Hardcover
Ab
14 Jahren
368
Seiten
ISBN:
978-3551521125
Erschienen:
28.02.2019
Klappentext:
Nordic
Noir trifft auf Brontës Sturmhöhe.
Nell
glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas
begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel.
Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich sein.
Doch Lukas verfolgt einen finsteren Plan und als Nell das begreift,
ist sie schon mitten im Nirgendwo, hat ein Kind entführt und wird
von der Polizei gesucht. Und hier, in der Einsamkeit norwegischer
Wälder, beginnt für sie ein Überlebenskampf - gegen die Natur,
gegen Wölfe, gegen den Schmerz und gegen den Jungen, den sie liebt.
Dieser
Geschichte kann man sich nicht entziehen. Sie wühlt auf, sie
überrascht und sie zerreißt einem das Herz!
Quelle:
Carlsen Verlag
Rezension:
Obwohl das Cover ziemlich schlicht ist, konnte es meine Aufmerksamkeit sofort wecken. Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, war meine Neugier nur noch größer. Hinten auf dem Buch heißt es, dass dieser Roman aufwühlt, überrascht und einem das Herz zerreißt – das klang für mich äußerst vielversprechend, daher wanderte das Buch sofort auf meine Wunschliste.
Zusammen
mit ihrer krebskranken großen Schwester Harper und ihrem Vater lebt
Nell seit kurzem in Norwegen. Begeistert ist sie davon nicht. Viel
lieber wäre sie in Manchester geblieben, wo sie sich deutlich wohler
gefühlt hat. Hinzu kommt, dass sie sich als Songschreiberin an der
Brit School in England bewerben möchte. Dieses Vorhaben erweist sich
nun als etwas schwierig. Ob sie ihren Vater wohl überreden kann, sie
für das Vorspielen nach England reisen zu lassen? Sehr
wahrscheinlich nicht, bei ihnen zu Hause geht es stets nach Harper
und diese besteht darauf, dass Nell bleibt.
Sie
bucht daher heimlich ein Flugticket und macht sich auf nach Oslo. Auf
ihrem Weg zum Flughafen, stößt sie auf den Jungen Lukas. Diese
Begegnung soll ihr Leben schlagartig verändern. Von dem attraktiven,
wilden Jungen im Wolfsmantel fühlt sich Nell wie magisch angezogen,
es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Zusammen mit Lukas
kann sie ihre Probleme daheim für eine Weile entfliehen, mit ihm
wird alles schöner. Doch was sie nicht weiß: Lukas ist nicht der
nette Junge, der er zu sein vorgibt. Er verfolgt einen finsteren
Plan. Als Nell dies begreift, ist es schon zu spät. Auf sich allein
gestellt muss Nell in der norwegischen Einsamkeit um das Überleben
kämpfen.
Meine
Erwartungen konnte das Buch leider nicht so ganz erfüllen. Womit ich
stellenweise so meine Schwierigkeiten hatte, war die Protagonistin
Nell. Ich empfand sie manchmal als ziemlich naiv, was ich mich
teilweise echt wahnsinnig gemacht hat. Bei ihr trifft wohl der Spruch
zu: Liebe macht blind. Dass die Beziehung zu dem Jungen Lukas keine
gesunde ist, wird sehr schnell klar. Okay, wir Leser werden natürlich
mit mehr Infos versorgt als Nell, aber ihr hätte es meiner Meinung
dennoch sehr viel früher auffallen müssen, dass mit Lukas etwas
ganz und gar nicht stimmt.
Nell
und ich sind also leider nicht die allerbesten Freunde geworden.
Unsympathisch war sie mir aber nicht. Anders als ihre Familie, sprich
ihr Vater und ihre große Schwester. Bei Nell zu Hause dreht sich
alles nur um Harper. Ein bisschen verstehen konnte ich das zwar
schon, schließlich ist diese schwerkrank, aber wie Nell daheim
behandelt wird, ist trotzdem nicht okay. Da habe ich richtig mit ihr
mitgefühlt. Besonders krass fand ich den Vater, der extrem religiös
und Alkoholiker ist.
Nells
Mutter ist vor einigen Jahren verschwunden. Was genau mit ihr
geschehen ist, erfahren wir erst später im Buch.
Erzählt
wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Nell und Lukas, wobei
der Anteil von Nell der deutlich größere ist. Lukas konnte ich von
Anfang an nicht leiden, allerdings hat mich dieses Geheimnisvolle und
Düstere, das ihn umgibt, richtig fasziniert.
Wovon
ich hellauf begeistert bin, ist das Setting. Die Natur und die
Einsamkeit Norwegens werden großartig von der Autorin beschrieben,
der Wahnsinn, sag ich euch! Mit diesem eindrucksvollen Schauplatz ist
Lucy van Smit in ihrem Roman eine ganz besondere, herrlich düstere Atmosphäre
gelungen, welche mich richtig in ihren Bann gezogen hat.
Die
Handlung an sich hat mir aber leider nicht so gut gefallen wie von
mir erhofft. Mir hat es etwas an Spannung gefehlt und die
Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen. Die Autorin hat die
Story zwar mit einigen überraschenden Wendungen versehen, aber mich
konnte sie dennoch nicht so fesseln, wie ich es gerne gehabt hätte.
Für mich hat sich „The Hurting“ als ein wirklich gutes Buch für
zwischendurch herausgestellt, allerdings auch nicht mehr. Das von
mir erhoffte Highlight war es leider nicht, dafür hat mir hier
einfach etwas gefehlt. Ein bisschen enttäuscht bin ich auch von dem
Ende. Mir wurde vieles einfach zu schnell abgehandelt.
Empfehlen
kann ich das Buch aber dennoch. Trotz meiner negativen Kritikpunkte
hatte ich hier Spaß beim Lesen. Dank des sehr flüssigen und
wirklich schönen Schreibstils liest sich das Buch richtig angenehm.
Fazit:
Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht erfüllen, „The
Hurting“ hat sich für mich als ein gutes Buch für zwischendurch
herausgestellt, nur eben auch nicht mehr. Empfehlen kann ich es aber
dennoch. Es liest sich sehr angenehm und die eindrucksvollen
Beschreibungen des Settings zaubern einem richtig tolle Bilder in den
Kopf. Ich war nun länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne
ich vergeben soll. Für 4 Sterne reicht es mir hier leider nicht. Ich
habe mich schließlich für 3 entschieden, aber wirklich sehr gute 3
von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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