Gelesen von Merete Brettschneider
Als ich das erste Mal von „Amari und die Nachtbrüder“ hörte, wanderte das Buch umgehend auf meine Wunschliste. Der Klappentext hatte ich mich sofort und auch das Cover sprach mich direkt an. Das Kinderbuchdebüt von B. B. Alston musste ich einfach unbedingt lesen.
Amari hat es nicht leicht im Leben. Ihre alleinerziehende Mutter arbeitet rundum die Uhr, das Geld ist dennoch immer knapp und in der Schule wird Amari aufgrund ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft von ihren Mitschülern übelst gemobbt. Als dann auch noch ihr großer Bruder Quinton eines Tages spurlos verschwindet, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Wo ist ihr Bruder bloß? Warum ist er ohne ein Wort einfach so verschwunden? Dass er tot ist, kann Amari nicht glauben. Und tatsächlich, eines Tages erhält sie endlich ein Lebenszeichen von Quinton: Er hat ihr eine rätselhafte Einladung hinterlassen. Die 12-jährige nimmt sie an – und gerät in eine verborgene übernatürliche Welt voller Magie und Geheimnisse. Um weiter nach Quinton suchen zu können, muss Amari unbedingt einen Platz an der Akademie bekommen. Gar nicht so einfach, schließlich muss sie es mit Mitstreitern aufnehmen, die seit Jahren für die Prüfungen geschult wurden. Hat sie überhaupt eine Chance das Auswahlverfahren zu bestehen? Und warum muss ausgerechnet in ihr eine Magiern schlummern? Magier werden in der übernatürlichen Welt als Bedrohung angesehen – Amari hat daher auch hier mit lauter Anfeindungen und gemeinen Kommentaren zu kämpfen. Aufgeben kommt für sie aber auf gar keinen Fall infrage. Sie muss unbedingt ihren Bruder wiederfinden!
Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich irgendwie schon nach wenigen Seiten: Das wird gut. Das wird richtig, richtig gut. Ich habe einfach von Anfang an gespürt, dass mich „Amari und die Nachtbrüder“ vom Hocker hauen wird. Und wisst ihr was? Ich lag mit dieser Vermutung goldrichtig!
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir spielend leicht. B. B. Alston hat einen sehr bildhaften, mitreißenden und locker-leichten Schreibstil, der sich bezaubernd schön liest.
Auch unsere Hauptprotagonistin, die 12-jährige Amari, gefiel mir vom ersten Moment an unglaublich gut. Die gesamte Handlung wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich, einfühlsam und vollkommen authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos geglückt mich in sie hineinversetzen.
Dass B. B. Alston sich dazu entschlossen hat, eine Fantasygeschichte mit einer schwarzen Buchheldin zu schreiben, finde ich einfach nur klasse und richtig stark! Wir sind alle gleich viel wert, toll und einzigartig, ganz egal wie wir aussehen, wo wir herkommen oder wie anders wir auch sein mögen. Diese Botschaft vermittelt dieses Buch und dafür liebe ich es.
Neben unserer Hauptprotagonistin und der wichtigen Message gibt es aber natürlich noch viele weitere zauberhafte Dinge in „Amari und die Nachtbrüder“, von denen ich ganz hin und weg bin.
Auch mit den Nebencharakteren konnte das Buch vollends bei mir punkten. Egal ob liebenswert oder hinterhältig – allesamt wurden sie fabelhaft ausgearbeitet. Einer meiner persönlichen Lieblinge ist Elsie, mit der sich Amari auf der Akademie ein Zimmer teilen wird. In ihr wird unsere Heldin sehr schnell eine richtig tolle Freundin finden, auf die sie sich jederzeit verlassen kann.
Bezüglich der Handlung kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Sie lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie ist actionreich, emotional, tiefgründig, humorvoll und spannend und kann mit zahlreichen Überraschungen und genialen Wendungen aufwarten. Also ich habe die Geschichte förmlich inhaliert, da ich einfach nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen bzw. Hören.
Wie oben bereits erwähnt, hat mich parallel zum Buch das Hörbuch begleitet. Vorgelesen wird es von Merete Brettschneider, die mir bereits aus anderen Hörbüchern und Hörspielen bekannt war wie beispielsweise aus Die drei !!!. Für „Amari und die Nachtbrüder“ ist sie ein wahrer Glücksgriff. Mit ihrer jungen, frischen Stimme ist sie einfach die ideale Besetzung für Amari. Sie hat die Atmosphäre der Geschichte und auch die Gefühle der weiteren Figuren erstklassig eingefangen und beschert uns mit ihrer vielfältigen Stimme ein unvergessliches Hörerlebnis.
Fazit: Ein großartiger Auftakt voller Magie, Fantasie und Herz!
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