Mittwoch, 8. September 2021

[Rezension] Crave von Tracy Wolff

Hardcover
 
Übersetzt von Katarina Ganslandt
Ab 14 Jahren
688 Seiten
ISBN: 978-3-423-76335-6
Erschienen: 20.08.2021

Klappentext:

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern verschlägt es Grace buchstäblich ins kalte Exil: die Wildnis von Alaska, wo ihr Onkel ein Internat leitet, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Und die Schüler sind nicht weniger mysteriös, allen voran Jaxon Vega, zu dem Grace sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt – trotz aller Warnungen, dass sie in seiner Nähe nicht sicher ist. Doch Jaxon hat seinen Ruf nicht umsonst: Je näher sie und der unwiderstehliche Bad Boy einander kommen, desto größer wird die Gefahr für Grace. Offensichtlich hat jemand es auf sie abgesehen …

Quelle: dtv

Rezension: 

Obwohl Jugend-Fantasy nun schon seit einer ganzen Weile nicht mehr so in mein Beuteschema fällt wie früher und meine Vampirphase schon seit einiger Zeit vorbei ist, war ich bei „Crave“ sofort Feuer und Flamme. Irgendwie habe ich mich von dem Buch wie magisch angezogen gefühlt. Der Klappentext, das hübsche Cover – beides hat mich einfach direkt angesprochen. Ich zögerte daher auch gar nicht lange und ließ den Auftaktband der Katmere-Academy-Reihe bei mir einziehen.

Als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen, zieht die 17-jährige Grace vom sonnig warmen Kalifornien ins eisig kalte Alaska, wo ihr Onkel mitten in der rauen Wildnis ein Internat leitet. Dass die Katmere-Academy keine normale Schule ist und es an ihr nicht mit rechten Dingen zugeht, wird Grace sehr schnell klar werden. Es passieren lauter mysteriöse Dinge und die Schüler verhalten sich ebenfalls ausgesprochen seltsam. Vor allem Jason Vega, der Graces Gefühle komplett durcheinander bringt, gibt ihr Rätsel auf. Irgendwie fühlt sich von der ersten Begegnung an zu ihm hingezogen. Sie kann seinem Bad Boy-Charme einfach nicht widerstehen und ignoriert die Warnungen, dass sie sich von ihm fernhalten soll. Die beiden kommen sich immer näher und schon sehr bald schwebt Grace in großer Gefahr...

Da ich, wie oben bereits erwähnt, derzeit keine allzu große Fantasyleserin mehr bin und mich Vampirgeschichten nicht mehr so reizen wie in meiner Jugendzeit, bin ich an „Crave“ noch nicht einmal mit so dermaßen hohen Erwartungen herangegangen – trotz des großen Hypes. Ich habe mir natürlich schon recht viel von der Story erhofft, aber dass ich letztendlich zu denjenigen gehören würde, die dieses Buch feiern und lieben, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Für mich hat sich „Crave“ zu einem echten Überraschungshighlight entwickelt. Also ich würde sagen, dass es doch wohl eindeutig für das Buch spricht, dass ich es in weniger als drei Tagen verschlungen habe, oder? Und das bei einer stolzen Seitenzahl von fast 700.

Einmal danach gegriffen und mit dem Lesen begonnen, habe ich einfach nicht mehr damit aufhören können. Die Handlung konnte mich von den ersten Zeiten an völlig in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss in Atem halten und da sich der leichte und mitreißende Schreibstil von Tracy Wolff (bzw. dessen deutsche Übersetzung) angenehm flüssig für mich hat lesen lassen, flogen die Seiten bei mir nur so dahin. Tja, und so kam es schließlich, dass mein Lesevergnügen, ehe ich es mich versah, auch schon wieder vorbei war. Für meinen Geschmack habe ich das Buch viel zu schnell durchgesuchtet.

Ich habe mich von Beginn an rundum wohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Das Setting fand ich einfach nur genial, mich konnte es sofort verzaubern. Die eisige Kälte Alaskas, die verschneite Landschaft, die Katmere-Academy – alles wird sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, sodass man durchweg das reinste Kopfkino hat und die frostigen Temperaturen richtiggehend spüren kann.

Das winterliche Ambiente war ganz klar komplett meins und auch die düstere Atmosphäre, in die man von Anfang an eintaucht, fand ich klasse. Mit der Katmere-Academy hat Tracy Wolff zweifellos eine einzigartige Kulisse erschaffen, voller Magie, Geheimnisse und außergewöhnlicher Gestalten.

Mit dem Stichpunkt Gestalten leite ich dann auch mal zu den Figuren über. Mit diesen hat mich die Autorin ebenfalls gänzlich überzeugen und begeistern können.

Da hätten wir zum einen Grace, unsere 17-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Grace habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist sympathisch, witzig, ein wenig naiv, aber absolut authentisch und äußerst tough und mutig. Ich habe mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen können und ihre sarkastische Art und Weise, wie sie uns die Geschichte schildert, habe ich vom ersten Augenblick an geliebt.

