Hardcover
448 Seiten
ISBN:
978-3-423-79040-6
Erscheinungsdatum: 28.02.2019
Klappentext:
Ein paar Klicks, ein kurzer
Film, eine spontane nächtliche Aktion – und Aprils Leben steht auf
dem Kopf. Eigentlich hatte sie nur eine mysteriöse, aber
beeindruckende Roboter-Skulptur gefilmt und ins Netz gestellt und ihr
aus Spaß den Namen CARL gegeben – nichts Besonderes eigentlich,
doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist sie berühmt. Überall
auf der Welt sind Carls aufgetaucht, niemand weiß, woher sie kommen,
niemand weiß, wofür sie gut sind. April wird zur Carl-Expertin, die
Medien stürzen sich auf sie, ihre Videos verbreiten sich
millionenfach. Doch im Zentrum der weltweiten Hysterie erntet sie
nicht nur Likes...
Quelle: dtv
Rezension:
Als
ein großer John Green-Fan wurde ich natürlich sofort hellhörig,
als ich erfuhr, dass sein jüngerer Bruder sich nun am Schreiben
versucht und sein erstes Buch herausgebracht hat. Da mich der
Klappentext sofort ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass
ich „Ein wirklich erstaunliches Ding“ unbedingt lesen möchte.
Ich war schon sehr gespannt, ob mich Hank Green mit seinem ersten
Buch wohl genauso begeistern würde, wie es die Werke seines Bruders
bisher getan haben.
Aprils
Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als sie eines Nachts auf
eine merkwürdige Roboter-Skulptur mitten in Manhattan stößt.
Zusammen mit ihrem Freund Andy dreht sie ein spontanes Video über
die Figur, welche sie aus Spaß auf den Namen CARL getauft hat, und
stellt es ins Netz. Das Video ist eigentlich überhaupt nichts
besonderes, aber dennoch wird es dazu führen, dass April über Nacht
zu einer Berühmtheit wird. Sie steht fortan im Zentrum der
internationalen Öffentlichkeit, erhält jede Menge Likes für ihre
Videos und wird zur Carl-Expertin ernannt. Überall auf der Welt sind
mittlerweile Carls aufgetaucht. Warum und woher sie kommen, weiß
niemand. Was hat es nur mit diesen mysteriösen, roboterähnlichen
Skulpturen auf sich? Sind sie Außerirdische? Sind sie vielleicht
sogar gefährlich?
Vorweg:
Nein, Hank Green konnte mich mit seinem ersten Buch leider nicht so
begeistern wie es John Green mit seinen Büchern gelungen ist.
Eindeutig nicht. Meine Erwartungen an dieses Buch waren leider zu
groß. Ich bin enttäuscht von „Ein wirklich erstaunliches Ding“.
Der Anfang hatte mir noch sehr gut gefallen, nur flachte die Story
dann zunehmend für mich ab. Stellenweise habe ich mich fast schon
etwas durch die Seiten gequält, da sich einige Kapitel für mich
sehr gezogen haben.
Ich
komme einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten. Zum einen
bin ich mit der Protagonistin April nicht so richtig warm geworden.
Ich habe sie meistens als ziemlich anstrengend empfunden. Wirklich
unsympathisch war sie mir nicht, nur war sie mir einfach zu
selbstverliebt, zu naiv und in vielen Situationen konnte ich ihr
Handeln nicht nachvollziehen. Nein, April und ich sind leider nicht
die allerbesten Freunde geworden.
Deutlich
sympathischer war mir ihr bester Freund Andy. Den habe ich sogar
richtig liebgewonnen. Ebenfalls sehr gerne mochte ich Aprils
Mitbewohnerin Maya. Von ihr erfahren wir zwar leider nicht allzu
viel, aber schon die wenigen Beschreibungen haben dazu geführt, dass
ich Maya sehr gerne mochte.
Die
Ausarbeitung der anderen Nebencharaktere konnte mich leider nicht
überzeugen. Diese waren mir zu blass und oberflächlich.
Zur
Handlung habe ich ja bereits erwähnt, dass ich diese stellenweise
als ziemlich langatmig empfunden habe. Mir ist hier einfach viel zu
wenig passiert, gefühlt ging es größtenteils immer nur um
dasselbe: April ist im Fernsehen aufgetreten, hat Interviews gegeben,
Videos gedreht, getwittert und sich generell sehr viel mit dem
Internet und den Social Medien beschäftigt. Mir hat es hier einfach
an Spannung gefehlt.
Hinzu
kam dann noch, dass ich die Geschichte als immer absurder und
verrückter empfunden habe. Wirklich authentisch war sie für mich
leider nicht.
