Paperback
Ab
14 Jahren
534
Seiten
ISBN:
978-3-7363-0829-9
Erschienen:
28.01.2019
Klappentext:
Ich
mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir
denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich
ganz ich selbst sein.
Als
Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es
ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen
Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil
Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die
Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert
Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher
kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie,
sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis,
das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte …
Quelle:
LYX Verlag
Rezension:
Es
gibt so Bücher bei denen es einem verdammt schwer fällt eine
Rezension zu schreiben. Man ist gefühlte Stunden am herum feilen und
hat auch dann, wenn man den Entschluss gefasst hat, dass sie nun
endlich fertig ist, immer noch das Gefühl, dass sie dem Buch in
keinster Weise gerecht wird. Wenn dann noch hinzukommt, dass das Buch
ein so unheimlich wichtiges Thema behandelt, welches man so gerne in seiner Rezension erwähnen möchte, was man aber auf gar keinen Fall tun darf, weil man sonst in
extremster Weise spoilern würde, ja, dann kann man wohl wirklich von
einer Hardcore-Rezension sprechen. :D
Mir
ging es so bei „Someone New“. Ihr wollt gar nicht wissen, wie
lange ich an dieser
Rezension saß.
Ziemlich lange.
Zufrieden bin ich immer noch nicht mit ihr, aber egal,
das ist dann eben so, ich habe jedenfalls mein Bestes gegeben.
Laura
Kneidl ist mit „Someone New“ einfach ein so
wundervolles Buch
gelungen, welches den großen Hype in meinen Augen absolut gerecht
wird. Es ist ein so wichtiges Buch! Und nicht nur das: Es ist
bewegend, humorvoll, romantisch,
es ist schockierend, tiefgründig,
gefühlvoll, ehrlich
und so schön! Habe ich etwas vergessen? Ja, vermutlich, in „Someone
New“ steckt einfach so vieles.
Okay,
wo beginne ich jetzt mal am besten?
Dann mache ich den
Anfang mal mit etwas,
wofür ich Laura Kneidl gar nicht oft genug loben kann: Ihren
Schreibstil. Ich liebe ihren Schreibstil! Er liest sich so schön!
Ich habe ja leider bisher mit „Someone New“ erst vier Bücher von
ihr gelesen (was ich aber auf jeden Fall noch ändern werde!), aber
schon mit denen hat sie
mir nur zu deutlich gezeigt, was für ein großes Schreibtalent sie
besitzt. Ihr Schreibstil plus ihre fesselnden Stories tragen bei mir
immer dazu bei, dass ich ihre Bücher richtig wegsuchte. Fast schon
gruselig,
wie schnell ich meine bisherigen Werke von Laura Kneidl verschlungen
habe. Ganz extrem war es ja mit der „Berühre mich nicht“- Reihe.
Die beiden Bücher habe ich wirklich inhaliert. :D
Auch
„Someone New“ habe ich quasi in einem Rutsch gelesen. Ich muss
zwar gestehen, dass mich die „Berühre
mich nicht“- Reihe ein wenig mehr begeistern konnte, aber auch mit
„Someone New“ konnte mich Laura Kneidl zutiefst beeindrucken. Was
ich dazu noch sagen möchte: Die Handlung ist sehr ruhig, manche
werden sie vermutlich als zu langatmig empfinden. Bei mir war das
nicht der Fall. Ich lese gerne ruhige Bücher. Und so ruhig die
Handlung von „Someone New“ stellenweise auch ist – sie konnte
mich dennoch durchweg fesseln.
Womit
mich Laura Kneidl
wieder komplett
überzeugen konnte, sind die Charaktere. Sei es unsere Protagonistin
Micah, Julian
oder die vielen
liebenswerten
Nebencharaktere – sie
wurden großartig von der Autorin ausgearbeitet.
Micah,
aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, war mir
auf Anhieb sympathisch. Ich habe ihre humorvolle, etwas
sarkastische Art vom
ersten Moment an geliebt. Und nicht nur das: Micah ist nett, sie ist
witzig, willensstark
und selbstbewusst.
Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und habe sie
zutiefst bewundert. Besonders zum Ende hin, allerdings kann ich da
leider nicht näher ins Detail gehen, da ich sonst spoilern würde.
Ich schreibe nicht gerne Rezensionen, die Spoiler enthalten oder
zu viel von der Handlung verraten,
daher kann ich eben nur ganz
vorsichtig andeuten,
wie sehr ich vor Micah meinen Hut gezogen habe.
