Mittwoch, 21. Oktober 2020

[Rezension] Magic Tales - Verhext um Mitternacht von Stefanie Hasse

Hardcover
Ab 13 Jahren
368 Seiten
ISBN: 978-3-7432-0645-8
Erschienen: 16.09.2020
 
Klappentext:
Tristan und seine beiden Stiefbrüder – das war noch nie eine gute Beziehung. Vor allem seit dem Tod seines Vaters hat Tristan unter den Mobbingattacken seiner Brüder zu leiden. Als einziger in der Familie hat er keine magischen Fähigkeiten und kann sich daher nicht wehren. Und natürlich wird er auch nicht zu den Bällen mitgenommen, die anlässlich des großen Walpurgistreffens stattfinden. Nur seine alte Freundin Mara hält zu ihm. Und Ela, die neue Schülerin aus dem fernen Rom. Aber Ela hat einen ganz speziellen Auftrag. Dafür braucht sie ausgerechnet ihn, Tristan. Wenn er doch nur ein kleines bisschen Magie hätte …
 
Quelle: Loewe Verlag
 
Rezension:  
 
Da mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Stefanie Hasse wahnsinnig gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass diesen Herbst ein neuer Titel von ihr im Loewe Verlag erscheinen wird. Als ich dann erfuhr, dass sich bei dem Buch um eine Märchenadaption gemixt mit einer Hexengeschichte handelt, stand für mich umgehend fest: „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ muss ich unbedingt lesen!

Tristan hat es nicht leicht. Obwohl er aus einer Hexenfamilie kommt, besitzt er selbst keine magischen Fähigkeiten, was ihm ständig unter die Nase gerieben wird. Vor allem seine zwei Stiefbrüder lassen keine Gelegenheit aus, um ihn zu mobben.

Als die italienische Austauschschülerin Ela aus Rom an Tristans Schule kommt und das erste Mal auf Tristan trifft, ist sie sofort ganz fasziniert von ihm. Er wiederum spürt auch, dass zwischen ihnen eine besondere Anziehungskraft herrscht.
Ela wurde mit einem geheimen Auftrag nach Falkhausen geschickt. Wie Tristan, so stammt auch sie aus einer Hexenfamilie, besitzt aber, im Gegensatz zu ihm, große magische Kräfte. Ihre Aufgabe lautet nun, herausfinden, wer für den Magieausbruch verantwortlich ist, der vor kurzem in Falkhausen stattgefunden hat. Von ihren Gefühlen darf sie sich dabei auf gar keinen Fall ablenken lassen. Anscheinend ist es aber ausgerechnet Tristan, der ihr bei der Erfüllung ihrer Mission helfen könnte. Kann sie ihm aber wirklich vertrauen?

Ich liebe Märchenadaptionen, ich liebe die Erzählung von Cinderella und ich liebe Hexengeschichten. Und da mich, wie oben bereits erwähnt, meine bisherigen Werke von Stefanie hellauf begeistern konnten, könnt ihr euch sicherlich denken, dass ich unglaublich gespannt auf „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ war.

Um es kurz machen: Mir hat das Buch richtig gut gefallen! Stefanie Hasse ist mit dem ersten Band von „Magic Tales“ ein wundervoller Auftakt geglückt, mit welchem sie uns eine einzigartige Neuinterpretation von Aschenputtel beschert. Ich persönlich hatte zwar mit ein bisschen mehr Märchenflair gerechnet, muss ich gestehen - bis auf die Tatsache, dass Tristan von seiner Stiefmutter und seinen beiden Stiefbrüdern aschenputtelmäßig behandelt wird, erinnert doch eher wenig an das Original – aber gestört hat mich dieser Punkt überhaupt nicht. Die Story kann dafür mit jeder Menge Magie und vielen einigen, sehr originellen Ideen aufwarten, sodass ich es wirklich gar nicht schlimm fand, dass die Geschichte für mich weniger Märchenatmosphäre versprühte als erwartet.
Die Idee, die Geschichte des berühmten Märchenklassikers aufzugreifen und einfach die Rollen zu vertauschen, fand ich von Anfang an genial. Wir bekommen es in Stefanies Hasses Cinderella-Version also mit einem männlichen Aschenputtel zu tun und anstatt eines strahlenden Prinzen haben wir eine Hexe aus einer mächtigen Hexenfamilie. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass es mal kein armes Mädchen ist, dass von ihren Stiefschwestern gehänselt und getriezt wird, sondern dass ein Junge diesen Part übernimmt.
In „Verhext um Mitternacht“ hätten wir zum einen Ela, die Hexe, die mit einem geheimen Auftrag von Rom nach Deutschland reist, und zum anderen Tristan, der der einzige Nichtmagische in seiner Familie ist und von seinen beiden Stiefbrüdern Chris und Noah ziemlich gemobbt wird.
 
