Klappentext:
Quelle: Insel Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal über „Der Winter des Bären“ stolperte, konnte das traumhafte Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Mädchen Mila unbedingt auf ihrer gefahrvollen Reise ins Reich des Bären begleiten möchte.
Seit dem Verschwinden des Vaters sind die 12-jährige Mila und ihre drei Geschwister auf sich alleine gestellt. Zusammen leben sie in ihrem kleinen Häuschen im Eldbjørn-Wald, in welchem seit vielen Jahren ein eisiger Winter herrscht. Eines Tages tauchen plötzlich Fremde auf und bitten für eine Nacht um Obdach. Am nächsten Morgen sind sie verschwunden - genauso wie Milas Bruder Oskar. Mila ist sich ganz sicher, dass Oskar nicht freiwillig gegangen ist. Zusammen mit ihren beiden Schwestern Sanna und Pípa und ihren zwei treuen Schlittenhunden macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder. Auf ihrem Weg treffen die Mädchen auf den geheimnisvollen Zauberer Runde, der schnell zu ihrem Verbündeten wird. Von ihm erfahren sie, was mit Oskar geschehen ist: Er wurde von dem Bärengeist Bjørn entführt. Eine gefährliche Reise in den Norden beginnt. Ob ihre Rettungsmission gelingen wird?
Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich einfach schon nach den ersten paar Zeilen, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe. „Der Winter des Bären“ war mein erstes Werk aus der Feder von Kiran Millwood Hargrave und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein! Mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, unheimlich gut gefallen. Kiran Millwood Hargrave ist mit „Der Winter des Bären“ eine wunderschöne Fantasygeschichte für Jung und Alt geglückt, in welcher sie uns Leser auf eine fantastische Reise voller Abenteuer und Gefahren mitnimmt und von Anfang bis Ende mit einer winterlich märchenhaften Atmosphäre verzaubert.
Von der einzigartigen Kulisse könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Die magische Welt Eldbjørn, in der seit vielen Jahren ewiger Winter herrscht, wird unfassbar stimmungsvoll und anschaulich beschrieben, sodass man beim Lesen lauter wunderbarere Bilder von verschneiten Wäldern und weiten Schneelandschaften im Kopf hat. Für die kalte Jahreszeit ist dieses Buch wahrhaftig einfach nur die perfekte Lektüre, da versprechen Titel, Cover und Klappentext eindeutig nicht zu viel.
Kiran Millwood Hargrave erzählt in „Der Winter des Bären“ ein wahres Wintermärchen voller Schnee, Eis und Kälte. Die Erzählung verströmt von Beginn an eine frostig kalte und düstere Stimmung (frostig kalt und düster im positiven Sinne, versteht sich) und hat so etwas aufregend Mystisches und Geheimnisvolles an sich. Teilweise ist die Geschichte schon recht finster, bleibt meiner Ansicht nach aber jederzeit altersgerecht. Vom Verlag wird das Buch ab 10 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Die Story wird an keiner Stelle zu grausam oder schaurig und liest sich zudem einfach nur bezaubernd. Kiran Millwood Hargrave hat einen wundervollen Schreibstil, der sich super angenehm und leicht lesen lässt. Da zudem die Schrift recht groß ist und die Kapitel schön kurz sind, fliegt man förmlich nur so durch die Seiten.
Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Die Handlung wird sehr packend und fesselnd erzählt und kann mit so einigen Überraschungsmomenten und abenteuerlichen Szenen aufwarten. Besonders zum Ende hin wird die Geschichte richtig spannend, sodass man aus dem Mitfiebern und Mitbangen gar nicht mehr herauskommt. Bei mir zumindest war es so. Ich habe Mila und ihre Reisegefährten nur zu gerne auf ihrem großen Abenteuer durch das eisige Land Eldbjørn begleitet und eine unvergessliche Zeit mit ihnen verbracht.
Mit den Charakteren konnte mich die britische Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Unsere 12-jährige Hauptprotagonistin Mila, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihrer mutigen, liebenswerten und entschlossenen Art hat sie sich einfach sofort in mein Herz geschlichen. Ich habe sie für ihre große Tapferkeit und ihre Stärke zutiefst bewundert und konnte mich jederzeit völlig mühelos in sie hineinversetzen. Mit ihr ist Kiran Millwood Hargrave in meinen Augen eine ganz tolle Buchheldin gelungen.
Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die großartige Gestaltung des Buches. Farblich wirkt das Cover recht schlicht, finde ich, ist in meinen Augen aber dennoch ein absoluter Hingucker und versprüht zudem einen ganz besonderen altertümlichen Charme. Das Buch besitzt einen Leineneinband und wirkt durch dessen Haptik und Optik irgendwie so, als würde eigentlich ein Schutzumschlag dazugehören. Als mein Exemplar bei mir eintraf, dachte ich daher im ersten Moment, dass ich aus Versehen eines ohne Schutzumschlag zugeschickt bekommen hätte. :D Das Buch besitzt aber tatsächlich keinen, was ich echt cool finde.
Fazit: Ein fantasievolles Wintermärchen voller Spannung und Magie! Kiran Millwood Hargrave hat mit „Der Winter des Bären“ eine zeitlos schöne Geschichte geschrieben, in welcher sie uns in eine winterliche Welt entführt und auf eine ganz besondere Reise mitnimmt. Die Handlung wird unglaublich atmosphärisch, warmherzig und mitreißend erzählt und eignet sich perfekt für kalte Wintertage. Ein wirklich ganz zauberhaftes Buch über Freundschaft, Familie, Geschwisterliebe, Mut, Vertrauen und Zusammenhalt, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an Vorablesen und den Insel Verlag für das Rezensionsexemplar!
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