Ab
13 Jahren
368
Seiten
ISBN:
978-3-7432-0645-8
Erschienen:
16.09.2020
Klappentext:
Tristan
und seine beiden Stiefbrüder – das war noch nie eine gute
Beziehung. Vor allem seit dem Tod seines Vaters hat Tristan unter den
Mobbingattacken seiner Brüder zu leiden. Als einziger in der Familie
hat er keine magischen Fähigkeiten und kann sich daher nicht wehren.
Und natürlich wird er auch nicht zu den Bällen mitgenommen, die
anlässlich des großen Walpurgistreffens stattfinden. Nur seine alte
Freundin Mara hält zu ihm. Und Ela, die neue Schülerin aus dem
fernen Rom. Aber Ela hat einen ganz speziellen Auftrag. Dafür
braucht sie ausgerechnet ihn, Tristan. Wenn er doch nur ein kleines
bisschen Magie hätte …
Rezension:
Da
mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Stefanie Hasse wahnsinnig
gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte,
dass diesen Herbst ein neuer Titel von ihr im Loewe Verlag erscheinen
wird. Als ich dann erfuhr, dass sich bei dem Buch um eine
Märchenadaption gemixt mit einer Hexengeschichte handelt, stand für
mich umgehend fest: „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ muss
ich unbedingt lesen!
Tristan
hat es nicht leicht. Obwohl er aus einer Hexenfamilie kommt, besitzt
er selbst keine magischen Fähigkeiten, was ihm ständig unter die
Nase gerieben wird. Vor allem seine zwei Stiefbrüder lassen keine
Gelegenheit aus, um ihn zu mobben.
Als
die italienische Austauschschülerin Ela aus Rom an Tristans Schule kommt und das
erste Mal auf Tristan trifft, ist sie sofort ganz fasziniert von ihm.
Er wiederum spürt auch, dass zwischen ihnen eine besondere Anziehungskraft
herrscht.
Ela
wurde mit einem geheimen Auftrag nach Falkhausen geschickt. Wie
Tristan, so stammt auch sie aus einer Hexenfamilie, besitzt aber, im
Gegensatz zu ihm, große magische Kräfte. Ihre Aufgabe lautet nun,
herausfinden, wer für den Magieausbruch verantwortlich ist, der vor
kurzem in Falkhausen stattgefunden hat. Von ihren Gefühlen darf sie
sich dabei auf gar keinen Fall ablenken lassen. Anscheinend ist es
aber ausgerechnet Tristan, der ihr bei der Erfüllung ihrer Mission
helfen könnte. Kann sie ihm aber wirklich vertrauen?
Ich
liebe Märchenadaptionen, ich liebe die Erzählung von Cinderella und
ich liebe Hexengeschichten. Und da mich, wie oben bereits erwähnt,
meine bisherigen Werke von Stefanie hellauf begeistern konnten, könnt
ihr euch sicherlich denken, dass ich unglaublich gespannt auf „Magic
Tales – Verhext um Mitternacht“ war.
Um
es kurz machen: Mir hat das Buch richtig gut gefallen! Stefanie Hasse
ist mit dem ersten Band von „Magic Tales“ ein wundervoller
Auftakt geglückt, mit welchem sie uns eine einzigartige Neuinterpretation von Aschenputtel beschert. Ich
persönlich hatte zwar mit ein bisschen mehr Märchenflair gerechnet,
muss ich gestehen - bis auf die Tatsache, dass Tristan von seiner
Stiefmutter und seinen beiden Stiefbrüdern aschenputtelmäßig
behandelt wird, erinnert doch eher wenig an das Original – aber
gestört hat mich dieser Punkt überhaupt nicht. Die Story kann dafür
mit jeder Menge Magie und vielen einigen, sehr originellen Ideen
aufwarten, sodass ich es wirklich gar nicht schlimm fand, dass die
Geschichte für mich weniger Märchenatmosphäre versprühte als erwartet.
Die
Idee, die Geschichte des berühmten Märchenklassikers aufzugreifen
und einfach die Rollen zu vertauschen, fand ich von Anfang an genial.
Wir bekommen es in Stefanies Hasses Cinderella-Version also mit einem
männlichen Aschenputtel zu tun und anstatt eines strahlenden Prinzen
haben wir eine Hexe aus einer mächtigen Hexenfamilie. Mir hat es
ausgesprochen gut gefallen, dass es mal kein armes Mädchen ist, dass
von ihren Stiefschwestern gehänselt und getriezt wird, sondern dass
ein Junge diesen Part übernimmt.
