Klappentext:
Quelle: Freies Geistesleben
Rezension:
Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Polly Horvath ausgesprochen gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch „Marthas Boot“ hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest: Die vier McCready-Schwestern möchte ich unbedingt kennenlernen.
Als
die Eltern der McCready-Schwestern bei einem Tsunami ums Leben
kommen, erklärt sich nur ihre Großtante Martha dazu bereit die vier
Mädchen bei sich aufzunehmen. Doch als Fiona (14), Marlin (12),
Natasha (10) und Charlie (8) in Kanada ankommen, erwartet sie dort
bereits die nächste schlimme Nachricht: Auch ihre Großtante ist
ganz plötzlich verstorben. Völlig auf sich alleine gestellt
versuchen die vier Schwestern nun, sich auf der idyllisch gelegenen
kleinen Farm ihrer Großtante ein neues Leben aufzubauen. Dass die
vier Mädchen alleine leben, muss allerdings streng geheim bleiben.
Sollte das Jugendamt davon erfahren, würden sie sonst ganz bestimmt
voneinander getrennt werden. Ob ihr Plan auf lange Sicht gut gehen
kann?
Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem ich einfach schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es lieben werde. Trotz des traurigen Anfangs habe ich mich sofort pudelwohl in der Geschichte gefühlt und wollte, nachdem ich einmal in ihr versunken war, am liebsten gar nicht mehr aus ihr auftauchen. Da die Erzählung an keiner Stelle ihren Zauber auf mich verloren hat (ganz im Gegenteil) und sich der leichte und flüssige Schreibstil superangenehm für mich hat lesen lassen, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe „Marthas Boot“ innerhalb eines Tages verschlungen. Mein Lesevergnügen war insgesamt also ein recht kurzes, dafür aber ein zauberhaft schönes. Mein erster Eindruck hat mich also nicht getäuscht: Ja, ich bin total begeistert von diesem Buch!
Beginnen tut die Geschichte wie bereits erwähnt ziemlich traurig. Gleich im ersten Kapitel erfahren wir, dass die Eltern der vier McCready-Schwestern bei einem Tsunami ums Leben gekommen sind und da außer Großtante Martha niemand aus der Familie die vier Mädchen bei sich aufnehmen möchte, verschlägt es uns Leser*innen sehr schnell nach Kanada, wo die Großtante weit abgeschieden auf einer kleinen Farm lebt. Leider müssen die Geschwister kurz nach ihrer Ankunft jedoch erfahren, dass auch ihr neuer Vormund verstorben ist und sie somit nun ganz auf sich alleine gestellt sind.
Obwohl die Stimmung zunächst recht hoffnungslos ist, war ich sofort ganz angetan von ihr. Vor allem ab dem Moment, wenn wir in Kanada ankommen, habe ich die Atmosphäre richtig geliebt. Ich lese wahnsinnig gerne Bücher, die in Kanada spielen, insbesondere in British Columbia. Kulissenmäßig bin ich daher vollkommen auf meine Kosten gekommen – das Setting wird einfach großartig beschrieben. Die Landschaft und die Natur von Pine Island, Tante Marthas malerische kleine Farm...traumhaft, sag ich euch. Ich hatte beim Lesen lauter herrliche Bilder im Kopf und wäre nur zu gerne in das Buch hineingekrochen.
Auch mit den Charakteren hat mich Polly Horvath überzeugen können. Allesamt wurden sie mit viel Liebe und Authentizität ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren verschiedenen Eigenschaften zu einem ganz besonderen.
Mich hat es tief bewegt zu sehen wie die vier Schwestern gemeinsam ihre Probleme meistern und dabei über sich selbst hinauswachsen werden und niemals ans Aufgeben denken. Ich bin richtig ins Mitfiebern geraten und habe es einfach zutiefst genossen Zeit mit diesen vier ungleichen Mädchen zu verbringen und mitzuerleben wie sie sich ein neues Leben in Kanada aufbauen.
Neben den McCready-Schwestern dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch viele weitere tolle Figuren kennenlernen wie die herzliche und hilfsbereite Schuldirektorin Miss Webster und den Nachbar Al Farber. Letzteren kann man allerdings nicht als sympathisch bezeichnen. Dieser Typ ist der absolute Griesgram. So unfreundlich und übellaunig er aber auch sein mag, er erklärt sich dazu bereit den Schwestern dabei zu helfen ihre aktuelle Lebenssituation geheim zu halten. Zudem wird sich noch zeigen, dass in ihm durchaus auch nette und positive Züge stecken. Die Entwicklung von Al hat mir neben denen von den Schwestern ganz besonders gut gefallen. Mich hat sie sehr berührt.
Das Ende konnte mich ebenfalls komplett zufriedenstellen. Es ist stimmig und herzerwärmend und rundet die Geschichte perfekt ab. Ich habe das Buch mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht wieder zuklappen können, nachdem ich eine unvergessliche Zeit darin verbracht habe.
Fazit: Ein wundervoller und sehr berührender Roman über vier starke Schwestern, die sich nicht unterkriegen lassen.
Vielen lieben Dank an den Verlag Freies Geistesleben für das Rezensionsexemplar!
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