Freitag, 23. April 2021

[Rezension] Familie Flickenteppich 3: Wir machen Ferien von Stefanie Taschinski

Hardcover
 
Illustriert von Anne-Kathrin Behl
Ab 8 Jahren
216 Seiten
ISBN: 978-3-7891-1481-6
Erschienen: 08.04.2021

Klappentext:

Von einem Tag auf den anderen ist Rebecca, die Mutter von Emma, Ben und Jojo, plötzlich aus Australien zurückgekommen und wirbelt das Leben in der Nummer 11 durcheinander. Da bleibt Emma kaum Zeit für das große Meerschweinchen-Projekt. Und jetzt, da ihre Mama wieder da ist, wünscht Emma sich natürlich auch, dass sie für immer bleibt … Doch erst einmal stehen die Ferien vor der Tür, und Emma, Ben und Jojo sind begeistert, als ihre Mutter sie zu einer Campingtour an die Nordsee einlädt. Denn alle Kinder aus der Nummer 11 sind unterwegs. Der Urlaub beginnt richtig schön – bis Emma entdeckt, dass ihre Mama ein Geheimnis hat. Was sollen sie jetzt bloß machen?

Quelle: Oetinger Verlag

Rezension:

Da mir die ersten beiden Bänden der Familie Flickenteppich-Serie so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in die Nummer 11 habe ich mich tierisch gefreut!

Die Mutter von Emma, Ben und Jojo ist aus Australien zurückgekommen und wird mit ihrer Rückkehr für ordentlich Aufregung und Wirbel in der Nummer 11 sorgen. Emma freut sich riesig darüber, dass ihre Mama endlich wieder da ist und möchte so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Für das Meerschweinchen-Schulprojekt und ihre beste Freundin Aylin hat sie daher kaum Zeit. Wie schön wäre es doch, wenn Mama Rebecca für immer bleiben würde. Ben scheint Emmas großen Wunsch jedoch nicht zu teilen – er macht irgendwie gar nicht den Eindruck, als würde er sich über Mamas Besuch freuen. Als Rebacca ihren Kindern eröffnet, dass sie gemeinsam mit ihnen eine Campingtour an die Nordsee machen möchte, zeigt sich aber auch Emmas großer Bruder begeistert. Da Freddy und seine Großeltern in ihrem coolen Campingwagen ebenfalls an die Nordsee fahren, kann Ben mit seinem Kumpel hoffentlich ganz viel Zeit verbringen. Es soll dann aber anders kommen als geplant. Als Emma entdeckt, dass ihre Mutter ein Geheimnis hat, ist es schlagartig vorbei mit dem schönen Urlaub. Was sollen die Kinder jetzt nur machen?

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein Jahr her ist, dass ich den zweiten Teil gelesen habe und als absolute Vielleserin gerne mal bei Charakterennamen schwächle, habe ich völlig mühelos in die Hausnummer 11 zurückgefunden. Da wir es in dieser Reihe insgesamt mit recht vielen Figuren zu tun bekommen, würde ich es nur nach wie vor gar nicht schlecht finden, wenn es vorne in den Büchern ein Personenregister geben würde. Vor allem für Neueinsteiger wäre das natürlich eine feine Sache. Ich rate allerdings eh sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da die Bücher aufeinander aufbauen. Man kann dem Geschehen in den Fortsetzungen meinem Empfinden nach zwar auch ohne Vorwissen gut folgen, aber es empfiehlt es sich auf jeden Fall, von Band 1 an aufwärts zu lesen.

Für mich, als Nicht-Neuling, hieß es auch dieses Mal auf lauter altbekannte und liebgewonnene Gesichter zu treffen. Unsere Hauptprotagonistin Emma, ihre Geschwister Ben und Jojo, ihr Papa Olli, die weiteren Bewohner aus der Nummer 11 – alle sind wieder mit von der Partie, was mich unheimlich gefreut hat. Mit der bunten Truppe aus der Hausnummer 11 hat die Stefanie Taschinski ganz wundervolle und einzigartige Charaktere erschaffen, die man als Leser*innen einfach sofort gernhaben muss...na ja, okay, bis auf die Erbsenzähler vielleicht, auch bekannt als das Ehepaar Neumann. Es muss allerdings dazu gesagt sein, dass die Neumanns inzwischen schon um einiges netter geworden sind und viel weniger erbsenzählerisch drauf sind als es im Serienstart der Fall war.