Ich mochte sowohl Ela als auch Tristan unheimlich gerne. Wir erfahren die Handlung im Wechsel der beiden, jeweils in der Ich-Perspektive, sodass wir beide sehr genau kennenlernen können.
Tristan ist ein super sympathischer Typ, den man als Leser*in einfach sofort ins Herz schließen muss. Meines hat er jedenfalls im Sturm erobert.
Ela ist ebenfalls ein Charakter zum Gernhaben. Bei ihr fand ich besonders interessant, dass sie eine Hexe ist und es in ihren Kapiteln somit sehr viel um Magie geht. Mir haben aber wirklich beide Sichtweisen total gut gefallen. Ich könnte da jetzt echt nicht sagen, welche ich lieber gelesen habe.
Auch mit den Nebenfiguren konnte mich Stefanie Hasse vollends überzeugen. In meinen Augen wurden sie alle hervorragend und sehr authentisch ausgearbeitet.
 
Womit das Buch ebenfalls bei mir punkten konnte, ist das Setting. Die Story spielt größtenteils in Deutschland, genauer gesagt in Süddeutschland, im fiktiven Städtchen Falkhausen. Die Schauplätze werden sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben und Stefanie Hasse ist es fabelhaft gelungen, von Anfang an eine magische Stimmung zu erzeugen, die sich durch das gesamte Buch zieht. Besonders angetan bin ich von diesem Mix aus normalen Schulalltag und Fantasygeschichte. Ich habe die Kombi aus alltäglichen Dingen, prachtvollen Bällen und Hexenelementen als ungemein faszinierend und äußerst erfrischend empfunden.

Da mich die Handlung sofort in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln konnte, sich der Schreibstil von Stefanie Hasse angenehm flüssig für mich hat lesen lassen und zudem die Kapitel schön kurz sind, bin ich beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen. Die Story hat so einige Überraschungen und unerwartete Plottwists auf Lager, sodass man immerzu am mitfiebern ist. Ein paar Wendungen waren für mich zwar dann doch recht vorhersehbar, muss ich zugeben, aber gestört hat mich das in keinster Weise. Ich war die ganze Zeit wie gebannt am Lesen; besonders zum Ende hin konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Großartig fand ich auch die Lovestory. Sie kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und wird sehr gefühlvoll und einfach nur bezaubernd schön beschrieben.

Tja, nun habe ich euch so viel von dem Buch was vorgeschwärmt, vermutlich fragt ihr euch jetzt, warum ich dennoch „nur“ 4 Sterne vergeben habe. Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, allerdings hat mir für die volle Sternenzahl dann irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, das ich leider nicht genau benennen kann. Ich habe beim Lesen einfach gemerkt, dass mich die Story nicht so packen und verzaubern konnte, wie es ein 5-Sterne-Buch für mich tun muss. Mir hat wohl einfach dieses gewisse Etwas gefehlt. Ich kann „Verhext um Mitternacht“ aber selbstverständlich dennoch absolut empfehlen und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Auf den nächsten „Magic Tales“ - Band freue ich mich schon sehr!

Fazit: Eine zauberhafte Märchenadaption voller Magie, Spannung und Fantasie! Mir hat der erste Band der „Magic Tales“ - Reihe ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Stefanie Hasse hat mit „Verhext um Mitternacht“ eine außergewöhnliche Neuerzählung von Cinderella aufs Papier gebracht, mit vielen ziemlich coolen und kreativen Ideen, lauter sympathischen Figuren, einem tollen Setting und einer wunderschönen Liebesgeschichte. Bei mir wollte trotz allem irgendwie dieser letzte Funke nicht überspringen. Ich kann leider echt nicht sagen, warum, aber mir hat es für die volle Sternenzahl einfach nicht gereicht. Aber wie gesagt, hellauf begeistert bin ich dennoch, was, so hoffe ich doch, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D

Ich kann „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen! 
 
 





Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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