Jason mochte ich ebenfalls wahnsinnig gerne. Er ist zwar ein typischer Bad Boy, sprich anfangs ziemlich kalt und unnahbar, später total einfühlsam und warmherzig, aber ich fand das überhaupt nicht schlimm. Generell muss man sagen, dass sich die Autorin an so einigen Klischees bedient hat, aber mich hat das in keinster Weise gestört. Im Gegenteil, für mich gehören sie zu so einer Art von Story einfach dazu. Ich fand die Menge an Klischees genau richtig und habe es als vollkommen stimmig empfunden, wie sie sich ins Geschehen einfügen.

Aber zurück zu Jason. Ich war seinem mysteriösem Charme einfach im Nu hoffnungsvoll verfallen und das Zusammenspiel zwischen ihm und Grace fand ich herrlich. Die Schlagabtäusche zwischen den beiden habe ich zutiefst genossen und die gefühlvollen Momente haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. In puncto Liebesgeschichte wurde ich definitiv nicht enttäuscht, die Romantikerin in mir ist auf jeden Fall auf ihre Kosten gekommen. Die Lovestory zwischen Grace und Jason wird wundervoll beschrieben. Sie ist glaubhaft, emotional und ziemlich heiß und blutig. Eine rundum gelungene Vampirromanze eben, also ich bin begeistert.

Neben Grace und Jason dürfen wir noch viele weitere tolle Personen kennenlernen wie Graces Cousine Macy, ihr Onkel Finn und den Jungen Flint. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren verschiedenen Eigenschaften zu etwas ganz Besonderem. Viele umgibt zudem so etwas faszinierend Geheimnisvolles, sodass man eine lange Zeit nicht weiß, wem man nun eigentlich trauen kann und wem nicht. Ich zumindest hatte eine ganze Weile keinen Plan und bin beim Lesen so richtig ins Mitfiebern und Herumrätseln geraten.

Für mich kam wahrlich an keiner Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit viel Spannung, Action, Drama und lauter überraschenden Wendungen aufwarten, sodass man gar nicht anders kann als die Seiten zu inhalieren.

Der Fantasyanteil kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Es dauert zwar ein bisschen, aber das Warten lohnt sich. Es treiben nicht nur Vampire an der Katmere-Academy ihr Unwesen, so viel sei schon mal verraten, sondern auch andere magische Wesen wie Drachen und Werwölfe.
Auch der Humor kann sich sehen lassen. Von den amüsanten Wortgefechten zwischen Grace und Jason habe ich auch ja bereits berichtet. Die Dialoge zwischen unserer Romanheldin und ihrer Cousine Macy fand ich an vielen Stellen aber auch sehr unterhaltsam und die originellen Kapitelüberschriften haben mir ebenfalls immerzu breite Schmunzler entlockt.
Sehr lustig fand ich auch, dass die Biss-Reihe von Stephanie Meyer kurz erwähnt wird. Da „Crave“ ein bisschen mit Twilight verglichen wird, fand ich diesen Gag irgendwie echt spitze. Ich persönlich finde allerdings nicht, dass man die beiden Reihen miteinander vergleichen kann. Ja, okay, so ein paar ganz leichte Parallelen sind vielleicht vorhanden und durch die Vampire kommen vermutlich bei jedem, der die Biss-Serie kennt, unweigerlich Twilight-Vibes auf, aber ich finde, dass Tracy Wolff mit ihren Katmere-Academy-Chroniken etwas komplett Eigenständiges geschaffen hat.

Enden tut das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Also ich hätte mich nach dem Beenden wirklich nur zu gerne umgehend auf den zweiten Band gestürzt. Da ich allerdings nicht so gerne auf Englisch lese, heißt es für mich nun ungeduldig hibbeln und warten - die deutsche Übersetzung von „Crush“ erscheint nämlich leider erst im März 2022, also erst in einem halben Jahr, seufz.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich euch unbedingt noch kurz von der Karte etwas vorschwärmen, die sich vorne und hinten im Buch befindet und die die Katmere-Academy zeigt. Die Karte, Leute, sieht einfach umwerfend aus. Ich kann mich an ihr gar nicht sattsehen.

Fazit: Fesselnd, humorvoll, blutig und romantisch. Ein brillanter Auftakt, der einfach nur süchtig macht.

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich „Crave“ so sehr umhauen würde, aber ja, es ist tatsächlich so, ich finde dieses Buch einfach großartig, für mich ist es ein echtes Highlight! Ich kann „Crave“ absolut empfehlen. Vor allem Vampirfans und Romantasyliebhaber*innen kann ich nur ans Herz legen in den ersten Band der Katmere-Academy-Chroniken einzutauchen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
 
 
 





 
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

 



2 Kommentare:

  1. Okay, wow, das hört sich toll an. Ich habe bis jetzt noch etwas gezweifelt, ob dieses Buch was für mich ist. Der Klappentext hört sich etwas... klischeehaft an. Aber deine Rezi macht mich dann doch ziemlich neugierig. 700 Seiten in drei Tagen... da muss das Buch doch ganz gut sein!

    Liebe Grüße,
    Mira :)

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    Antworten
    1. Hallo liebe Mira,

      bei diesem Buch gehen die Meinungen ja ziemlich weit auseinander. Viele lieben es, andere sind total enttäuscht. Also ich gehöre definitiv zu denjenigen, die begeistert sind. :D
      Klischees sind schon vertreten, allerdings haben sie mich persönlich überhaupt nicht gestört. Ich finde Crave echt klasse und kann es nur empfehlen!

      Liebe Grüße
      Corinna

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