Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Da ich ein großer Disney- und Arielle-Fan bin und mir die bisherigen Twisted-Tales-Bände total gut gefallen haben, habe ich mich auf „Inmitten der Wasserwelt“ wahnsinnig gefreut. Ich war so gespannt wie mir Liz Braswells Neuerzählung von Arielle wohl gefallen wird.
Fünf Jahre sind vergangen seit die böse Seehexe Ursula die Meerjungfrau Arielle besiegt hat. Da bei dem Kampf König Triton ums Leben gekommen ist, ist nun dessen Tochter Arielle die Herrscherin von Atlantica. Ursula wiederum regiert gemeinsam mit Prinz Eric dessen Königreich und genießt als Prinzessin Vanessa und mit Arielles Stimme in vollen Zügen ihre Macht und großen Reichtum. Vaterlos, stumm und weit weg von ihrer großen Liebe führt Arielle ein Leben in Traurigkeit. Doch als sie die Nachricht erreicht, dass König Triton doch noch am Leben ist, macht sie sich sofort an die Meeresoberfläche auf. Ob es ihr gelingen wird, ihren Vater zu retten und Prinz Eric zurückzugewinnen?
Von Liz Braswell kannte ich bereits ihre Adaption von „Die Schönes das Biest“ und da sie mich mit dieser hellauf begeistern konnte, war ich ausgesprochen guter Dinge, dass mir auch ihre Neuinterpretation von Disneys „Arielle“ sehr gut gefallen wird. Ich sollte mit dieser Vermutung dann auch absolut richtig liegen. In meinen Augen hat Liz Braswell mit „Inmitten der Wasserwelt“ eine richtig tolle Neuerzählung des Disneyfilms „Arielle“ aufs Papier gebracht, die deutlich düsterer als das Original ist und eine einfallsreiche Mischung aus Altbekannt und Neu enthält. Ich fand es mal wieder überaus faszinierend zu sehen, wie Vertrautes aus der ursprünglichen Story ihren Platz in der Neuerzählung gefunden hat und mit den eigenen Ideen der Autorin verbunden wurde, sodass letztendlich eine komplett andere Geschichte dabei herausgekommen ist.
„Inmitten der Wasserwelt“ spielt fünf Jahre nach dem Ende der Arielle-Disneyverfilmung und ist sozusagen eine Fortsetzung davon – allerdings wirklich nur sozusagen, schließlich baut Liz Braswells Adaption auf einem anderen Schluss der Vorgeschichte auf. Ursula wurde nicht besiegt und regiert als Prinzessin Vanessa zusammen mit Prinz Eric dessen Königreich. Eric ist immer noch von Ursula verzaubert und besitzt keine Erinnerungen an Arielle. Arielle wiederum ist Königin der Unterwasserwelt, nachdem ihr Vater Triton von Ursula getötet wurde (zumindest denken alle, dass Triton tot ist). Ursula ist zudem weiterhin im Besitz von Arielles Stimme und Arielle somit stumm. An diese Ausgangslage knüpft Liz Braswell nun also an. Wir bekommen es also wirklich mit einer völlig anderen Story zu tun, aber da wir in dieser auf lauter wohlvertraute Figuren aus dem Original treffen dürfen und an bekannte Orte mitgenommen werden, verströmt das Buch dennoch diesen herrlichen Disney-Zauber, den wir alle so lieben und lässt die Herzen aller Arielle-Fans höherschlagen. Bei mir zumindest war es so. Ich fand es einfach wundervoll auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und endlich mal wieder in die einzigartige Welt von Arielle eintauchen zu dürfen.
Mit den Charakteren hat mich Liz Braswell auf jeden Fall überzeugen können. In meinen Augen hat sie die Figuren genau richtig ausgearbeitet: Alte Bekannte besitzen nach wie vor ihren einmaligen Charme aus der herkömmlichen Fassung, sind zugleich aber auch irgendwie anders. Arielle beispielsweise ist nach wie vor ganz fasziniert von der Menschenwelt und hoffnungslos in Eric verliebt, nur da sie inzwischen älter geworden ist und als Regentin eine große Verantwortung trägt, wirkt sie deutlich reifer, erwachsener und ernster.
Mir hat es insgesamt unheimlich viel Freude bereitet Zeit mit den vielen verschiedenen Figuren zu verbringen und gemeinsam mit ihnen ein Abenteuer voller Überraschungen und Magie zu erleben. Etwas erstaunt hat mich dabei nur, dass der größte Teil der Erzählung auf dem Land spielt. Da der Titel „Inmitten der Wasserwelt“ lautet, hatte ich irgendwie mit mehr Unterwasserweltszenen gerechnet. Dass ich von denen nun weniger als erwartet bekommen habe, hat mich persönlich allerdings nicht gestört. Ich mochte das Setting super gerne. Alle Schauplätze werden sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben und die märchenhafte und düstere Atmosphäre, die durchweg herrscht, konnte mich vollkommen verzaubern.
Mit dem Schreibstil und der Erzählweise hat das Buch ebenfalls bei mir punkten können. Für mich hat sich der locker-leichte Sprachstil angenehm flüssig lesen lassen und die Wahl, die Handlung im Wechsel von mehreren Personen schildern zu lassen, finde ich rundum gelungen. Wir erfahren die Geschehnisse aus vielen verschiedenen Blickwinkeln wie Arielle, Ursula, Eric und der Möwe Scuttle - jeweils in der dritten Person – und durch diese ständigen Perspektivwechsel wird das Leseerlebnis wunderbar abwechslungsreich und mitreißend gestaltet. Für mich kamen nur leider stellenweise dennoch ein paar Längen auf; ein bisschen mehr Tempo und Spannung hier und da hätte ich nicht schlecht gefunden. Die etwas langatmigen Szenen hielten sich aber zum Glück noch in Grenzen.
Fazit: Eine originelle Neuerzählung des Disneyfilms „Arielle“ voller Überraschungen und Fantasie!
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