In
„Verhext um Mitternacht“ hätten wir zum einen Ela, die
Hexe, die mit einem geheimen Auftrag von Rom nach Deutschland reist,
und zum anderen Tristan, der der einzige Nichtmagische in seiner
Familie ist und von seinen beiden Stiefbrüdern Chris und Noah
ziemlich gemobbt wird.
Ich
mochte sowohl Ela als auch Tristan unheimlich gerne. Wir erfahren die
Handlung im Wechsel der beiden, jeweils in der Ich-Perspektive,
sodass wir beide sehr genau kennenlernen können.
Tristan
ist ein super sympathischer Typ, den man als Leser*in einfach sofort
ins Herz schließen muss. Meines hat er jedenfalls im Sturm erobert.
Ela ist ebenfalls ein Charakter zum Gernhaben. Bei ihr fand ich besonders
interessant, dass sie eine Hexe ist und es in ihren Kapiteln somit
sehr viel um Magie geht. Mir haben aber wirklich beide Sichtweisen
total gut gefallen. Ich könnte da jetzt echt nicht sagen, welche ich
lieber gelesen habe.
Auch
mit den Nebenfiguren konnte mich Stefanie Hasse vollends überzeugen.
In meinen Augen wurden sie alle hervorragend und sehr authentisch
ausgearbeitet.
Womit
das Buch ebenfalls bei mir punkten konnte, ist das Setting. Die Story
spielt größtenteils in Deutschland, genauer gesagt in
Süddeutschland, im fiktiven Städtchen Falkhausen. Die Schauplätze
werden sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben und Stefanie Hasse ist es fabelhaft gelungen, von Anfang an eine magische Stimmung zu erzeugen, die sich
durch das gesamte Buch zieht. Besonders angetan bin ich von diesem Mix
aus normalen Schulalltag und Fantasygeschichte. Ich habe die Kombi
aus alltäglichen Dingen, prachtvollen Bällen und Hexenelementen als ungemein
faszinierend und äußerst erfrischend empfunden.
Da
mich die Handlung sofort in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln
konnte, sich der Schreibstil von Stefanie Hasse angenehm flüssig für
mich hat lesen lassen und zudem die Kapitel schön kurz sind, bin ich
beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen. Die Story hat so einige
Überraschungen und unerwartete Plottwists auf Lager, sodass man
immerzu am mitfiebern ist. Ein paar Wendungen waren für mich zwar
dann doch recht vorhersehbar, muss ich zugeben, aber gestört hat
mich das in keinster Weise. Ich war die ganze Zeit wie gebannt am
Lesen; besonders zum Ende hin konnte ich das Buch gar nicht mehr aus
der Hand legen.
Großartig fand ich auch die Lovestory. Sie kommt ganz ohne Kitsch
und Drama aus und wird sehr gefühlvoll und einfach nur bezaubernd schön
beschrieben.
Tja,
nun habe ich euch so viel von dem Buch was vorgeschwärmt, vermutlich
fragt ihr euch jetzt, warum ich dennoch „nur“ 4 Sterne vergeben
habe. Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte, allerdings hat
mir für die volle Sternenzahl dann irgendwie doch etwas gefehlt,
etwas, das ich leider nicht genau benennen kann. Ich habe beim Lesen
einfach gemerkt, dass mich die Story nicht so packen und verzaubern
konnte, wie es ein 5-Sterne-Buch für mich tun muss. Mir hat wohl
einfach dieses gewisse Etwas gefehlt. Ich kann „Verhext um
Mitternacht“ aber selbstverständlich dennoch absolut empfehlen und
ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Auf den nächsten
„Magic Tales“ - Band freue ich mich schon sehr!
Fazit:
Eine zauberhafte Märchenadaption voller Magie, Spannung und
Fantasie! Mir hat der erste Band der „Magic Tales“ - Reihe ein
wunderbares Leseerlebnis beschert. Stefanie Hasse hat mit „Verhext
um Mitternacht“ eine außergewöhnliche Neuerzählung von
Cinderella aufs Papier gebracht, mit vielen ziemlich coolen und
kreativen Ideen, lauter sympathischen Figuren, einem tollen Setting
und einer wunderschönen Liebesgeschichte. Bei mir wollte trotz allem
irgendwie dieser letzte Funke nicht überspringen. Ich kann leider
echt nicht sagen, warum, aber mir hat es für die volle Sternenzahl
einfach nicht gereicht. Aber wie gesagt, hellauf begeistert bin ich
dennoch, was, so hoffe ich doch, in meiner Rezension auch deutlich
geworden ist. :D
Ich
kann „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ wärmstens
empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den
Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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