Klappentext:
Quelle: Oetinger Verlag
Rezension:
Da ich die Bücher von der Stefanie Taschinski immer wahnsinnig gerne lese und zudem eine absolute Bilderbuchliebhaberin bin, war meine Neugierde sofort geweckt als ich das erste Mal von „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ hörte. Der Klappentext sprach mich direkt an und in den putzigen Esel auf dem Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich zögerte daher keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.
Gemeinsam mit Gans, Hund und Schaf lebt Esel auf einem Bauernhof. Jeden Tag kommen die Tiere zusammen und haben etwas zu erzählen. Nur Esel, der steht immer abseits und hat nichts Spannendes zu berichten. Ihm will einfach nichts einfallen außer einem langweiligen I-A. Er ist eben nicht so schön wie Gans, nicht so klug wie der Hund und nicht so mutig wie das Schaf. Esel fasst daher eines Tages den Entschluss den Hof zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen. Auf seinem Weg wird er neue Bekanntschaften schließen und wird dank ihnen große Stärken in sich entdecken – Stärken, die mit denen er im Leben nicht gerechnet hätte. Seine Reise wird ihm zudem ein echtes Abenteuer bescheren, von dem er erzählen kann. Ob Esel vielleicht zu seinen Freunden auf den Hof zurückkehren und ihnen von seinen unglaublichen Erlebnissen berichten soll?
Kennt ihr das? Alle um einen herum sind in etwas richtig gut und können mit interessanten Geschichten aufwarten, nur man selbst besitzt irgendwie kein besonderes Talent, hat nichts Spannendes zu erzählen und fühlt sich daher ziemlich ausgeschlossen. In genau dieser Situation befindet sich der Esel zu Beginn dieses Buches. Da ich selbst wenig Selbstvertrauen besitze und mich ständig viel zu sehr mit anderen vergleiche, habe ich mich mit unserer Hauptfigur nur zu gut identifizieren können und richtig mit ihm mitgefühlt. Mir tat der Esel anfangs unheimlich gut. Er möchte so gerne bei dem Gespräch der Bauernhoftiere etwas Bedeutendes beitragen, doch anstatt ihm dabei zu helfen, geben ihm die anderen Tiere auch noch das Gefühl, dass er ein hoffnungsloser Fall ist und aus ihm nie etwas werden wird.
Mir hat die Art und Weise wie die Ausgangslage der Erzählung dargestellt wird, sehr gut gefallen. Mit viel Feingefühl und vollkommen kindgerecht beschreibt Stefanie Taschinski die Szene und die Gefühle des Esels, sodass die Handlung in keinster Weise zu schwer oder bedrückend wird.
In meinen Augen hat Stefanie Taschinski mit „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ eine ganz zauberhafte Mutmachgeschichte aufs Papier gebracht. Die Erzählung wird mit viel Empathie und Herzenswärme erzählt, sie ist wunderschön poetisch geschrieben und abenteuerlich und tiefgründig zugleich. „Vom Esel, der keine Geschichte hatte“ ist wirklich ein besonderes Bilderbuch, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Vor allem Familien mit stillen und unsicheren Kindern kann ich nur empfehlen, es bei sich einziehen zu lassen.
Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Die Geschichte ist allerdings etwas komplexer – Kinder sollten auf jeden Fall viel Einfühlungsvermögen und eine hohe Auffassungsgabe besitzen. Mit der Hilfe der Vorleser*innen sollten junge Kids die Handlung und deren Message meiner Ansicht nach aber verstehen können und werden garantiert jede Menge Spaß dabei haben den Esel auf seiner Selbstfindungsreise zu begleiten.
Zum Vorlesen bietet sich das Buch ideal an. Die Sätze sind sehr kurz und da wir es mit mehreren Figuren und viel wörtlicher Rede zu tun bekommen, lässt sich die Geschichte mit verstellten Stimmen prima vortragen. Ich selbst habe sie für mich alleine gelesen, gehe aber fest davon aus, dass sie für ein großartiges Vorleseerlebnis sorgen wird.
Kommen wir nun zu der fantasievollen Aufmachung – diese ist wahrlich ungewöhnlich und einmalig. Bei der Textgestaltung wurde auf eine herrlich kreative Weise mit der Schrift gespielt: Es gibt verschiedene Schriftarten, zahlreiche Sätze befinden sich Sprechblasen, einige Textabschnitte sind Teil der Illustrationen und bei einer Doppelseite muss das Buch sogar gedreht werden. Kurz danach stoßen wir auch noch auf eine schwarze Seite mit weißer Schrift, die die Dunkelheit, in die wir uns mit dem Esel an dieser Stelle begeben, vortrefflich wiedergibt. Also ich bin total begeistert von diesen originellen grafischen Elementen.
Fazit: Eine wundervolle Mutmachgeschichte für Groß und Klein – poetisch, einfühlsam und einzigartig!
Das klingt aber nach einer putzigen Story, die meiner Kleinen bestimmt gefällt...Werden am Hotel in Lana mal Ausschau danach halten. Danke mal wieder für deine generell schönen Empfehlungen auf der ganzen Seite
AntwortenLöschenVielen Dank für deinen lieben Kommentar! :)
LöschenDas Buch ist wirklich total süß und zauberhaft, ich kann es echt nur empfehlen!
Liebe Grüße
Corinna