert etwas ganz Unglaubliches. Annemone reist durch Raum und Zeit und findet sich an einem ihr völlig fremden Ort wieder. Ein fantastisches Abenteuer beginnt – sowie die Suche nach ihrer Mutter.
Dieses Buch ist in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes. Da hätten wir zum einen das Abenteuer, auf welches wir zwischen den Buchdeckeln mitgenommen werden und das so herrlich fantasievoll, kunterbunt und ausgefallen ist.
Was „Annemone Apfelstroh“ aber wirklich zu einem ganz besonderem Werk macht, ist dessen Entstehung. Mitten in der sehr merkwürdigen Corona-Zeit im Frühjahr 2020 haben neun deutschsprachige Kinderbuchautor*innen die Herausforderung von Schriftstellerin Karin Müller angenommen, gemeinsam mit ihr eine Staffelgeschichte zu schreiben. Sie selbst hatte den Anfang gemacht und ihr Kapitel an Wolfram Hänel weitergereicht. Dieser hat darauf den zweiten Teil geschrieben, welchen er anschließend an Rüdiger Bertram weitergeben hat. So wurde die Story von Autor*in zu Autor*in weitergesponnen und bei Dagmar H. Mueller wurde die Reihenfolge schließlich einfach umgedreht, sodass die Erzählung bei Startschussgeberin Karin Müller ihr Ende fand.
Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht. Die abenteuerliche Geschichte konnte mich von Beginn an völlig in ihren Bann ziehen und unsere Hauptprotagonistin Annemone Apfelstroh habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit ihr haben die Autor*innen eine einmalige Romanheldin erschaffen. Annemone ist ein sehr aufgewecktes und herzliches junges Mädchen, sie ist clever, mutig und authentisch und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss.
Auch die weiteren Charaktere, deren Bekanntschaft wir im Verlauf des Buches machen dürfen, haben mir richtig gut gefallen. Sie wurden mit viel Liebe ausgearbeitet und machen das Leseereignis mit ihren verschiedenen Eigenarten zu einem Unvergesslichen und sehr Unterhaltsamen. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet Zeit mit den vielfältigen Figuren zu verbringen und gemeinsam mit ihnen ein Abenteuer voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie zu erleben.
Als
Leser*in werden wir an verschiedene wundersame Orte mitgenommen, wir
unternehmen eine spannende Zeitreise und begeben uns zudem auch noch
auf die mitreißende Suche nach Annemones verschwundener Mutter. Die
Geschichte sprudelt wirklich nur so vor aufregenden Momenten,
fantasievollen Ideen und liebenswerter Verrücktheiten - zugleich
vermittelt sie aber auch bedeutsame Werte wie Freundschaft, Familie
und Vertrauen.
Ich fand es überaus faszinierend zu sehen, wie die zehn Autor*innen auf ihre Art und Weise das Abenteuer weitergeschrieben haben und am Ende eine rundum stimmige Geschichte dabei herausgekommen ist – eine Geschichte, bei der man einfach auf jeder einzelnen Seiten nur zu deutlich spürt, wie viel Spaß die Autor*innen beim Schreiben hatten.
Neben den Autor*innen hat auch die Florentine Prechtel einen fabelhaften Job gemacht. Sie hat die Erzählung mit zahlreichen unglaublich schönen bunten Illustrationen versehen, die einfach nur vortrefflich zu dieser magischen Geschichte passen und das Leseerlebnis noch wundervoller machen. Ich konnte mich an ihren Bildern mal wieder gar nicht sattsehen, ich liebe einfach den Zeichenstil von der Florentine Prechtel.
Fazit: Eine ganz besondere und märchenhaft schöne Geschichte voller Abenteuer, Fantasie und Wunder!
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