Klappentext:
Quelle: Knesebeck Verlag
Rezension:
Da mir die bisherigen Bände der Enola-Holmes-Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch zum sechsten Band greifen. Auf Enolas neuen spannenden Fall war ich tierisch gespannt!
Als die junge Lady Blanchefleur del Campo auf mysteriöse Weise verschwindet, zögert Enola keine Sekunde lang und beschließt ihr Verschwinden aufzuklären – und das, obwohl auch ihr Bruder Sherlock an dem Fall arbeitet. Der berühmte Detektiv sucht allerdings nicht nur nach der vermissten Lady, er ist auch auf der Suche nach Enola. Er benötigt dringend ihre Hilfe bei der Entschlüsslung eines Briefes ihrer Mutter. Diese ist nach wie vor spurlos verschwunden. Ob der Brief wohl endlich Antwort darauf geben wird, was mit ihr geschehen ist? Und werden Sherlock und Enola das Rätsel um Lady Blanchefleur lüften können? Und was hat das alles mit ihrem Bruder Mycroft zu tun?
Bereits 2010 ist die Originalausgabe des sechsten Teils erschienen und eigentlich sollte es sich bei diesem um das Finale der Reihe handeln. Ich hatte mich daher schon darauf eingestellt, dass es für mich nun das letzte Mal sein wird, dass ich mich mit der kleinen Schwester von Sherlock Holmes in ein aufregendes Abenteuer stürzen werde. Zu meiner großen Freude habe ich dann aber gesehen, dass es mit Enola Holmes nun doch weitergehen wird. Über diese Neuigkeit freue ich mich gerade wirklich diebisch! Im Englischen gibt es den siebten Band sogar schon und auf Amazon habe ich gerade eben entdeckt, dass die deutsche Ausgabe dort bereits angekündigt wird. Sie soll voraussichtlich im März 2022 erscheinen und für mich steht natürlich fest, dass ich sie bei mir einziehen lassen werde. Die Enola-Holmes-Reihe ist einfach einzigartig, wer sie noch nicht kennt und gerne in Detektivromane eintaucht, hat eindeutig etwas verpasst. Also ich kann jedem Krimi- und allen voran Sherlock-Holmes-Fan nur nahelegen die Abenteuer der gewieften Enola kennenzulernen. Man sollte allerdings mit dem Auftaktband beginnen und die Bände in der chronologischen Reihenfolge lesen. Die Fälle sind zwar größtenteils in sich abgeschlossen, bauen aber dennoch aufeinander auf. Es ist daher definitiv besser und sinnvoller, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.
Da mir die Geschehnisse aus den Vorgängern noch recht präsent waren und ich mich vor allem an die Handlung des fünften Teils noch sehr gut erinnern konnte, habe ich problemlos in die Welt von Enola Holmes zurückgefunden und mal wieder eine tolle Zeit darin verbracht. In meinen Augen ist Nancy Springer mit „Der Fall des verschlüsselten Briefes“ eine weitere wundervolle Detektivgeschichte geglückt, mit der sie, würde es sich hier wie eigentlich ursprünglich geplant, um das Finale handeln, ihre Enola-Holmes-Serie rundum gelungen abschließt. Auch dieser Band beschert uns den allerschönsten Krimispaß und klärt alle offenen Fragen am Schluss zufriedenstellend auf. Bis auf den Aspekt, dass mein Lesevergnügen leider mal wieder viel zu schnell wieder vorbei war (die Bücher sind einfach viel zu kurz, seufz), kann ich mich nur mit heller Begeisterung über das Buch äußern.
Da hätten wir zum einen den Schreibstil, der wahrlich ein ganz besonderer ist. Er ist recht anspruchsvoll, allerdings hat man sich in die gehobene Sprache schnell reingefuchst. Also ich mag den Erzählstil total gerne; er passt einfach perfekt zum atmosphärischen Setting.
Als Leser*innen verschlägt es uns auch dieses Mal in das viktorianische London und wie gewohnt beschreibt Nancy Springer die Kulisse grandios. Man erhält erneut einen äußerst bildlichen und meinem Empfinden nach perfekt recherchierten Einblick in das Londoner Leben Ende des 19. Jahrhunderts. So wird vor allem die Kleidung wieder sehr genau veranschaulicht wie Enolas Kostümierungskünste und die damalige Frauenmode. Bei den Beschreibungen von Enolas originellen Verkleidungen bin ich mal wieder richtig ins Staunen geraten – Sherlocks kleine Schwester ist fraglos eine absolute Meisterin im Verkleiden und eine Holmes durch und durch.
Kein Wunder, dass sich unsere Ich-Erzählerin Enola auf gar keinen Fall in das Frauenbild jener Zeit drängen lassen und – wie ihre Mutter – frei sein und selbst über ihr Leben bestimmen möchte.
Enolas neuer Fall wird unsere Romanheldin zweifellos viel cleveres Denken und Mut abverlangen, so viel sei schon mal verraten. Durchweg mitfiebern und mitraten ist also ganz klar angesagt! Das plötzliche Verschwinden von Lady Blanchefleur del Campo ist wirklich höchst mysteriös und sonderbar. Ich bin da beim Lesen so richtig ins Miträtseln geraten und dass Sherlock ebenfalls an dem Fall dran ist, hat mir ungemein gut gefallen. Der bekannte Meisterdetektiv ist dieses Mal noch mehr involviert als vorher, was ich echt klasse fand. Auch Mycroft Holmes wird zum Ende hin auf der Bildfläche erscheinen, sodass wir in den Genuss eines Zusammentreffens aller drei Geschwister kommen. Wie dieses Ablaufen wird – Mycroft ist schließlich eigentlich immer noch darauf aus, seine kleine Schwester in ein Mädcheninternat zu stecken – werde ich euch hier jedoch nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Mir jedenfalls haben die gemeinsamen Szenen von Enola, Sherlock und Mycroft ausgesprochen gut gefallen.
Auch hinsichtlich der vermissten Mutter der drei Holmes-Geschwister werde ich schweigen. Nur so viel: Das große Rätsel ihres Verschwindens wird endlich gelüftet werden. Mich hat Nancy Springer mit der Auflösung gänzlich überzeugen können und auch das Ende hat mich nicht nicht enttäuscht. Wie oben bereits erwähnt schließt dieser Band die Reihe gelungen ab, sodass man auf jeden Fall von einem würdigen Abschluss sprechen kann. Potenzial für viele weitere Bände ist aber durchaus vorhanden. Da bin ich nun wirklich super gespannt wie es in Teil 7 wohl weitergehen wird.
Fazit: Ein weiterer wunderbarer Folgeband voller Spannung, Witz und Charme!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google