Womit
ich mich bei Micah leider null identifizieren konnte, war ihre große
Leidenschaft für Comics und fürs Zeichnen. Das ist leider so gar
nicht meine Welt (ich war in meiner Schulzeit in Kunst schon immer
voll die Niete gewesen, räusper). Aber gestört hat mich dieser
Punkt selbstverständlich nicht. Ich
fand es eigentlich
sogar gar nicht so schlecht, denn so konnte ich
meinen Comic-Horizont
ein klein bisschen erweitern. ;)
Julian
habe ich auch sofort in mein Herz geschlossen. Zu ihm
möchte ich allerdings nicht groß etwas sagen. Ihn muss man einfach
selber kennenlernen, ohne viel Vorwissen, finde ich. Mit Julian ist
Laura Kneidl auf jeden Fall ein ganz besonderer Charakter gelungen.
Die gemeinsamen
Momente mit ihm und
Micah haben mir übrigens immer ganz besonders gut gefallen. Diese
sind mir zum Teil richtig unter die Haut gegangen.
Was
ich fast schon als meine persönlichen Charakter-Highlights
bezeichnen würde, sind Auri und Cassie, die mit Julian zusammen in
der Wohnung nebenan von Micahs wohnen. Auri und Cassie sind einfach
klasse und so süß zusammen. Da freut es mich wirklich sehr, dass
wir auch noch ihre Geschichte zu lesen bekommen werden.
Dem Erscheinen von „Someone Else“ fiebere ich jetzt schon ganz
ungeduldig entgegen.
Neben
sympathischen Charakteren gab es aber leider auch noch welche, die
ich wirklich überhaupt nicht leiden konnte. Wobei das natürlich von
der Autorin so gewollt war. Micahs Eltern zum Beispiel fand ich echt
schrecklich. Wie sie sich ihrem eigenen Sohn gegenüber verhalten,
ist in meinen Augen einfach ein absolutes No-Go. Mit Adrian, Micahs
Zwillingsbruder, spricht die Autorin ein weiteres, sehr wichtiges
Thema an: Homosexualität. Die Eltern von Micah und Adrian kommen gar
nicht damit klar, dass ihr Sohn schwul ist. Das Verhalten von den
Eltern fand ich wirklich einfach nur schlimm. Jeder sollte so sein
dürfen, wie er oder sie ist und sein möchte und auch so akzeptiert
werden.
In
„Someone New“ stecken wirklich
eine Menge wichtiger Themen. Manche werden es als too
much empfinden,
zumindest kann ich mir das recht gut vorstellen. Mir jedenfalls war
es nicht zu viel. Ich
finde das Buch einfach großartig. Ich
kann es jedem wirklich nur ans Herz legen. Okay, klar, die
Geschmäcker sind natürlich verschieden, nicht jeder wird dieses
Buch so lieben wie ich und viele andere. Es gibt auch schon so
einige negative
Meinungen zu „Someone New“. Ich kann nur sagen: Gebt dem Buch
eine Chance! Lest es! Es behandelt ein so wichtiges Thema, an welches
sich Autoren in meinen Augen viel öfter herantrauen sollten.
Ein
kleine Sache möchte ich hier noch schnell loswerden, ehe ich zu
meinem Fazit komme: Bitte, bitte blättert nicht vor dem Lesen nach
hinten zum Nachwort. Dort wird etwas sehr wichtiges für Handlung
verraten, etwas, was euch sehr spoilern
und was euch vermutlich etwas den Lesespaß rauben würde,
da der Überraschungsmoment am Ende futsch ist. Also:
Finger weg vom Nachwort, erst lesen, wenn ihr das Buch beendet habt.
;)
Fazit:
In meinen Augen hat dieses Buch den großen Hype absolut verdient!
Mit „Somone New“ ist Laura Kneidl ein wundervolles und so
wichtiges Buch gelungen, welches ich jedem sehr ans Herz legen kann.
Mich hat die Geschichte sehr berührt, sie hat mich schmunzeln
lassen, mich nachdenklich gestimmt, mich schockiert und wütend
gemacht und mich durchweg fesseln können. Nach der „Berühre mich
nicht“- Reihe ist es Laura Kneidl erneut gelungen, mir ein
absolutes Highlight zu
bescheren. Ein
riesengroßes Dankeschön dafür! Hier vergebe ich nur zu gerne
volle 5 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an die Lesejury für das Rezensionsexemplar und nochmals
ein großes Dankeschön, dass ich bei der Leserunde dabei sein
durfte!
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