Was
ein großer Pluspunkt für mich war, ist der Schreibstil. Dieser ist
sehr einfach und jugendlich gehalten und liest sich richtig angenehm.
Talent zum Schreiben besitzt Hank Green definitiv. Der Schreibstil
hat dann auch sehr dazu beigetragen, dass ich das Buch doch recht
schnell beenden konnte. Da muss ich auch anmerken, dass mir der Humor
richtig gut gefallen hat. Ich bin beim Lesen des öfteren doch sehr
ins Schmunzeln geraten.
Ebenfalls
sehr gut gefallen haben mir die Themen, die Hank Green anspricht. Es
geht um das Internet, um die Social Medien, um die Gier nach jeder
Menge Klicks und Likes, um Followerzahlen, Berühmtheit und noch so
manches mehr. Worauf sehr eingegangen wird, ist, was eigentlich
hinter dem Stars - und Sternchenleben steckt: Lügen, Intrigen,
Oberflächlichkeit. Da hätte ich mir persönlich aber doch etwas
mehr Realität gewünscht. Ich spreche hier natürlich nur für mich,
ganz bestimmt werden sehr viele das ganz anders empfinden. Mir
jedenfalls war vieles dann doch zu abstrus und abgedreht.
Da
ich aber natürlich unbedingt wissen wollte, was es denn nun mit
diesen Carls auf sich hat, die plötzlich überall auf der Welt
auftauchen, habe ich an keiner Stelle ans Abbrechen gedacht. So
schlecht fand ich das Buch dann doch nicht. Wie gesagt, die ca ersten
100 Seiten fand ich noch richtig gut und zum Ende hin ist die
Handlung dann auch endlich etwas spannender geworden.
Zu
dem Ende muss ich allerdings sagen, dass ich mit diesem nicht ganz so
glücklich bin. Irgendwie ist es schon cool und echt krass. Und
brutal. Aber zufriedenstellend? Hm, na ja, ich weiß nicht. Das Ende
passt zur Geschichte, würde ich sagen, aber ich hätte es mir
dennoch anders gewünscht.
Wie
man meiner Rezension vermutlich entnehmen kann, hat mich das Buch
sehr zwiegespalten zurückgelassen. Ich war nun etwas länger am hin
und her überlegen, wie viele Sterne ich nun vergeben soll. Ich bin
ja so jemand, der doch immer recht positiv und nett bewertet.
Eigentlich wollte ich zuerst 3 Sterne geben. Da ich mich beim Lesen
allerdings öfters dabei ertappt habe, dass ich dachte: Bald
geschafft, bald bist du endlich mit dem Buch durch!, zeigt mir, dass
sich mein Lesespaß doch etwas in Grenzen hielt. Es fällt mir zwar
irgendwie fast schon schwer, aber ich werde dem Buch nur 2 Sterne
geben. „Ein wirklich erstaunliches Ding“ hat mich dann insgesamt
doch wirklich erstaunlich enttäuscht.
Fazit:
Mich konnte Hank Green mit seinem ersten Buch leider nicht
überzeugen. Für mich hat sich „Ein wirklich erstaunliches Ding“
als eine ziemliche Enttäuschung herausgestellt. Mit der Protagonistin
bin ich einfach nicht warm geworden, die Story war mir teilweise zu
langatmig und absurd und das Ende hat mich irgendwie auch etwas
unzufrieden zurückgelassen. Gut gefallen hat mir aber der
Schreibstil, der ist echt super, genauso wie der Humor. Auch gut fand
ich, dass in dem Buch so einige wichtige Botschaften stecken. Das
Buch kann auf jeden Fall mit einer richtig tollen Idee aufwarten, nur
hat‘s mir hier an der Umsetzung gehapert. Mein Fall war „Ein
wirklich erstaunliches Ding“ leider nicht so. Für mich reicht es
hier leider nur für 2 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an Vorablesen und den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!
Hallo Corinna,
AntwortenLöschenmir erging es beim Lesen des Buches ähnlich wie dir und ich hätte mir auch mehr Spannung gewünscht. Vieles waren wiederkehrende Dinge, die schnell meine Gedanken abschweifen ließen. Ebenso fand ich das Ende mehr als unbefriedigend. Trotzdem hat das Buch knappe 3 von 5 Nosinggläser von mir bekommen.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschenja, ich war hier mit meinen 2 Sternen schon sehr hart. Ich bewerte ja sonst schon sehr nett und positiv, aber dieses Buch war einfach nichts für mich. Na ja, man kann ja auch nicht alles mögen. Schade, dass dich das Buch ebenfalls etwas enttäuscht hat. Aber immerhin hat es von dir noch 3 Nosinggläser bekommen. :D
Liebe Grüße
Corinna