Wer in diesem Band ebenfalls mit an Bord ist und sogar eine sehr große Rolle in der Geschichte spielen wird, ist die Mutter von Emma, Ben und Jojo. Die Eltern der drei Geschwister sind getrennt und da sich Mama Rebecca bis vor kurzem noch in Australien aufgehalten hat, begegnen wir ihr erst in diesem Teil so richtig. In den Vorgängern durften wir sie aber bereits dank ein paar Videocalls ein wenig kennenlernen und ich muss gestehen, dass sie in diesen nicht den sympathischsten Eindruck auf mich gemacht hat. Auch in diesem Band bin ich leider nicht komplett mit ihr warmgeworden, was aber in keinster Weise mein Lesevergnügen beeinträchtigt hat.

Neben den lebensnahen Charakteren konnte mich Stefanie Taschinski auch mit ihrem Schreibstil und der Erzählweise hellauf begeistern. Wir erfahren die gesamte Handlung abermals aus der Sicht der 8-jährigen Emma in der Ich-Form und der Autorin ist es in meinen Augen wieder hervorragend gelungen, aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens zu schreiben. Mit ganz viel Einfühlsamkeit und Authentizität stellt sie Emmas Gefühls- und Gedankenwelt dar, sodass man sich spielend leicht in die 8-jährige hineinversetzen kann. Emmas Begeisterung darüber, dass ihre Mama endlich wieder da ist; ihr sehnlicher Wunsch, dass ihre Mutter für immer bleibt; ihre großes Lampenfieber vor ihrem Schulvortrag; ihre Bedrücktheit, als ihre beste Freundin Aylin wütend auf sie ist; ihr Bestürzung, als sie Rebeccas Geheimnis entdeckt – ich habe Emmas Fühlen und Denken jederzeit vollkommen nachvollziehen können.

Wie die zwei Vorgänger, so beschert uns auch Band 3 eine Geschichte, in der nicht alles eitel Sonnenschein ist. Schwierige Themen wie Trennung der Eltern und Enttäuschung werden angesprochen und auf eine sehr sensible und kindgerechte Weise behandelt. Die Erzählung enthält eine fabelhafte Balance zwischen Ernst und Humor und vermittelt neben den bereits genannten Dingen noch viele weitere wichtige Themen und Werte wie Familie, Freundschaft, Diversität und Zusammenhalt. Klasse verpackt in einem aufregenden, unterhaltsamen und liebenswerten Alltags-Ferien-Abenteuer hat all das seinen Platz in der Geschichte gefunden. Für mich war auch dieser Band so ein richtiges Wohlfühlbuch, das mich mit seinem herrlich modernen Bullerbü-Feeling, der kindlichen Erzählperspektive und den supersüßen Illustrationen von Anfang bis Ende verzaubern konnte.

Illustriert wurde auch dieses Familie Flickenteppich-Erlebnis von Anne-Kathrin Behl. Ich bin von ihren vielen farbigen, liebevollen Illustrationen erneut richtig begeistert. Sie strahlen, wie das farbenfrohe Cover, so etwas wunderbar Fröhliches aus und passen einfach nur perfekt zur Geschichte. Sehr cool fand ich auch, dass es eine tolle und ganz einfache Anleitung fürs Meerschweinchen zeichnen gibt. An dieser werden Kinder (und Meerschweinchenfans) garantiert ganz viel Freude haben. :)

Empfohlen wird die Reihe ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Wer schon ein geübterer Leser*in ist, sollte bei der Familie Flickenteppich-Serie keine Probleme mit dem Selberlesen haben.

Fürs Vorlesen würde ich persönlich sie sogar schon ab etwa 6 Jahren empfehlen. Als Vorlesebücher bieten sich alle drei Bände meiner Ansicht nach prima an.

Das Ende ist ein bisschen traurig und herzerwärmend schön zugleich und kann ganz am Schluss mit einer großen Überraschung aufwarten. Da bin ich nun sehr gespannt, wie es wohl im September in Band 4 weitergehen wird. Auf den nächsten Teil freue ich mich dieses Mal ganz besonders, da es sich bei diesem um einen Weihnachtsband handelt. Weihnachten mit Familie Flickenteppich – das wird ganz bestimmt großartig werden!

Fazit: Stefanie Taschinski hat mit „Familie Flickenteppich – Wir machen Ferien“ einen weiteren, rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, mit welchem sie Jung und Alt ein wunderschönes (Vor-)Lesevergnügen beschert. Auch die dritte Familie Flickenteppich-Erzählung ist spannend, lustig, turbulent und warmherzig und ganz hinreißend von der Anne-Kathrin Behl illustriert. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und eine zauberhafte Zeit mit Emma, Ben, Jojo und Co. verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

 

 






 

 

Ein großes Dankeschön an die Verlagsgruppe Oetinger für das Rezensionsexemplar!


 

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